(smb) - Das viel diskutierte Mauerschützen-Spiel "1378 (km)" ist weiterhin heftiger Kritik ausgesetzt. Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) prüft den umstrittenen Ego-Shooter auf mögliche Verletzungen der Menschenwürde.
"1378 (km)" wurde vom Studenten Jens Stober an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung entwickelt und beschäftigt sich mit der ebenso langen Grenzmauer der ehemaligen DDR dem so genannten Todesstreifen, an dem etliche Flüchtlinge ihr Leben lassen mussten.. Der Ego-Shooter eröffnet Spielern die Möglichkeit, in die Rolle von Grenzsoldaten oder Flüchtlingen zu schlüpfen und natürlich auch von der Waffe Gebrauch zu machen. Allerdings soll denjenigen Soldaten ein Prozess drohen, die zu oft schießen.
Obwohl "1378 (km)" bereits im Vorfeld scharf verurteilt wurde, steht das Computerspiel seit Freitag zum Download bereit. Laut "Bild.de" wurde das Spiel bereits 50.000 Mal heruntergeladen. Aufgrund zahlreicher Beschwerden, die vor allem den unwürdigen Umgang mit einem der traurigsten Kapitel der deutschen Geschichte zum Inhalt haben, hat die Kommission für Jugendmedienschutz nun beschlossen, das Spiel eingehend auf etwaige Verletzungen der Menschenwürde zu prüfen und eventuell aus dem Internet zu entfernen.
Jens Stober hingegen zähle sein Spiel laut "Bild.de" zu den ernsthaften Spielen, die vor allem zum Nachdenken anregen sollen. Auch die Karlsruher Hochschule für Gestaltung stelle sich demonstrativ hinter ihren Studenten und poche auf die Freiheit der Kunst. "Diese Arbeit ist eine Kunstprojekt, und die Kunst hat immer schon versucht, Grenzen zu überschreiten", bekräftigt auch Medienkunst-Professor Michael Bielicky.
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