Wer die Sonne in vollen Zügen genießen möchte, sollte den Sonnenschutz nicht vergessen. Denn die Haut ist empfindlich und benötigt ausreichend UV-Schutz. Die alte Sonnencreme vom Vorjahr könnte allerdings nicht mehr ausreichend Schutz bieten.

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Was beim Aufenthalt in der Sonne keinesfalls fehlen darf, ist Sonnenschutz. Denn besonders im Frühjahr, wenn die Haut noch nicht vorgebräunt ist, ist die Gefahr hoch, einen Sonnenbrand zu bekommen. Die ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) kann der Haut zudem auch langfristige Schäden zufügen: Sie lässt die Haut schneller altern und erhöht das Hautkrebsrisiko.

Ab wann ist Sonnencreme notwendig?

UV-Strahlen sind besonders stark, sobald man in der direkten Sonne ist. Besonders zwischen 11 und 15 Uhr ist die Sonneneinstrahlung hoch. In der Sonne sollte man sich immer schützen und die unbedeckte Haut eincremen. Auch im Schatten ist Eincremen sinnvoll – allerdings ist dort die Sonnenbrandgefahr deutlich reduziert.

Besonders, wenn es ins Wasser geht, ist Sonnenschutz unerlässlich. Wasseroberflächen reflektieren nämlich UV-Strahlung. Selbst bei bewölktem Himmel ist die Sonnenbrandgefahr beim Schwimmen hoch. Christoph Liebich, Hautarzt aus München, rät im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dazu, großzügig Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor zwischen 30 und 50 aufzutragen. Und mindestens alle zwei Stunden sowie nach dem Schwimmen nachzucremen. Das gelte auch bei wasserfesten Sonnencremes, denn beim Abtrocknen werde der Schutz abgerubbelt.

Wann sollte man die Sonnencreme auftragen?

Entscheidend ist, die Creme aufzutragen, bevor es in die Sonne geht: 20 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt sind ideal. Und: Wer viel Zeit im Freien verbringt, sollte regelmäßig nachcremen.

Wie dick sollte die Sonnencreme-Schicht sein?

Sonnenbrand trotz Sonnencreme? Das könnte der aufgetragenen Menge geschuldet sein. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sollte eine 200-Milliliter-Flasche bereits nach fünfmal Eincremen aufgebraucht sein. Denn um den auf dem Mittel ausgewiesenen Lichtschutzfaktor (LSF) zu erreichen, sollte man zwei Milligramm pro Quadratzentimeter aufgetragen. Bei einem Erwachsenen sind das in etwa vier gehäufte Esslöffel für den ganzen Körper. Wer zu wenig aufträgt, verringert den Lichtschutzfaktor.

Was bedeutet der Lichtschutzfaktor?

Der Lichtschutzfaktor sagt aus, wie lange die Sonnencreme die sogenannte Eigenschutzzeit verlängert – also die Zeit, die man sich ungeschützt in der Sonne aufhalten kann. Liegt die Eigenschutzzeit zum Beispiel bei 10 Minuten, verlängert eine Creme mit Lichtschutzfaktor 20 die Zeit auf 200 Minuten (10 mal 20). Die Eigenschutzzeit hängt dabei vom Hauttyp ab: Menschen mit hellerer Haut sind in der Regel empfindlicher als Menschen mit dunklerer Haut.

Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt jedoch: "Selbst Sonnenschutzmittel mit sehr hohem Lichtschutzfaktor und ausgewiesenem UV-B- und UV-A-Schutz bieten keinen vollständigen Schutz. Daher sollte Sonnencreme niemals dazu genutzt werden, um den Aufenthalt in der Sonne beliebig auszudehnen." Höchstens zu 60 Prozent sollte die theoretische Dauer des Lichtschutzfaktors ausgeschöpft werden.

Welchen Lichtschutzfaktor sollte man nutzen?

Das BfS empfiehlt für Kinder einen LSF von mindestens 30. Erwachsene sollten mindestens zu 20 greifen. LSF 50+ empfiehlt sich, wenn man sich in großen Höhen, auf Schnee, am Wasser und in sonnenreichen Regionen aufhält. Außerdem rät das BfS dazu, Sonnenschutzmittel zu kaufen, die sowohl gegen UV-A- als auch UV-B-Strahlen schützen. Übrigens: Wer allergisch reagiert, sollte auch die Inhaltsstoffe checken. Es gibt spezielle Sonnenschutzmittel für Kinder und empfindliche Haut.

Wie lange wirkt der Lichtschutzfaktor bei Sonnencremes?
Wie lange wirkt der Lichtschutzfaktor bei Sonnencremes? © 1&1 Mail und Media

Kann man die Sonnencreme vom Vorjahr noch nutzen?

Die Haltbarkeitsdauer der Sonnencreme steht immer auf der Verpackung. Das Datum ist noch nicht erreicht, die Sonnencreme allerdings schon länger geöffnet? Dann sollten Sie diese lieber entsorgen. Denn ungeöffnet halten die Cremes circa zweieinhalb Jahre, berichtet "oekotest.de".

Einige Schutzmittel hätten neben der Haltbarkeitsangabe eine weitere Information abgedruckt, beispielsweise "12M". Das bedeutet, dass die Sonnencreme bis zu zwölf Monate nach dem Öffnen genutzt werden kann. Wer eine mit "12 M" oder "18 M" gekennzeichnete Sonnencreme vom letzten Sommerurlaub findet, kann diese also noch verwenden. In selteneren Fällen gibt es auch ein konkretes Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung, oft in Verbindung mit einem Sanduhr-Symbol.

"Sobald ein Sonnenschutzprodukt hergestellt worden ist, altert es", informiert die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Deshalb sollte man sie am besten kühl lagern. Riecht sie nicht mehr gut, hat eine andere Konsistenz bekommen oder sich verfärbt? Dann sollten Sie sie nicht mehr verwenden. Denn dann könne die Creme krebserregende Stoffe gebildet haben.

Wie lange ist die Sonnencreme geöffnet? Trick mit wasserfestem Stift hilft

War es nun Mai oder August, als die Sonnencreme das erste Mal geöffnet wurde? Um sich das zu merken, empfiehlt "Öko-Test" das Datum mit einem wasserfesten Stift auf die Tube oder Flasche zu notieren.

Verwendete Quellen:

  • dpa: "Kann ich die Sonnencreme vom vergangenen Jahr noch nutzen?"
  • dpa: "Umfrage: Sonnenschutz ist wichtig, eincremen lästig"
  • dpa: "Mit Sonnencreme und warmer Dusche: So macht Anbaden Spaß"
  • Website des Bundesamts für Strahlenschutz
  • Pressemitteilung der DDG: "Schutz vor Hautkrebs durch Sonnencremes überwiegt Risiko von möglicherweise schädlichen Inhaltsstoffen"
  • Oekotest.de: "Wie lange hält Sonnencreme?"

Hinweis: Dieser zuletzt im Mai 2022 veröffentlichte Artikel wurde überarbeitet und aktualisiert.

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