• Im ganzen Land sind Kinder krank - und Fiebersäfte sind in Apotheken derzeit Mangelware.
  • Kinderärzte berichten von "verzweifelten Eltern" und fordert die Politik zum Handeln auf.

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Angesichts der Lieferschwierigkeiten bei Fiebersaft und anderen Präparaten für junge Patienten haben Kinderärzte in der aktuellen Krankheitswelle Sofortmaßnahmen der Bundesregierung gefordert. "Wir erleben eine sehr hohe Nachfrage nach fiebersenkenden Medikamenten wie Ibuprofen oder Paracetamol, weil derzeit extrem viele Kinder erkrankt sind", sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Donnerstag.

"Es ist ein Armutszeugnis, dass so simple Medikamente wie ein Fiebersaft häufig nicht mehr verfügbar sind." Die Regierung müsse sich um die Beschaffung kümmern.

Für Notlage: "Brauchen jetzt Beschaffungsaktion"

Fischbach berichtete von "verzweifelten Eltern", die in den Praxen vorstellig würden. "Es gibt zu wenige Anbieter solcher Mittel, weil die Festpreisregelung bei uns zu einem Abwandern der Produktion in Billiglohnländer wie Indien und China geführt hat", sagte der Kinderarzt. "Dort gibt es nun Lieferkettenprobleme, was wiederum zu Lieferengpässen führt."

Die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgestellten Pläne für Gesetzesänderungen kämen zu spät, kritisierte der Verbandspräsident. "Wir brauchen jetzt eine von der Politik angeschobene Beschaffungsaktion, um wie zu Beginn der Corona-Pandemie in einer Notlage schnell an Fiebersaft, bestimmte Antibiotika und andere selten gewordene Präparate für kleine Kinder zu kommen." (AFP/af)

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