Berlin - Vitamin D hat eine Sonderstellung unter den Nährstoffen: Denn durch die UV-B-Strahlung der Sonne kann unser Körper es selbst produzieren. Auch wenn die Tage langsam länger werden, steht die Sonne noch immer tief und hat wenig Kraft. Ein Anlass, Vitamin-D-Präparate zu nehmen?
Körper produziert Vitamin D auf Vorrat
Ganz von vorn: Vitamin D ist der übergeordnete Begriff für eine Gruppe fettlöslicher Vitamine. Unser Körper braucht sie, um Kalzium und Phosphat in unsere Knochen einzubauen. Fehlt uns Vitamin D, steigt das Risiko für Osteoporose, wie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) mitteilt. Die Knochen werden dann porös und brechen leichter.
Praktisch für den Winter: Unser Körper kann Vitamin D in Fett- und Muskelgewebe sowie in der Leber speichern, wie es von der Verbraucherzentrale heißt. In der dunklen Zeit des Jahres greift der Körper also auf den Vorrat aus dem Sommer zurück. Laut Verbraucherzentrale reicht er bei den meisten Menschen aus, um ohne Mangelerscheinungen durch den Winter zu kommen.
Babys und Ältere haben Risiko für Mangel
Aber nicht bei allen. Es gibt Gruppen, die eher von einem Vitamin-D-Mangel betroffen sind als andere - und daher eher Nahrungsergänzungsmittel benötigen.
Laut dem BZfE sind das zum Beispiel Babys. Denn sie sollen nicht ungeschützt der Sonne ausgesetzt werden. Dazu kommt: Muttermilch enthält vergleichsweise wenig Vitamin D.
Auch ältere Menschen neigen laut BZfE zu einem Vitamin-D-Mangel. Das liegt daran, dass der Körper im Alter weniger Vitamin D bildet. Und: Ein Teil der älteren Menschen ist pflegebedürftig oder in seiner Mobilität eingeschränkt - und hält sich damit seltener draußen in der Sonne auf.
Ergänzung mit Arzt oder Ärztin besprechen
Ob Risikogruppe oder nicht: Was kann man tun, wenn man einen Mangel befürchtet? Das BZfE rät dazu, die Vitamin-D-Versorgung durch einen Bluttest von Arzt oder Ärztin überprüfen zu lassen.
Wer ein Vitamin-D-Präparat einnehmen möchte, sollte besser nicht der Logik "Viel hilft viel" folgen. Denn das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewertet hochdosierte Präparate von 50 oder 100 Mikrogramm als unnötig. Sie können sogar schaden: Nimmt man langfristig und täglich solche hochdosierten Präparate ein, kann der Kalziumspiegel so stark ansteigen, dass die Nieren Schaden nehmen können.
Wäre es nicht auch eine Möglichkeit, durch die Ernährung nachzuhelfen? Das klappt höchstens zum Teil. Größere Mengen an Vitamin D stecken laut dem Bundeszentrum für Ernährung nur in fettreichem Seefisch wie Makrele, Lachs oder Hering. © dpa
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