München (vws) - Die katholische Kirche hat das Kondomverbot gelockert? Von wegen! Diesbezügliche Aussagen des Papstes änderten "weder die Morallehre noch die pastorale Praxis der Kirche", wie die Römische Glaubenskongregation nun bekannt gab.

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Der Gebrauch von Kondomen als Verhütungsmittel sei nach wie vor nicht gerechtfertigt. Benedikt XVI. habe sich mit seinen Aussagen nicht auf die eheliche Liebe und auf die sittliche Norm zur Empfängnisverhütung bezogen, sondern nur auf Prostitution. Die Annahme, dass der Kondomgebrauch in einigen Fällen zulässig sei, um Schwangerschaften zu vermeiden, sei "völlig willkürlich", hieß es weiter.

Die Aussagen des Papstes über das Kondomverbot wurden Ende November in dem Interviewbuch "Licht der Welt" veröffentlicht. Darin sagte Benedikt XVI., dass es Fälle gebe, in denen der Gebrauch von Kondomen ein Weg sein könne, wieder eine "verantwortliche Sexualität" zu erreichen. Die Kirche sehe Kondome aber nicht als "wirkliche und moralische Lösung an". Kondome seien aber eine Möglichkeit, die Ansteckungsgefahr von teils tödlichen Geschlechtskrankheiten zu verhindern.

Bereits kurz nach der Veröffentlichung forderten Kritiker den Vatikan zu einer Stellungnahme auf. Dieser gab daraufhin schon damals bekannt, dass es sich bei den päpstlichen Aussagen nicht um eine "revolutionäre Wende" handle. Der Papst habe nur von Sonderfällen gesprochen.

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