Vor über 50 Jahren kam das erste Hormonpräparat für die Empfängnisverhütung auf den Markt. Seitdem hat die Anti-Baby-Pille die Sexualität von Singles wie Paaren gleichermaßen revolutioniert. Doch ist die Pille immer noch die erste Wahl, wenn es um Verhütungsmethoden geht? Das wollten wir von unseren Leserinnen und Lesern wissen und haben die intime Frage gestellt: Wie verhüten Sie? Mehr als 6.300 Menschen haben sich an der Umfrage beteiligt. Das Ergebnis zeigt: Die Pille liegt im Beliebtheitsranking zwar immer noch weit vorn, doch ein weiteres hormonelles Verhütungsmittel ist auf dem Vormarsch.
Unangefochtener Spitzenreiter in Sachen Beliebtheit ist die Anti-Baby-Pille. Keine schlechte Wahl, denn das Hormonpräparat gehört zu den sichersten Verhütungsmethoden schlechthin. Die Versager-Quote, die mit Hilfe des Pearl-Index angegeben wird, liegt hier gerade einmal bei 0,1 bis 0,9. Das bedeutet: Von 100 Frauen, die ein Jahr lang mit der Anti-Baby-Pille verhüten, werden nur 0,1 bis 0,9 schwanger. Für viele ist dies offenbar ein guter Grund, sich für die Pille zu entscheiden: 42 Prozent unserer Nutzer geben an, mit dieser Methode zu verhüten.
In Sachen Wirksamkeit steht das Verhütungsstäbchen (Implanon) der Pille in nichts nach - im Gegenteil, das Hormonimplantat ist sogar noch sicherer: Der Pearl-Index liegt bei 0 bis 0,08. Dennoch entscheiden sich nach unserer Umfrage nur wenige Frauen für das millimeterdünne Hormonimplantat, das unter der Haut an der Innenseite des Oberarms eingesetzt wird. Gerade einmal 1 Prozent unserer Leserinnen verhüten mit dieser Methode.
Da ist das Kondom weitaus beliebter, obwohl es schon ein echter Oldie ist: Die ersten Präservative aus Gummi wurden 1855 hergestellt, doch schon vorher wurden Schafsdärme und Stoff-Kondome zur Empfängnisverhütung benutzt. Auch heute noch ist die Methode geschätzt: 32 Prozent vertrauen auf Präservative – und das nicht nur, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Noch immer sind die Latexhäute der einzige verlässliche Schutz vor HIV. Dafür sind sie weniger sicher als die Pille, wenn es darum geht, Nachwuchs zu vermeiden: Der Pearl-Index liegt nämlich weitaus höher bei 2 bis 12.
Platz 3 der beliebtesten Verhütungsmittel belegt eine hormonelle Methode, die auf dem Vormarsch zu sein scheint: 8 Prozent unserer Nutzer verwenden den Vaginalring (Nuva-Ring), um ungewollten Nachwuchs zu vermeiden. Noch im März 2011 ergab eine Befragung von 1.000 Personen durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), dass sich lediglich 1 bis 2 Prozent der Frauen für den Vaginalring entscheiden. Damit weist das Hormonpräparat eine beachtliche Erfolgskurve auf, zumal er erst seit 2003 auf dem deutschen Markt ist.
Er besteht aus einem gut verträglichen, biegsamen Kunststoff und wird auf ähnliche Weise wie ein Tampon in die Vagina eingeführt und dort für exakt drei Wochen belassen. Danach pausieren Verwenderinnen für eine Woche, in der sie auch ihre Monatsblutung bekommen. Der größte Vorteil dieser Methode, wie auch bei Verhütungsstäbchen, Hormon- und Kupferspirale, ist, dass Frauen nicht täglich an die Verhütung denken müssen. Fehler in der Anwendung lassen sich daher leicht vermeiden.
Während es Hormon- und Kupfer-Spirale noch auf Platz 4 und die Temperaturmessung auf Rang 5 schaffen, entpuppen sich andere Methoden als echte Außenseiter im Beliebtheitsranking: Nur 1 bis 2 Prozent unserer Nutzer vertrauen auf Hormonpflaster, Diaphragma, 3-Monatsspritze oder diverse Sprays, Schaum und Gels, um eine Schwangerschaft zu verhindern.
Die beliebtesten Verhütungsmethoden unserer Leser/Innen:
Platz 1 | Pille | 42 % |
Platz 2 | Kondom | 32 % |
Platz 3 | Verhütungsring | 8 % |
Platz 4 | Hormon-/Kupferspirale | 7 % |
Platz 5 | Temperaturmessung | 5 % |
Platz 6 | 3-Monats-Spritze | 2 % |
Platz 7 teilen sich | Hormonpflaster | 1 % |
Hormonimplantat | 1 % | |
Diaphragma | 1 % | |
Schaum/Spray/Gel | 1 % | |
6.362 Stimmen wurden in der Umfrage abgegeben. |
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