Berlin (dpa/tmn) - Wer die Festplatte in PC oder Notebook mit einer SSD ergänzt oder sie dadurch ersetzt, steigert das Arbeitstempo meist deutlich. Unterm Strich sei der Geschwindigkeitszuwachs deutlicher spürbar als beim Aufrüsten des Arbeitsspeichers oder gar des Prozessors.
Doch bevor es an den Einbau des Solid State Drives (SSD) geht, muss man planen, ob und wie das System vom alten Laufwerk auf die neue SSD kommen soll. Das berichtet das "Chip"-Magazin (Ausgabe 2/16). Die beste Performance ist den Experten zufolge zu erwarten, wenn man nach dem Einbau das Betriebssystem sowie alle benötigten Programme neu installiert und danach seine Daten kopiert.
Schneller funktioniert das sogenannte Spiegeln des gesamten alten Festplattenlaufwerks auf die SSD. Am einfachsten klappt das den Angaben zufolge etwa mit sogenannten Migration- oder Starter-Kits, die Hersteller teils mit der neuen SSD liefern und die meist aus der nötigen Spiegel-Software und Anschlussadapter bestehen. Erfahrene User könnten auch das Live-System Clonezilla ausprobieren.
In allen Fällen muss man zunächst die neue SSD mit dem Rechner verbinden. Beim PC funktioniert das über einen freien SATA-Anschluss im Gehäuse. Meist genügt es, die SSD mit zwei Schrauben an der Seitenwand eines 3,5-Zoll-Schachtes zu befestigen. Sonst baut man sie mittels Adapterschienen in eine 3,5-Zoll-Schacht ein.
Ans Notebook schließt man die neue SSD zunächst extern mit einem 2,5-Zoll-Festplattengehäuse mit USB-3.0-Anschluss an (ab rund 10 Euro) - es sei denn der SSD-Hersteller hat einen entsprechenden Adapter im Starter-Kit mitgeliefert. Das Gehäuse oder den Adapter kann man danach nutzen, um die ausgebaute Festplatte als externes Laufwerk für die Datensicherung weiterzubetreiben.
In einigen, vor allem größeren Notebooks kann auch Platz für zwei Festplatten sein. Und bei einigen Modellen ist vielleicht ein freier Slot für Steckkarten-SSDs im sogenannten mSATA-Formfaktor vorhanden. In beiden Fällen kann man überlegen, eine kleinere und damit günstigere SSD für Betriebssystem und Programme zu verwenden und eine klassische Festplatte für die eigenen Daten im Notebook zu belassen.
Wer unbedingt die schnellstmögliche SSD haben möchte, muss SSDs kaufen, die nicht an SATA, sondern an die Schnittstelle PCI Express 3.0 angeschlossen werden. Das setzt den Angaben zufolge aber in aller Regel ein Intel-Skylake-Mainboard voraus. Außerdem kommen die passenden SSDs nicht im bekannten 2,5-Zoll-Formaktor, sondern als Steckkarten für PCIe-Slots im PC oder für M.2-Slots in Skylake-Notebooks. Theoretisch sind diese SSDs drei- bis viermal so schnell wie SSDs, die per SATA angebunden werden. Im Alltag dürfte dieser Vorteil den Epxerten zufolge aber weniger deutlich zu spüren sein als der Sprung von einer Festplatte zu einer SATA-SSD. © dpa
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