Diese Geschichte geht unter die Haut: Bei einer schwangeren Frau wird eine Pneumokokken-Infektion festgestellt, binnen weniger Stunden ist sie hirntot. Ihr Kind kann trotzdem gesund zur Welt gebracht werden. Zwei Tage nach der Geburt stellen die Ärzte die Maschinen ab, welche die junge Frau am Leben gehalten haben.
Am 17. Februar war die Welt von Familie Lemcke noch in Ordnung. Vater Dominik überraschte seine Frau Franziska, die mit Baby Nummer drei schwanger war, mit einer kleinen Party. Dann ging alles ganz schnell: Die werdende Mutter klagte über Kopf- und Nackenschmerzen.
"Sie dachte, das Baby liegt vielleicht ungünstig und drückt irgendwo drauf", so Dominik im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung. Die Schmerzen wurden so schlimm, dass die 25-Jährige ins Krankenhaus musste.
Maschinen halten Schwangere am Leben
In der Klinik gab es die Schock-Diagnose: Bei Franziska wurde eine Pneumokokken-Infektion mit Hirnhautentzündung diagnostiziert. Aufgrund einer sehr seltenen Komplikation schlugen die Antibiotika nicht mehr an.
"Franziska ging es rapide schlechter, schon nach einer Viertelstunde im Krankenhaus hat sie mich nicht mehr erkannt", erinnert sich Dominik. Wenige Stunden später war klar: Die Mediziner konnten nichts mehr für die junge Frau tun, sie war hirntot.
Baby Leonie-Franziska kann gerettet werden
Mit Maschinen wurde Franziska am Leben gehalten. Die Ärzte wollten das Kind retten. "Am Freitag kam meine Tochter per Kaiserschnitt zur Welt. Wir wollten sie eigentlich Leonie-Fabienne nennen, aber nun heißt sie nach ihrer Mama Leonie-Franziska", erklärt der frischgebackene Vater in "Bild".
Dem kleinen Mädchen geht es gut, doch die Trauer um seine Partnerin sitzt tief: "Ich hielt sie glücklich im Arm, weinte aber gleichzeitig um meine Frau, die diesen Moment nicht mehr mit mir teilen konnte", so der 29-Jährige.
"Wir mussten sie gehen lassen"
Stundenlang saß Dominik Lemcke mit seinen Söhnen, dem dreijährigen Elias und dem zweijährigen Louis, am Bett von Franziska. Am Sonntag musste sich die Familie von Franziska verabschieden.
"Wir mussten sie gehen lassen", sagt Dominik. "Wir wissen noch nicht, wie wir in den Alltag finden sollen." Seinen Söhnen erklärte er, dass "die Mama jetzt ein Engel ist." Nach dem tragischen Schicksalsschlag stehen dem Witwer Familie und Freunde zur Seite. Im Internet haben sie einen Spendenaufruf gestartet, um die Familie wenigstens finanziell zu entlasten.
"Viele wollen helfen. Das tröstet natürlich. Aber meine Frau bringt mir das alles nicht wieder", sagt Dominik. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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