• Für manchen steht im Herbst neben der Grippeimpfung auch die Corona-Auffrischung an.
  • Wann der beste Zeitpunkt ist - und ob beide Impfungen am selben Tag möglich ist: die wichtigsten Fragen.

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Ob Corona oder Influenza - im Herbst stehen für einige Personengruppen gleich mehrere Impfungen an. Für ältere Menschen und weitere Risikogruppen ist in diesem Herbst die Grippeimpfung besonders wichtig.

Welche Impfungen stehen in diesem Herbst an?

Ausgewählte Personengruppen sollten sich in diesem Herbst wie in jedem Jahr gegen die Grippe impfen lassen. Darüber hinaus kann eine Corona-Boosterimpfung für Senioren über 80 sowie Personen mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sinnvoll sein.

Für ältere und immunschwache Menschen sowie chronisch Erkrankte empfiehlt die Ständige Impfkommission – kurz Stiko – darüber hinaus generell eine Schutzimpfung gegen Pneumokokken. Diese ist insbesondere in der aktuellen Situation wichtig, da Pneumokokken-Infektionen unter anderem zu schweren Lungenentzündungen führen können und die Versorgung von Betroffenen auf Intensivstationen erfordern. Dies gilt es bei dem derzeit stark belasteten Gesundheitssystem zu vermeiden.

Wer braucht die dritte Corona-Impfung?

Eine Corona-Auffrischimpfung kann nach aktuellen Erkenntnissen sinnvoll sein bei Senioren über 80 sowie weiteren Personengruppen, die ein sehr hohes Risiko für einen schweren Corona-Verlauf haben. Sie ist möglich, sofern die vollständige Immunisierung länger als sechs Monate zurückliegt.

"Hochrisikogruppen für einen schweren Corona-Verlauf sind beispielsweise Altenheimbewohner und fragile Hochbetagte, Immunsupprimierte durch Erkrankung und/oder Medikation sowie Patientinnen und Patienten in aktiver Tumorbehandlung", erklärt Dr. Wolfgang Ritter, Hausarzt in München und Vorstandsmitglied des Bayerischen Hausärzteverbandes. "Weiterhin betroffen sind auch Organtransplantierte, Stammzell- beziehungsweise Knochenmarktransplantierte innerhalb von zwei Jahren nach dem Verfahren und Menschen mit einer fortgeschrittenen oder unbehandelten HIV-Infektion."

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Studien: Kinder sind seltener betroffen von Long-COVID

Australische Forscher kommen nach der Auswertung mehrerer Studien zur Long-COVID-Belastung bei infizierten Kindern zu keinem Ergebnis, das Eltern bei der Frage der Impfung letzte Sicherheit vermittelt. Fest stehe jedoch, dass mit dem Coronavirus infizierte Kinder nur selten im Krankenhaus behandelt werden müssten. (Teaserbild: SeventyFour/iStock/Getty Images)

Eine dritte Impfung können behandelnde MedizinerInnen auch in Erwägung ziehen bei Menschen, die beruflich in regelmäßigem Kontakt mit infektiösen Patientinnen und Patienten stehen. Beispiele sind Beschäftigte in der Pflege oder im medizinischen Bereich, in Schulen oder Anbieter personennaher Dienstleistungen. Sinnvoll kann die Auffrischung auch bei unter 80-Jährigen mit krankheits- oder medikationsbedingter Immunschwäche und hohem persönlichen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sein.

Wann ist die Corona-Auffrischung möglich?

Nach einer abgeschlossener Impfserie kann frühestens sechs Monate danach eine Auffrischimpfung erfolgen. Diese wird unabhängig vom zuvor verimpften Vakzin mit einem mRNA Impfstoff durchgeführt. So erhalten beispielsweise auch Menschen, die zuvor mit den Produkten von AstraZeneca oder Johnson&Johnson geimpft wurden, bei der dritten Impfung das Vakzin von Biontec oder Moderna.

Wo erhalten Patienten die dritte Corona-Impfung?

Viele Impfzentren schließen bereits, daher bekommen Patienten die Auffrischimpfung bei ihrer Hausärztin beziehungsweise ihrem Hausarzt. Diese beraten ihre Patientinnen und Patienten auch hinsichtlich der Notwendigkeit, denn aktuell gibt es noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission hinsichtlich der Auffrischimpfung (Stand 22.9.21).

Warum ist die Grippeimpfung in diesem Jahr so wichtig?

Die Personengruppen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, sind bei COVID-19 und Influenza ähnlich. Betroffen sind insbesondere ältere Menschen ab 60 Jahren und Personen mit Vorerkrankungen, die einen guten Schutz gegen beide Erkrankungen benötigen.

In Zeiten der Pandemie ist eine hohe Influenza-Impfquote bei Risikogruppen einerseits für den persönlichen Schutz essenziell. Andererseits sollen so in der Grippewelle schwere Verläufe verhindert und Engpässe in Krankenhäusern unter anderem bei Intensivbetten oder Beatmungsplätzen vermieden werden.

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Grippeimpfung?

Nach der Grippeimpfung dauert es rund zehn bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Für einen rechtzeitigen Schutz empfiehlt die Stiko, sich ab Mitte Oktober bis spätestens Mitte Dezember impfen zu lassen.

Gibt es eine kombinierte Impfung gegen Grippe und COVID-19?

Derzeit müssen noch zwei Impfstoffe verabreicht werden. Experten erwarten jedoch, dass es bereits im nächsten Jahr eine Kombinationsimpfung geben wird. "Aktuelle Studiendaten besagen, dass zwischen einer Grippeimpfung mit einem Totimpfstoff und einer Corona-Impfung kein Abstand liegen muss", weiß Dr. Wolfgang Ritter. Dafür hat sich auch die Ständige Impfkommission ausgesprochen. "Das bedeutet, dass man eine notwendige Corona-Auffrischimpfung und eine Influenza-Impfung gleichzeitig vornehmen kann. Dies erleichtert insbesondere die Durchimpfung in den Alten- und Pflegeheimen."

Bei vielen Corona-Erstimpfungen hielten die Mediziner hingegen einen Abstand von zwei Wochen zu anderen Impfungen ein. Dies diente jedoch lediglich dazu, eventuelle Nebenwirkungen der jeweiligen Impfung besser zuordnen zu können.

Verwendete Quellen:

  • Schriftliches Interview mit Dr. Wolfgang Ritter, Hausarzt aus München und Vorstandsmitglied des Bayerischen Hausärzteverbandes (22.09.2021)
  • Interview mit Prof. Dr. Manfred Imbert, Vorstandsmitglied im Hausärzteverband Nordrhein (21.09.2021)
  • Robert Koch Institut: „Grippeschutzimpfung“
  • Robert Koch Institut: „Schutzimpfung gegen Pneumokokken“
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