Suppe
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Heilfasten kann nicht nur bestimmten Krankheiten vorbeugen oder sie lindern. Auch gesunde Menschen profitieren von dem Verzicht auf Nahrung - allerdings nur dann, wenn sie es richtig angehen. Ist das der Fall, hat das Fasten vielfältige positive Effekte auf Körper und Geist. Wir erklären, was Anfänger alles beachten sollten, wenn sie das erste Mal fasten.
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Heilfasten benötigt Planung
Es gibt verschiedene Arten des Fastens, von Intervallfasten (etwa 16:8-Diät, bei der 16 Stunden gefastet und in den restlichen 8 Stunden gegessen wird) über Saftkuren bis hin zum Heilfasten. Am effektivsten ist eine Heilfastenkur, bei der komplett auf feste Nahrung verzichtet wird. Sie erfordert jedoch auch einiges an Durchhaltevermögen und kann nicht einfach so ohne Anleitung durchgeführt werden.
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Woher kommt Heilfasten?
Die klassische Form des Heilfastens beruht auf der Methode des Arztes Otto Buchinger. Der Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel trägt zum Erhalt der Gesundheit bei, kann aber zugleich bestimmte Erkrankungen therapieren, wie beispielsweise Rheuma. Führt man das Heilfasten richtig durch, entsteht kein Hungergefühl und die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit bleibt erhalten.
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Vorhaben mit Ihrem Arzt besprechen
Als Anfänger sollten Sie Ihr Vorhaben mit einem Arzt durchsprechen. In den meisten Fällen wird Ihnen dieser grünes Licht geben, dass Sie ohne ärztliche Betreuung zu Hause fasten können. Bei bestimmten Vorerkrankungen, wie etwa Herz- oder Nierenerkrankungen, Gicht oder Gallenproblemen, sollten Sie nicht oder nur unter ärztlicher Begleitung fasten.
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Fastenzeit klug einplanen
Wenn Sie sich dazu entschieden haben, eine Heilfastenkur durchzuführen, dann planen Sie mit Vor- und Nachbereitung etwa zwei Wochen ein. Es kann auch deutlich länger gefastet werden - nach Buchinger sollten es zwei bis vier Wochen sein. Die Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) empfiehlt sieben bis zehn Tage. Auch noch kürzere Zeiträume wirken sich aber schon positiv aus.
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Wählen Sie für Ihre Fastenkur am besten einen Zeitraum mit wenigen Terminen, sodass Sie möglichst gut zur Ruhe kommen und sich auf sich selbst konzentrieren können. Während der Fastenzeit sollte ausreichend Zeit für Entspannung, Bewegung, Pausen, Schlaf und wohltuende Beschäftigungen bleiben.
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Die Tage vor dem Fasten
Bereits ein bis zwei Tage vor Start der Fastenkur sollten Sie damit anfangen, die Energiezufuhr auf etwa 1.000 Kilokalorien pro Tag zu reduzieren und auf Alkohol, Nikotin und Koffein zu verzichten. Steigen Sie auf Schonkost wie etwa Gemüsesuppe oder Porridge um und meiden Sie schwer verdauliches, fettiges Essen. Auch mentalen Stress sollten Sie nun nach Möglichkeit hinter sich lassen.
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Der erste Tag
Tag eins Ihrer Fastenkur starten Sie mit der Entleerung des Darms. Das ist wichtig, damit fortan kein Hungergefühl mehr entsteht. Holen Sie sich hierzu Glaubersalz aus der Apotheke, lösen Sie etwa 30 bis 40 Gramm davon in einem Liter Wasser auf und trinken Sie die Flüssigkeit innerhalb von 20 Minuten aus. Mit etwas Zitronensaft können Sie den Geschmack des Getränks verbessern.
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Nun sollte Ihr Darm komplett entleert sein. Nehmen Sie etwa eine halbe Stunde nach dem Abführen einen weiteren Liter Wasser oder ungesüßten Tee zu sich. Das ist wichtig, da der Körper durch die Darmentleerung viel Flüssigkeit verloren hat. Die Vorbereitung auf das Fasten ist damit abgeschlossen und Sie können sich nun ganz auf sich konzentrieren.
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Danach nur noch flüssige Nahrung
Während der Fastenzeit stehen ausschließlich flüssige Nahrungsmittel auf Ihrem Speiseplan. Eines davon ist Gemüsebrühe - Sie sollten täglich 250 Milliliter davon zu sich nehmen. Die Brühe versorgt Ihren Körper mit wichtigen Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium, wärmt von innen und ist ein befriedigender Ersatz für feste Nahrung.
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Beim Heilfasten nach Buchinger stehen auch 250 Milliliter Saft auf Ihrem täglichen Speiseplan. Fruchtsäfte liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Nährstoffe. Es gibt auch spezielle Saftkuren, bei denen fünf bis sieben Saftrationen pro Tag getrunken werden. Auch eine Saftkur eignet sich gut für Anfänger, die bisher noch keine Erfahrung mit dem Fasten haben.
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Auch Honig ist erlaubt
Zu guter Letzt dürfen Sie bei der Heilfastenkur nach Buchinger auch noch 30 Gramm Honig pro Tag zu sich nehmen. Der Honig füllt die Zuckerreserven in der Leber auf und sorgt dafür, dass die Körperzellen und das Gehirn kontinuierlich mit dem notwendigen Zucker versorgt werden. Neben Brühe, Saft und Honig sollten Sie außerdem mindestens 2,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag trinken.
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Bei auftretenden Darmproblemen
Da dem Darm während der Fastentage die Ballaststoffe aus Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln fehlen, kann es zu Problemen mit der Darmentleerung kommen. Mitunter muss der Darm mit sanften Abführmitteln wie Zitronen-, Sauerkraut- oder Pflaumensaft angeregt werden. Sollte das nicht ausreichen, können Sie auch zu stärkeren Mitteln wie Rizinusöl, Salzwasser, Glauber- oder Bittersalz greifen.
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Der erste Tag nach dem Heilfasten
Die Heilfastenkur ist beendet? Dann benötigt Ihr Körper Zeit, um sich wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Starten Sie die Nahrungszufuhr am ersten Tag mit einem rohen oder gekochten Apfel am Vormittag und einer Kartoffelsuppe am Abend. Essen Sie langsam und kauen Sie gut. An Tag eins nach der Fastenzeit sollten Sie nicht mehr als 800 Kilokalorien zu sich nehmen.
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Vier Aufbautage
Insgesamt vier Tage gelten als sogenannte Aufbautage nach der Fastenkur, an denen Sie die Energiezufuhr und Vielfalt der Lebensmittel nur langsam steigern sollten. Beschränken Sie sich in dieser Zeit auf vegetarische Kost mit vielen Ballaststoffen und gesunden Pflanzenölen. An Tag zwei dürfen Sie 1.000 Kilokalorien zu sich nehmen, an Tag drei 1.200 und an Tag vier 1.600.
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Sie müssen nicht alleine fasten
Wenn Sie sich als Anfänger unsicher sind oder sich nicht zutrauen, das Fasten mit Ihrem normalen (Arbeits-)Alltag zu kombinieren, besteht die Möglichkeit, ein Fastenseminar oder einen Fastenurlaub zu buchen, wo man unter Anleitung und in Gemeinschaft anderer fastet. Oft wird das Fasten dabei mit Yoga, Wandern oder Meditation verbunden.
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Bei welchen Beschwerden Heilfasten helfen kann
Heilfasten kann die Cholesterin- und Blutzuckerwerte verbessern, Gelenke und Wirbelsäule entlasten, den Stoffwechsel umstellen, Entzündungen hemmen und die Psyche positiv beeinflussen. Dennoch sollten Sie mit einer realistischen Erwartungshaltung an das Fasten herangehen und sich bewusst sein, dass Fasten allein keine Wunder bewirkt, vor allem dann nicht, wenn Ihr allgemeiner Lebensstil eher ungesund ist.
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Welche Symptome beim Heilfasten auftreten können
Ihnen sollte auch bewusst sein, dass das Fasten vorübergehend auch zu Beschwerden führen kann. Kreislaufprobleme, Kopf- und Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe und Schlafstörungen können phasenweise Begleiterscheinungen der Fastenkur sein. Lassen Sie sich von solchen Symptomen nicht entmutigen - sie gehen in der Regel bald wieder weg.
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Gerade für den Anfang sollten Sie eher mit einem kürzeren Zeitraum starten und nicht gleich drei oder vier Wochen am Stück fasten. Alternativ zum Heilfasten nach Buchinger können Sie zum Beispiel auch mit Intervallfasten oder einer Saftkur starten. Redaktioneller Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine persönliche Beratung und Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt.