Über 40 Schokolade-Produkte hat die Umweltorganisation Global 2000 getestet. Nur ein Schoko-Hase und eine Eigenmarken-Schokolade sind fair und bio. Vereinzelte Produkte beinhalten Pestizid-Cocktail.

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Nach dem Schokolade-Osterhasen-Check testeten Südwind und GLOBAL 2000 nun auch 21 Eigenmarken-Schokoladentafeln von österreichischen Supermärkten und bewerteten diese nach ihrer ökologischen und sozialen Qualität mit einem Ampelsystem. In zwölf getesteten Schokoladentafeln und zwölf Osterhasen wurden Pestizide festgestellt – bis zu vier verschiedene Substanzen in einem einzigen Produkt.

Testsieger wurden der Hase von EZA und die Eigenmarken-Schokolade Spar Natur*pur. Acht der Schoko-Bunnies und sieben Eigenmarken-Tafeln wurden als sozial und ökologisch bedenklich eingestuft. Grund für diese Einschätzung seien die prekären Umwelt- und Produktionsbedingungen im Kakao-Anbau.

Manche der gefundenen Pestizide in der EU verboten

Mehr als die Hälfte der weltweit verfügbaren Kakaobohnen werden in der Elfenbeinküste, in Ghana und in Indonesien produziert. Dort würden nach wie vor Pestizide eingesetzt, die in der EU längst verboten sind, teilte Global 2000 mit.

In zwölf getesteten Schokoladentafeln konnten Pestizide nachgewiesen werden – bis zu vier verschiedene. Die festgestellten Mengen in den Schokoladentafeln und Osterhasen bergen zwar keine direkten Gesundheitsrisiken für die Konsumenten, einige der Chemikalien (wie z.B. Endosulafn, Chlorpyrifos, Cypermethrin, Deltamethrin und Permethrin) sind allerdings hormonell wirksam und entfalten ihre Wirkung auch in kleinsten Mengen.

Qualität muss nicht teuer sein

Einen direkten Zusammenhang zwischen Preis und Qualität gäbe es nicht. "Manche teure Premium-Produkte wurden als sozial und ökologisch bedenklich beurteilt, während günstige Eigenmarken-Produkte sehr wohl soziale und ökologische Mindeststandards nachvollziehbar einhalten, " betonte betont Martin Wildenberg von GLOBAL 2000.

Insgesamt 15 Schokolade-Produkte wurden aufgrund der prekären Umwelt- und Produktionsbedingungen im Kakaoanbau als sozial und ökologisch bedenklich eingestuft. Konsumenten sollen sich beim Einkauf auf die unabhängigen Gütesiegel Fairtraide und UTZ sowie auf das EU-Bio-Siegel achten.

Petition: Macht die Schokolade fair und bio

Acht der getesteten Schokolade-Osterhasen und sieben Eigenmarken-Tafeln tragen keine unabhängigen Gütesiegel. Bei den Eigenmarken-Schokoladen können die Supermärkte bestimmen, ob der Kakao biologisch und fair angebaut wird, oder Menschen und Umwelt ausgebeutet werden. Die Ergebnisse des Tests finden Sie hier.

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