Ein irrer Farben-Streit spaltet mal wieder das Netz: Diesmal sorgt ein Bild im Internet für Furore, auf dem angeblich rote Erdbeeren zu sehen sind - obwohl das Bild keinerlei rote Pixel enthält. Wie kann das sein?
Wenn es um die Farbe von Dingen geht, hört der Spaß auf. Da ist sich die Internetgemeinde einig und diskutiert liebend gern darüber, ob ein Kleid nun blau-schwarz oder weiß-gold ist oder welche Nagellack-Farbe besser zu einem Schuh passt. Nun sorgt ein neues Foto für Verwirrung, das im ersten Moment gar nicht wirkt wie eine optische Täuschung.
Darauf zu sehen: rote Erdbeeren. Das Problem an der Sache ist nur, dass die Erdbeeren gar nicht rot sind. Denn das Bild enthält kein einziges rotes Pixel, also überhaupt keinen Rotanteil. Es ist schlichtweg grau. Doch wie kommt es, dass unser Gehirn die Sache anders einschätzt?
Der Grund hierfür ist ein Phänomen namens Farbkonstanz. Kurzgefasst bedeutet das, dass die Farbe eines Objekts sehr stark davon abhängt, in welcher Umgebung man es betrachtet. Ein anderer Hintergrund oder eine andere Beleuchtung kann die Erscheinung bereits komplett ändern. Unser Gehirn sieht aber trotzdem, was es sehen will, weil es der Meinung ist, dass es recht hat. Wir sehen auf dem Bild also rote Erdbeeren, weil unserer Gehirn sich sicher ist, dass alles andere überhaupt keinen Sinn ergeben würde.
Die Diskussion um diese neue Farb-Frage hat der US-Neurowissenschaftler Matt Lieberman entfacht. Er hatte das Bild im Twitter-Account des japanischen Psychologie-Professor Akiyoshi Kitaoka entdeckt, der wiederum für seine Liebe zu optischen Täuschungen bekannt ist.
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