Die Schilddrüse wird aufgrund Ihrer Form auch als Schmetterlingsorgan bezeichnet. Das Organ regelt zahlreiche Prozesse im Körper. Entsprechend schwerwiegend wirkt sich eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine -unterfunktion aus. So erkennen Sie die Symptome.

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Die Schilddrüse wird auch als Schmetterlingsorgan bezeichnet. Das liegt an ihrer Form, die an einen Schmetterling oder an eine Schleife erinnert. Die Schilddrüse ist zwar nur wenige Zentimeter groß, allerdings hat sie Einfluss auf fast alle Körperfunktionen, wie die Verdauung, die Herzfrequenz und die Wärmeregulierung.

Das erreicht sie über Schilddrüsenhormone, welche das Schmetterlingsorgan ins Blut abgibt. Deshalb wird die Schilddrüse häufig auch als das "Gaspedal" des Körpers bezeichnet. Braucht unser Organismus bei großen Belastungen mehr Energie, etwa bei andauernder Kälte oder bei einer Schwangerschaft, tritt das Organ aufs Gaspedal und schüttet mehr Hormone aus.

Da das Schmetterlingsorgan Einfluss auf viele Prozesse im Körper hat, wirkt sich eine Fehlfunktion entsprechend schwer auf den Körper aus, wie etwa eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Schilddrüsenüberfunktion. Schilddrüsenfehlfunktionen treten häufiger bei Frauen als bei Männern auf.

Kloß im Hals bei vergrößertem Schmetterlingsorgan

Den Namen Schmetterlingsorgan verdankt die Schilddrüse den beiden Flügellappen, die sich im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfes links und rechts um die Luftröhren befinden. Das schmale Bindegewebe in der Mitte der beiden Flügellappen erinnert an einen Schmetterling. Ihr Volumen beträgt in der Regel zwischen 10 und 25 ml.

Bei Frauen ist es etwas weniger als bei Männern. Liegt das Volumen bei Frauen über 18 ml und bei Männern über 25 ml, spricht man von einer vergrößerten Schilddrüse. Eine vergrößerte Schilddrüse kann mit einer Unter- oder Überfunktion einhergehen, muss es aber nicht.

Eine vergrößerte Schilddrüse wird als Struma oder auch als Knopf bezeichnet. Oftmals ist Jodmangel dafür verantwortlich. Auch Knoten können der Grund sein. Diese sind häufig jedoch unbedenklich und müssen nicht immer behandelt werden.

Problematischer ist das störende Gefühl, der Kloß im Hals, wenn das vergrößerte Schmetterlingsorgan auf die Luft- oder Speiseröhre drückt. Das kann sowohl zur Verringerung des Appetits als auch zu Atembeschwerden führen. Ebenfalls problematisch ist es, wenn eine Struma zu einer Fehlfunktion der Schilddrüse führt.

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Wenn das Schmetterlingsorgan zu viele Hormone produziert

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) produziert das Schmetterlingsorgan zu viel von den Hormonen Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Das Gaspedal ist sozusagen die ganze Zeit durchgedrückt. Die Folge ist, dass die Stoffwechselprozesse im Körper gesteigert werden. Dann können Symptome wie zu schneller Pulsschlag, innere Unruhe, Durchfall, Gewichtsverlust und Schlaflosigkeit auftreten.

Auch ausgedünntes Haar oder verstärktes Schwitzen können auf eine Schilddrüsenüberfunktion hinweisen. Das kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie dem Vorhofflimmern oder durch den beschleunigten Knochenumbau auch zu Osteoporose führen. Lebensbedrohlich ist eine Schilddrüsenüberfunktion jedoch selten.

Die Behandlung erfolgt meist durch Tabletten, welche die Hormonausschüttung bremsen. Darüber hinaus kann auch radioaktives Jod verabreicht werden. Bei dieser sogenannten Radiojodtherapie zerstört das radioaktive Jod die Zellen, die zu viele Hormone bilden.

Es ist nicht unüblich, dass die Überfunktion von selbst wieder zurückgeht. In einigen Fällen kann ein operativer Eingriff nötig sein, bei dem die Schilddrüse bis auf einen kleinen Rest Gewebe komplett entfernt wird. Ist ein einzelner Knoten für die Überfunktion des Schmetterlingsorgans verantwortlich, wird nur dieser Teil entfernt.

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist das Gaspedal kaum gedrückt, dass Schmetterlingsorgan produziert zu wenig Hormone. Der Stoffwechsel wird nicht beschleunigt, sondern gebremst. Es kann zu Symptomen wie Verstopfung, andauernde Müdigkeit, Kurzatmigkeit, trockene Haut und Gewichtszunahme kommen.

Auch psychische Symptome wie Konzentrationsstörungen oder Antriebslosigkeit können auftreten. In seltenen Fällen kann dies ebenfalls zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Auch Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma sind im schlimmsten Fall möglich.

Da bei einer Schilddrüsenunterfunktion zu wenig Hormone produziert werden, erfolgt die Behandlung häufig durch Tabletten, dessen Wirkstoffe im Körper zu dem Hormon Thyroxin umgewandelt werden. Nach ein paar Monaten ist der Hormonmangel meist wieder ausgeglichen.

Redaktioneller Hinweis

  • Der Anlass für diesen Text war eine Frage in der Quizshow "Wer wird Millionär?" mit Günther Jauch vom 24. April.

Verwendete Quellen

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