Die Gäste sitzen am gedeckten Tisch. Bevor gespeist wird, schnell noch prüfen, ob auch alle etwas zu trinken haben. Schließlich soll beim Essen doch niemand auf dem Trockenen sitzen. Aber ist es überhaupt gesund, beim Essen auch zu trinken?
Ernährungsberaterin Kristin Topel empfiehlt, das Trinken besser auf die Zeit vor bzw. nach einer Mahlzeit zu verschieben: "Die Verdauung ist ein komplexer Vorgang, der bereits im Mund beginnt. Trinkt man beim Essen zu viel, kann das Probleme verursachen."
Wenn man während der Mahlzeit trinkt, wird der Speichel im Mund verdünnt. Somit können Kohlenhydrate nicht optimal aufgespalten werden. Zudem besteht die Gefahr, dass durch die im Mund vorhandene Flüssigkeit weniger gekaut wird.
Die Flüssigkeitszufuhr beim Essen kann auch die Magensäure geringfügig neutralisieren, wodurch Keime und Bakterien im Nahrungsbrei weniger gut abgetötet werden können und die Eiweißverdauung gestört sein kann.
Am besten vor dem Essen trinken
Alles, was nicht gut vorverdaut weiter in den Darm rutscht, kann zu Verdauungsproblemen wie Blähungen und Völlegefühl führen. Wenn jedoch zur Mahlzeit nichts getrunken wird, können die Verdauungssäfte optimal ihren Dienst erfüllen.
"Besser ist es, eine halbe bis eine Stunde vor der Mahlzeit ein großes Glas Wasser zu trinken. Dann ist der Magen schon ein wenig gefüllt und das Sättigungsgefühl setzt eher ein", rät Topel.
Damit verhindere man, dass man mehr esse, als man an Nahrung benötige. "Zudem stehen dem Körper für die anschließende Verdauung ausreichende Mengen an Flüssigkeit zur Verfügung. Über den Tag verteilt sollte man zwischen 1,5 und 2 Liter trinken, am besten stilles Wasser", sagt die Expertin.
Wasser kann im Körper am besten alle wichtigen Nährstoffe und Mikronährstoffe zu Zellen und Organen transportieren und Stoffwechselabfallprodukte wieder ausleiten. Auch das Blut fließt besser, wenn man genug trinkt.
Mit Säften, Limos, alkoholischen Getränken, Kaffee und kohlensäurehaltigen Getränken sollte man aber sparsam sein, da sie zur Übersäuerung des Körpers beitragen, die bei der heutigen Ernährung sowieso schnell gegeben ist.
Wichtig ist jedoch, auf sein Durstgefühl zu hören. "Vor allem ältere Menschen und Kinder sollten dann trinken, wenn sie Durst empfinden, da bei ihnen eher die Gefahr besteht, dass sie allgemein zu wenig trinken. Ein paar Schlucke Wasser zum Essen, das schadet in diesem Fall nicht.", sagt Kristin Topel.
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