Aktuell versetzt ein Kettenbrief bei WhatsApp viele Nutzer in Panik. Darin wird vor einem Kontakt und dessen Anruf gewarnt, der einen Virus verbreite. Dabei ist es nicht die erste Warnung dieser Art, die in Umlauf gerät. Was steckt hinter den ominösen Nachrichten?
Bereits im Mai 2017 tauchte der Name Tobias Mathis bei manchen WhatsApp-Nutzern auf. Schon damals wurde in Nachrichten vor dem Unbekannten gewarnt: Er soll über den Messenger einen Virus verbreiten, der Daten und Kontakte auf dem Smartphone löscht.
In ähnlicher Form gab es die Art von Kettenbrief schon Jahre früher auf Facebook, damals wurde auf eine Ute Lehr aufmerksam gemacht. Auch diese Nachrichten warnten vor einem Daten-Klau. Die Namen wechselten seitdem, doch der Inhalt war fast immer der Gleiche.
Nun macht der Kettenbrief erneut die Runde in dem Messenger-Dienst: Wie bereits zuvor werden die WhatsApp-Nutzer davor gewarnt, den Kontakt "Tobias Mathis" anzunehmen und Anrufe von einer bestimmten Nummer entgegenzunehmen.
"Sag bitte allen Leuten in deiner Liste, dass sie den Kontakt 'Tobias Mathis' nicht annehmen sollten", beginnt die Nachricht auf WhatsApp. Es handle sich bei dem Kontakt "Tobias Mathis" um einen Hacker, der mithilfe eines Virus die ganze Festplatte zerstören und zusätzlich Daten vom Smartphone stehlen soll. Es wird ebenfalls davor gewarnt, dass man von dem Virus betroffen sei, wenn nur einer der eigenen Kontakte bereits infiziert sei. "Wenn dich die Nummer 01719626509 anruft, nimm ja nicht ab", heißt es in der Nachricht.
Besteht durch den WhatsApp-Kettenbrief wirklich eine Gefahr für den Nutzer?
Wer die seltsame Nachricht bereits erhalten hat, kann jedoch vorerst durchatmen. Tatsächlich handelt es sich dabei keineswegs um eine echte Warnung, sondern um einen harmlosen Kettenbrief. Laut heise.de ist der Angriff auf die Festplatte frei erfunden.
Wie unter anderem auch das Faktencheck-Portal Mimikama berichtet, ist es technisch nicht möglich, "gehackt" zu werden, indem man einfach einen Kontakt annimmt und dieser einen anschließend anschreibt. Ein Virus könne nur dann auf das Handy gelangen, wenn jemand eine infizierte Datei geschickt bekomme und diese öffne.
Das Beste, was Nutzer also im Falle einer Nachricht von "Tobias Mathis" machen können, ist, die Nachricht zu ignorieren, sie gleich zu löschen und nicht weiterzuleiten. (kad)
Verwendete Quellen:
- heise.de: Kettenbrief-Untoter Tobias Mathis wandelt wieder durch Whatsapp
- Mimikama: Kettenbrief-Welle: WhatsApp-Nutzer fürchten sich vor "Tobias Mathis"
WhatsApp: Das ändert sich 2020 bei dem Messenger
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.