Berlin (dpa/tmn) - Verbraucher müssen sich nach wie vor oft mit Internet-Anschlüssen abfinden, die langsamer sind als vertraglich vereinbart. Das zeigt der Jahresbericht Breitbandmessung der Bundesnetzagentur.
Die Abweichung zwischen beworbener und tatsächlicher Geschwindigkeit war 2017 bei bestehenden Anschlüssen nur leicht rückläufig, wie aus dem Jahresbericht Breitbandmessung hervorgeht.
Im Vergleich zum vorherigen Berichtsjahr stieg der Anteil der Nutzer, die mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenrate erreichten, von 70,8 auf 71,6 Prozent. Mindestens die volle vereinbarte maximale Rate erzielten 2017 nur 12,4 Prozent der Nutzer.
Beim mobilen Internet sieht es insgesamt noch finsterer aus: Nur 18,6 Prozent der Nutzer erhielten 2017 mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate. Außerdem hat sich der Wert gegenüber dem vorherigen Berichtsjahr verschlechtert: Damals erzielte noch deutlich mehr als jeder Vierte (27,6 Prozent) mindestens die Hälfte der versprochenen Leistung. Der Anteil der Nutzer, die mobil die volle vereinbarte Rate erreichen oder übertreffen, war 2017 mit 1,6 Prozent verschwindend gering.
Die dem Bericht zugrundeliegenden Daten erhält die Bundesnetzagentur über die Testseite https://breitbandmessung.de - auf ihr kann jeder den eigenen Anschluss messen. Um das absolute Speed-Maximum des Anschlusses zu ermitteln, gilt es, den Testrechner per LAN-Kabel mit dem Router zu verbinden.
Für ein belastbares Testergebnis sollte die Messung mehrmals täglich zu verschiedenen Zeiten über mehrere Tage hinweg erfolgen. Protokollieren kann man die Messungen etwa mit dem Freeware-Programm Networx. Kommt die Leitung über einen längeren Zeitraum nicht auf die vereinbarte Leistung, kann man seinen Provider kontaktieren, mit den belastbaren Messdaten konfrontieren und zur Nachbesserung auffordern. Für die mobile Geschwindigkeitsmessung hat die Bundesnetzagentur Apps für iOS und Android bereitgestellt. © dpa
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