Die Farbe des Urins, das Schlafverhalten oder die Wundheilung: Diese Anzeichen Ihres Körpers verraten Ihnen, ob Sie wirklich gesund sind.
Häufige Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Übelkeit - viele achten nur auf Alarmsignale ihres Körpers und merken so meist erst spät, dass etwas gesundheitlich nicht stimmt. Dabei kann man einer Krankheit auch frühzeitig entgegensteuern, wenn man seinen Körper regelmäßig im Blick behält und so schon auf kleinere Veränderungen aufmerksam wird.
Diese Anzeichen Ihres Körpers verraten Ihnen, ob Sie wirklich gesund sind.
Klarer Urin
Ein relativ klarer Urin ist ein gutes Indiz für Gesundheit. Ist er blassgelb, ist das ein Zeichen dafür, dass Ihr Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist und dass die Nieren, gewissermaßen das Klärwerk des menschlichen Körpers, richtig arbeiten.
Weicht die Urinfarbe mal etwas ab, ist das aber noch kein Grund zur Panik. Denn bestimmte Lebensmittel, wie etwa Spargel oder Rote Beete, die Trinkmenge, aber auch Medikamente können eine harmlose und natürliche Verfärbung des Urins zur Folge haben.
Vorsicht ist jedoch geboten, wenn eine Trübung des Urins, Blut oder ein ungewöhnlicher Geruch festgestellt wird. Dies könnten Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein - in diesem Fall ist ein Arzt zu Rate zu ziehen.
Bei einer medizinischen Urinprobe werden mittels Teststreifen oder auch bei Analysen im Labor verschiedene Parameter untersucht, die Genaueres über die Gesundheit verraten. Im Harn, der zu 95 Prozent aus Wasser besteht, finden sich Elektrolyte, gelöste Abfallstoffe aus dem Körper und Fremdstoffe, die beispielsweise durch Medikamente aufgenommen wurden. Anhand der mengenmäßigen Zusammensetzung, dem spezifischen Gewicht, dem pH-Wert und der so genannten Osmolalität (Anzahl der osmotisch wirksamen Teilchen) kann der Arzt Rückschlüsse auf eventuelle Krankheiten ziehen. Zum Beispiel kann Zucker im Urin auf Diabetes mellitus hinweisen. Finden sich weiße Blutkörperchen, könnte eine Harnwegsinfektion die Ursache sein.
Regelmäßige Verdauung
Der Darm ist ein sensibles Nervennetzwerk, wichtiges Immunsystem des Körpers und gewissermaßen Garant für unser Wohlbefinden. Eine regelmäßige Verdauung ist die Grundlage - dabei ist die "Regelmäßigkeit" individuell verschieden und kann ebenso dreimal am Tag wie dreimal in der Woche bedeuten. Gesunder Stuhl ist geformt, aber nicht hart, die Farbe hängt mit der Nahrung zusammen, sollte aber weder ganz hell noch schwarz sein (die normale Farbe ist gelbbraun, je mehr Fleisch verzehrt wird, desto dunkler wird der Stuhl).
Auf einen bewegungsarmen, stressreichen Alltag und ungesunde Ernährung kann der Darm mit Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall und Verstopfung reagieren. Das ist aber eher harmlos und lässt sich mit Hausmitteln und kleinen Änderungen der Lebens- und Essgewohnheiten in den Griff kriegen. Wichtig für einen regelmäßigen, gesunden Stuhlgang: mindestens 1,5 Liter am Tag trinken, bewusst essen, Bewegung und Entspannung.
Klagen Sie jedoch über starke krampfartige Schmerzen, Fieber oder stellen Sie Blut im Stuhl fest, sollte vorsorglich ein Arzt aufgesucht werden. Denn dies können Anzeichen sowohl für eine Lebensmittelunverträglichkeit, das Reizdarmsyndrom oder auch eine Leberzirrhose sein. Im schlimmsten Fall kann es sich um Darmkrebs handeln.
Konstantes Gewicht
Wer gesund ist, hat in den meisten Fällen ein relativ gleichbleibendes Gewicht, das nur leichten Schwankungen unterliegt. Vorsicht ist geboten, wenn Sie Gewicht verlieren, ohne es zu wollen und ohne die Ernährung oder Ihr Leben stark umgestellt zu haben. Wer im Laufe eines Monats fünf Prozent Gewicht verliert beziehungsweise zehn Prozent in sechs bis zwölf Monaten, ist möglicherweise ernsthaft krank und sollte sich beim Hausarzt vorstellen.
Das Gleiche gilt aber auch für eine starke Gewichtszunahme in relativ kurzer Zeit. In beiden Fällen können sich dahinter Schilddrüsenerkrankungen, psychische Ursachen, aber auch andere schwere gesundheitliche Störungen verbergen.
Gute Wundheilung
Ob ein winziger Schnitt, kleine Kratzer, leichte Verbrennungen oder große Operationsnarben: Wenn eine Wunde schnell verheilt, ohne dass es zu Entzündungen oder Komplikationen kommt, spricht das für eine gute Blutgerinnung und -zusammensetzung. Der Körper ist bestrebt, den Defekt so schnell wie möglich durch neues Gewebe zu ersetzen und die Wunde zu schließen.
Generell gilt, dass die Wundheilung mit zunehmendem Alter langsamer verläuft. Und natürlich ist die Heilung auch je nach Art der Wunde mehr oder weniger zeitaufwändig - kleine, oberflächliche Verletzungen heilen schneller als etwa tiefe Bisswunden oder schwerere Verbrennungen.
Jedoch können verschiedene Vorerkrankungen wie Diabetes, Durchblutungsstörungen oder Immunschwäche, aber auch bestimmte Medikamente und Lebensgewohnheiten (zum Beispiel Rauchen) die Wundheilung stören. Damit dieser komplexe Vorgang im Körper reibungslos funktioniert, muss ausreichend Sauerstoff im Blut, aber auch Eiweiße, Vitamine und Mineralien vorhanden sein. Somit kann eine Mangelernährung die Wundheilung ebenso behindern wie etwa Übergewicht.
Gesunde Haare und Nägel
An der äußeren Hülle - also Haut, Haare und Nägel - zeigen sich Alarmsignale des Körpers bei gesundheitlichen Problemen relativ früh und oft sehr deutlich.
Gesunde Nägel sind glatt, leicht rosa gefärbt ohne auffällige Rillen, elastisch und haben einen normalen Nagelhalbmond. Eine Veränderung des Aussehens oder der Beschaffenheit der Finger- und Fußnägel sind in den meisten Fällen völlig harmlos. Das gilt auch für die Haare: Spliss oder Trockenheit sind weitgehend normal und kein ernsthafter Grund zur Sorge.
Sind die Finger- und Fußnägel jedoch brüchig oder verformt und verliert man deutlich mehr Haare als gewöhnlich, kann dies auf Mangelerscheinungen - zum Beispiel auf Eisenmangel -, aber auch auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Diese Auffälligkeiten sollten Sie daher beim nächsten Arztbesuch unbedingt Ihrem behandelnden Arzt mitteilen.
Erholsamer Schlaf
Wenn Sie sechs bis acht Stunden pro Nacht gut durchschlafen, bekommt Ihr Körper genug Zeit für lebensnotwendige Regenerations- und Zellbildungsprozesse. Das Immunsystem bleibt fit und Gehirnaktivitäten, wie etwa der Informationstransfer von am Tag Gelerntem ins Langzeitgedächtnis, können problemlos stattfinden. Daher ist Schlaf so enorm wichtig für die Gesundheit. Jeder, der auf Dauer zu wenig schläft oder dessen Nachtruhe regelmäßig gestört ist, treibt Raubbau an seinem Körper.
Wie viel Schlaf wir tatsächlich benötigen, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Manche kommen mit sechs Stunden aus, andere brauchen neun Stunden Schlaf pro Nacht. Das spezifische Schlafbedürfnis kann sich im Laufe des Lebens ändern - das ist völlig normal. Ebenfalls nicht ungewöhnlich ist es, ab und zu in der Nacht aufzuwachen, sich im Bett zu bewegen und gelegentlich Alpträume zu haben oder stärker zu schwitzen. Wenn der Schlaf jedoch deutlich beeinträchtigt ist und man regelmäßig energielos und gerädert aufwacht, sollte der Arzt um Rat gefragt werden.
Menstruation
Auch die monatliche Menstruation kann etwas über den Gesundheitszustand aussagen. Bei gesunden Frauen beträgt ein Regelzyklus 28 Tage, was bedeutet, dass alle vier Wochen eine Regelblutung stattfindet. Kleinere Schwankungen im Regelzyklus sind völlig normal. Liegt die Zeitspanne von einer Regelblutung zur nächsten zwischen 25 und 35 Tagen, besteht keinerlei Grund zur Sorge.
Der Regelzyklus ist ein sehr komplexer Vorgang, bei dem neben den weiblichen Geschlechtsorganen und dem Nervensystem viele Hormone eine Rolle spielen. Ist er unregelmäßig, können Stress, Unter- beziehungsweise Übergewicht oder zu viel Sport der Auslöser sein. Es empfiehlt sich, beim Gynäkologen den Hormonspiegel messen zu lassen, um diese Ursachen auszuschließen. Auch bei krampfartigen Unterleibs- und Rückenschmerzen, Übelkeit und anderen unangenehmen Begleiterscheinungen der Menstruationsblutung, die durch die Prostaglandine ausgelöst werden, kann der Frauenarzt mit Kombinationspräparaten aus Östrogen und Gestagen oder mit reinen Gestagenmedikamenten, wie sie auch für die Empfängnisverhütung genutzt werden, helfen.
Dauert die Menstruation zwischen ein und zwei Wochen und verliert die Frau dabei mehr als 150 Milliliter Blut, ist die Zyklusblutung übermäßig lang und stark. Das kann auf Veränderungen im Bereich der Geschlechtsorgane zurückzuführen sein. Denkbar sind Veränderungen der Gebärmutter - von Entzündungen bis hin zu Geschwülsten -, aber auch Hormonstörungen und seltener auch Nieren- und Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Blutgerinnungsstörungen sein. Ein Arzt kann hier Klarheit verschaffen.
Quelle: Netdoktor.de
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