Berlin (dpa) - Beim Fischkauf achtet die Hälfte der Deutschen in der Regel darauf, dass dieser aus nachhaltiger Fischerei stammt. Trotzdem wissen gerade einmal zwei Prozent nach eigenen Angaben, welche Arten man bedenkenlos essen kann und welche von Überfischung bedroht sind.

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Dies geht aus einer Umfrage hervor, die das Forsa-Institut für das Bundesforschungsministerium anlässlich des Wissenschaftsjahrs 2016/17 "Meere und Ozeane" erhoben hat. Bei einer Sache sind sich die Befragten nahezu einig: Fisch und Meeresfrüchte müssen schmecken. Beim Preis spalten sich jedoch die Meinungen. Die Hälfte der Befragten kauft am liebsten preisgünstigen Fisch, 47 Prozent hingegen achten selten oder nie darauf.

Auf Nachhaltigkeit achten sogar mehr Menschen als auf den Preis. 59 Prozent der Befragten achten immer (20 Prozent) oder meistens (39 Prozent) darauf, dass gekaufte Meerestiere nicht zu bedrohten Arten gehören. 56 Prozent achten immer (22 Prozent) oder meistens (34 Prozent) darauf, dass beim Fang ökologische Methoden verwendet wurden.

Nachhaltiger Fischkonsum scheint Frauen überdies wichtiger zu sein als Männern. Von allen weiblichen Teilnehmern achten 24 Prozent immer darauf, dass der Fisch nicht zu einer überfischten Art gehört. Nur 16 Prozent der Männer handeln ebenso.

Obwohl mehr als die Hälfte der Befragten zumindest meistens darauf achtet, nachhaltige Produkte zu kaufen, wissen gerade einmal zwei Prozent, welche Fischarten von Überfischung bedroht sind. Dazu zählt die Umweltstiftung WWF etwa Thunfisch, Seeteufel und Kaiserbarsch. 62 Prozent ist es nach eigenen Angaben ungefähr bekannt. Ein deutlicher Unterschied besteht hierbei zwischen Alt und Jung. Von den unter 30-Jährigen wissen nur 53 Prozent ungefähr über bedrohte Arten bescheid, bei den über 60-Jährigen sind es 76 Prozent.

Wer sich nicht genau auskennt, dem helfen in deutschen Supermärkten oft Gütesiegel, die nachhaltige Fischprodukte kennzeichnen. Scheinbar jedoch nicht eindeutig genug, denn 76 Prozent der Teilnehmer wünschen sich eine deutlichere Kennzeichnung.

Das Bundesforschungsministerium wollte außerdem wissen, ob es den Deutschen wichtig ist, dass die Meere weiter erforscht werden, um den Zustand der Fischbestände besser beurteilen zu können. Nahezu alle Teilnehmer stimmen dem zu. Nur etwa zwei Prozent der Befragten halten dies für unwichtig.

Menschen konsumieren nach Angaben der Veranstalter des Wissenschaftsjahres weitaus mehr Fisch als es Raubfische, Robben und andere Meerestiere tun. Dadurch verändere sich die natürliche Nahrungspyramide im Ozean. Die Meeresforschung habe daher eine wichtige Bedeutung dafür, die Auswirkungen des Fischkonsums abzuschätzen und Fischbestände zu berechnen.

Zum Tag des Artenschutzes will das Forschungsministerium Verbraucher darauf aufmerksam machen, dass sie mit ihrer Kaufentscheidung dazu beitragen können, die Artenvielfalt der Meere zu schützen.  © dpa

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