Gerade im Frühling fragen sich viele Menschen: Ist das eine Erkältung oder habe ich womöglich mit einer Allergie zu kämpfen? Selbst Menschen, die seit Jahren von einer Allergie geplagt sind, sind sich oft nicht sicher, was der Grund für die aktuell laufende Nase ist. So erkennen Sie den Unterschied.

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Wenn man im Frühling mit Niesanfällen und laufender Nase zu kämpfen hat und sich fragt, worunter man gerade leidet, liefert oft das eigene Umfeld einen ersten Hinweis: Gibt es im Büro gerade viele Krankmeldungen oder liegen Familienmitglieder mit einem grippalen Infekt im Bett, ist die Vermutung naheliegend, dass den eigenen Symptomen ebenfalls ein Infekt zugrunde liegt. Tauchen die eigenen Zeichen einer Erkältung hingegen losgelöst von Infekten im Umfeld auf, könnte das bereits ein erstes Indiz für eine Allergie sein.

Allergien kurz erklärt

  • Eine Allergie ist eine langfristige Erkrankung, bei der das Immunsystem des Körpers überreagiert. Es betrachtet harmlose Substanzen wie Blütenpollen fälschlicherweise als gefährlich und löst eine übermäßige Abwehrreaktion aus.
  • Immer mehr Menschen haben mit einer Allergie zu kämpfen. Grund dafür ist laut dem Bundesministerium für Gesundheit der Klimawandel. Dadurch verlängern sich Blütezeiten und damit auch die Zeiten des Pollenflugs. Hinzu kommt, dass sich auch häufiger Pflanzenarten ansiedeln, die es bislang nicht in Deutschland gab.
  • Allergien lassen sich gut behandeln, insbesondere durch eine Hyposensibilisierung. Sie hilft dem Immunsystem, seine überempfindliche Reaktion auf harmlose Substanzen wie Blütenpollen zu reduzieren, indem der Körper langsam an das Allergen gewöhnt wird.

Ähnlich verhält es sich mit dem eigenen Verhalten im Alltag. Wer oft zu dünn angezogen unterwegs ist, obwohl es noch nicht konstant warm und sonnig ist, oder in der letzten Zeit mit Stress und Schlafmangel zu kämpfen hatte, könnte sich aufgrund eines geschwächten Immunsystems eine Erkältung zugezogen haben.

Zwei Symptome lassen ziemlich sicher auf eine Erkältung oder generell einen Infekt schließen, da sie bei einer Allergie im Normalfall nie auftreten: Gliederschmerzen und Fieber. Während Gliederschmerzen auf die körperliche Reaktion des Körpers auf ein Virus hinweisen, signalisiert Fieber, dass der Körper versucht, eine Infektion zu bekämpfen.

Der Blick ins Taschentuch liefert oft Klarheit

Auch die Konsistenz des Nasensekrets kann Hinweise geben. Bei einer Erkältung ist das Nasensekret häufig gelbgrünlich gefärbt, was laut "Apotheken Umschau" auf eine virale Infektion hinweist. Im Gegensatz dazu bleibt das Sekret bei einem allergischen Schnupfen in der Regel klar und wässrig, da es durch eine Reaktion auf Allergene verursacht wird.

Ein wichtiger Punkt bei der Frage, ob es sich um eine Allergie handeln könnte, ist der Blick ins familiäre Umfeld: Allergien können deutlich häufiger auftreten, wenn in der Familie bereits welche festgestellt wurden. Laut der Seite "Lungenärzte im Netz" sind Kinder besonders gefährdet, wenn beide Elternteile an der gleichen allergischen Erkrankung leiden. In 50 bis 70 Prozent der Fälle entwickeln die Nachkommen dann auch diese Allergie. Sollte man selbst also allergiegeplagte Familienmitglieder haben, könnte eine ärztliche Abklärung weiterhelfen.

Schnupfen kommt und geht? Worauf das hindeutet

Kommen eine verstopfte Nase und gerötete Augen immer nur an speziellen Orten oder zu bestimmten Zeiten vor und verschwinden die Symptome danach wieder, kann das auf eine Allergie hindeuten. Wer beispielsweise auf Hausstaubmilben allergisch reagiert, ist diesen beim Schlafen am längsten ausgesetzt. Das führt laut "Apotheken Umschau" typischerweise zu allergischen Reaktionen, die besonders morgens nach dem Aufstehen zu spüren sind. Verflüchtigen sich die Symptome dann im Laufe des Tages, spricht das für eine allergische Reaktion.

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Ähnlich sieht es zum Beispiel bei einer Pollenallergie aus. Kitzelt es immer in der Nase, wenn man sich auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Nachhauseweg befindet, könnte auch das ein Anzeichen für eine allergische Reaktion sein. Vielleicht befinden sich auf der Strecke bestimmte Pflanzen, die eine Pollenallergie auslösen.

Generell sollte im Zweifelsfall immer ein Arzt oder eine Ärztin zur finalen Abklärung hinzugezogen werden. Diese können mittels eines speziellen Tests auch herausfinden, auf welche Pollen und Stoffe man tatsächlich allergisch reagiert und entsprechende Therapien empfehlen.

Verwendete Quellen