Hannover/Bedburg (dpa/tmn) – Podcasts sind thematisch begrenzte Audio- oder Videoformate einer Sendereihe - nicht nur von Radiostationen oder Internetsendern, sondern auch von vielen engagierten Amateuren. Per RSS-Feed lassen sie sich herunterladen und lokal speichern.
Das Abrufen, Hören und Verwalten von Podcasts geht wesentlich leichter von der Hand, wenn man eine spezielle App dafür verwendet. "Eine gute Podcast-App geht deutlich über den Funktionsumfang hinaus, wie ihn beispielsweise die systemseitig vorinstallierten Musik-Apps bei Apple oder Android bieten", sagt Daniel Hüfner vom Digitalmagazin "t3n". Zum Standardumfang einer Podcast-App gehört für ihn neben der plattformübergreifenden Verfügbarkeit für Smartphone, Tablet und Browser auch die Möglichkeit, nach bestimmten Podcasts zu suchen, Podcast-Listen zu filtern oder durch Empfehlungslisten zu stöbern: "Denn oft wollen Nutzer zwar Podcasts hören, wissen aber nicht was ihnen gefällt."
Übersichtlich und einfach sollten Podcast-Apps in der Bedienung sein, sagt Oskar Vitlif vom Onlinemagazin "Radioszene.de": "Spätestens wenn man mehr als zehn Podcasts abonniert hat, können manche Anwendungen schnell verwirren." Neue Folgen sollte eine gute App hervorheben und bereits abonnierte Sendungen gleich auf der Startseite anzeigen. "Wichtig ist es auch, dass bereits gespielte Folgen ausgeblendet werden können, um nicht den Überblick zu verlieren", so der Experte.
"Einige Podcast-Fans mögen es auch, Audio-Ausgaben in schnellerer Abspielgeschwindigkeit zu hören, auch so eine Funktion kann hilfreich sein", sagt Vitlif. Wichtig sind auch Kapitelmarken: "Viele Audio-Podcasts bieten mit Hilfe dieser Marken Orientierungshilfe in einer Ausgabe, so kann der Hörer für ihn nicht relevante Stellen überspringen."
Viele Enthusiasten hören Podcasts auch gerne im Bett, sagt Daniel Hüfner. Deshalb gelte: "Auch eine Einschlaffunktion, welche eine laufende Episode nach beispielsweise 30 oder 60 Minuten automatisch stoppt, ist immer begrüßenswert." Hilfreich seien auch Push-Benachrichtigungen, die direkt über neue Episoden informieren.
Unter den Podcast-Apps für Android favorisiert Radioszene-Redakteur Oskar Vitlif die werbefinanzierte Gratis-Anwendung Podcast Republic. Die in der Basisversion kostenlose App Podcast & Radio Addict sei ebenfalls empfehlenswert.
Für iOS-Nutzer reicht Vitlif zufolge die Standard-Podcast-App von Apple, für höhere Ansprüche rät er zur auch für Android verfügbare App Pocket Casts (jeweils rund 4 Euro). "Die App synchronisiert sogar zwischen iOS und Android, verschluckt aber dafür manchmal einzelne Sendungen", sagt der Experte. Als absolut zuverlässig bezeichnet er zudem die iOS-Apps Downcast (knapp 3 Euro) und Overcast (gratis).
Wer eine Anwendung sucht, die in Aufbau und Funktion der Google-Play-Music-App recht ähnlich ist, wird am Beyondpod Podcast Manager für Android Gefallen finden. Und für Freunde von Open Source ist die Android-App Antennapod eine gute kostenlose Alternative ohne nervige Werbeeinblendungen. Podcasts lassen sich grundsätzlich aber auch per Atom- und RSS-Feed, iTunes oder über die Gpodder.net-Datenbank erreichen.
Anders als beim UKW-Empfang können Radio-Apps unterwegs auch besonders vielfältige Hörerlebnisse bieten - egal, ob man den Studentensender seiner ehemaligen Hochschulstadt schätzt, gerne Radiosender aus dem Ausland wie die BBC-Angebote einschaltet oder einfach nur Nachrichten aus einem anderen Winkel des Landes hören möchte.
Oskar Vitlif empfiehlt zum Empfang deutscher Radioprogramme die App Radioplayer.de, die offizielle Anwendung der hiesigen Sender für Android und iOS. Eine Alternative sei die App Tunein Radio, die ebenfalls für die beiden großen Betriebssysteme verfügbar ist: "Sie bietet noch eine größere Sendervielfalt, teilweise auch internationale Radioprogramme." Allerdings ist vorher eine Registrierung notwendig. Dafür überzeuge die Anwendung durch ihre Übersichtlichkeit und eine einfache Bedienung. © dpa
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