Plötzlicher Schwindel und schon wird es schwarz vor Augen - für Betroffene wirkt ein Schwächeanfall bedrohlich. Doch die Ursachen für die Kreislaufprobleme sind meist harmlos und lassen sich schnell beheben. Das steckt hinter einem Schwächeanfall und so können Sie Erste Hilfe leisten.
Günther Krause war der erste Politiker, der ins Dschungelcamp von RTL eingezogen ist. Allerdings blieb der Ex-Minister nicht lange: Nach nur einem Tag musste er "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" wieder verlassen. Der Grund: Krause hatte einen Schwächeanfall.
Schwächeanfall ist keine Krankheit
In den meisten Fällen wird ein Schwächeanfall nicht durch eine Krankheit ausgelöst, sondern durch verschiedene Belastungen hervorgerufen, die ein plötzliches Absacken des Blutdrucks verursachen.
Fließt nicht ausreichend Blut in den Kopf, wird das Gehirn kurzzeitig nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Schwindel, Zittern, Flimmern vor den Augen, Ohrensausen, kalter Schweiß, Übelkeit und plötzlich auftretende Blässe sind einige der Beschwerden, die mit einem raschen Blutdruckabfall einhergehen können. Im schlimmsten Fall verliert die betroffene Person kurzzeitig das Bewusstsein.
Ursachen für das schlagartige Absacken des Blutdrucks gibt es viele. Dazu zählen starke körperliche oder auch psychisch belastende Situationen, Flüssigkeitsmangel, schnelles Aufstehen aus hockender oder liegender Position, langes Stehen oder auch Belastung durch Hitze.
In seltenen Fällen können hinter den Beschwerden aber auch Krankheiten wie Diabetes, Probleme mit dem Herzrhythmus, psychische Erkrankungen oder Probleme mit der Schilddrüse stecken.
Um mögliche organische Ursachen auszuschließen, rät Allgemeinmediziner Robert Stelzer aus Berlin zu einer ärztlichen Konsultation, wenn:
- keine erkennbare Ursache vorliegt
- die Beschwerden gehäuft vorkommen
- es zu lange dauert, bis eine Erholung von alleine eintritt
- neurologische Ausfälle wie Sehstörungen, Zittern, Muskelkontraktionen oder verwaschene Sprache hinzukommen
- bei fehlender Orientierung
- eine Schwangerschaft bekannt oder möglich ist.
Erste Hilfe bei einem Schwächeanfall
Benötigt eine unter akuten Kreislaufproblemen leidende, jedoch voll ansprechbare Person Hilfe, legen sie diese mit dem Rücken flach auf den Boden und lagern Sie die Beine hoch. Durch diese einfache Erste-Hilfe-Maßnahme fließt das Blut zurück in den Kopf und das Gehirn bekommt wieder genügend Sauerstoff. Bieten Sie zudem etwas zu trinken an, achten Sie jedoch darauf, dass die Person sich nicht verschluckt.
In der Regel klingen die Beschwerden von alleine ab, sobald der Blutdruck sich wieder reguliert hat. Anders sieht es aus, wenn ein Mensch das Bewusstsein verloren hat. Hier ist Vorsicht geboten. "Bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage und verständigen Sie umgehend einen Notarzt", rät Stelzer.
Kreislaufproblemen vorbeugen
Vorbeugend rät der Mediziner, auf eine regelmäßige Nahrungsaufnahme und ausreichende Mineralisierung und Flüssigkeitsaufnahme zu achten. "Die Mindesttrinkmenge liegt bei 30 ml je Kilogramm Körpergewicht. Pro Sportstunde sollten etwa 800 ml bis 1.000 ml zusätzlich getrunken werden".
Apropos Sport: Für eine gute Durchblutung rät Stelzer zu regelmäßiger Bewegung und Krafttraining sowie durchblutungsanregenden Wechselduschen, wobei diese immer mit kaltem Wasser beendet werden.
Kompressionsstrümpfe eignen sich für Flugreisen und für Tätigkeiten, die langes Stehen erfordern oder bei einer Neigung zu Krampfadern. Regelmäßiger Genuss von Alkohol und Nikotin, sehr üppige Mahlzeiten und Schlafmangel sowie länger anhaltende Stressphasen können sich zusätzlich negativ auf die Gesundheit auswirken und auch das Risiko von Kreislaufregulationsstörungen erhöhen.
Verwendete Quellen:
- Internisten im Netz.de: Was tun bei zu niedrigem Blutdruck?
- Onmeda.de: Kreislaufprobleme: Was steckt dahinter?
- Apotheken-umschau.de: Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
- Pharmazeutische-Zeitung.de: Hypotone Kreislaufstörungen
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