- Mastercard und Visa unterscheiden sich kaum in den Leistungen und Angeboten.
- Beide Karten gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, zum Beispiel als Platinum, als Classic und als Goldkarte.
- Die Gebühren der Karten bestimmen die Banken und Kreditinstitute.
Ob in der Urlaubsplanung, im Online-Shop oder beim täglichen Einkauf – die Frage nach der richtigen Kreditkarte steht im Raum. Es ist nicht einfach, eine passende Kreditkarte zu finden. Hier werden die wesentlichen Eigenschaften der Visa und Mastercard ausführlicher vorgestellt. Zudem liefert der Artikel praktische Tipps zum Umgang mit den Karten sowie eine lohnenswerte Alternative.
Was ist Visa?
Visa ist die größte Kreditkartengesellschaft. Sie hat sich 1976 aus der BankAmericard entwickelt. Der Markteintritt in Österreich folgte 1981. Anwender können mit einer Visakarte an über 1 Millionen Geldautomaten in mehr als 200 Ländern Bargeld abheben. Es gibt die folgenden Varianten:
- Visa Classic
- Visa Gold
- Visa Infinite
- Visa Platinum
Mit aufsteigender Stufe der Visa-Card nehmen auch die Leistungen zu. Außerdem erhalten Kreditkartenbesitzer einen höheren Verfügungsrahmen. Im geschäftlichen Bereich sind Corporate Cards und Commercial Cards geläufig.
Was ist Mastercard?
Im Jahr 1966 hat die Interbank Card Association Mastercard gegründet. Nach Österreich kam die Eurocard 1985. Seit 2003 trägt die Karte den Namen Mastercard. Hinter Visa ist Mastercard die zweitgrößte Kreditkartengesellschaft. Die unterschiedlichen Varianten teilen sich wie folgt auf:
- Standard
- Gold
- Platinum
- World Elite Mastercard
Abgestimmt auf die Anforderungen der Firmenkunden und Selbstständigen gibt es bei der Mastercard eine spezielle Business Card ebenso wie die Corporate T&E Card.
Kreditkarten im Vergleich - Visa oder Mastercard?
Auf dem europäischen Finanzmarkt stellen Mastercard und Visa die häufigsten Kreditkartenformen dar. Auf der Suche nach einer passenden Karte stolpern Interessierte bevorzugt über diese beiden Anbieter. Die Entscheidung fällt zumeist nicht direkt auf Mastercard und Visa, sondern auf eine Bank, die eine Kreditkarte anbietet. Oftmals in Verbindung mit einem Girokonto.
Die Leistungen der Karten unterscheiden sich nur unwesentlich. Die Banken entscheiden über die Konditionen der Kreditkarten, weshalb sich ein Vergleich der Kreditinstitute und Banken lohnt. Bei einigen Banken gibt es auf Wunsch beide Kreditkarten gleichzeitig. In diesem Fall ist von einem Kreditkarten-Doppel die Rede.
Die Gebühren können voneinander abweichen. So verlangen einige Banken für das Abheben und Bezahlen einen bestimmten Betrag. Außerdem fallen bei einigen Kartenanbietern Grundgebühren an. Die Versicherungen und Zusatzleistungen variieren von Anbieter zu Anbieter. Mastercard und Visa geben dem Ganzen den passenden Rahmen.
Wer häufig im Ausland unterwegs ist, auf Geschäftsreisen geht oder Urlaub in exotischen Gefilden macht, profitiert gleichermaßen von Visa und Mastercard. Interessierte sollten sich vor Reiseantritt über die Regeln und geltenden Gebühren im jeweiligen Reiseland informieren. Meist ist es sinnvoll, direkt mit der Kreditkarte zu zahlen, anstatt Bargeld gegen eine Gebühr und zu schwankenden Umrechnungskursen vom Automaten zu holen.
Bei der N26, einer reinen Onlinebank, besteht die Option, dass Kunden nicht nur ein Konto erhalten, sondern auch die passende Mastercard. Sie ist gleichzeitig Konto- und Kreditkarte in einem. Ab einem Geldeingang von 1.500 Euro monatlich fallen keine weiteren Kontogebühren an. Zudem ist die Bank via App erreichbar. Unter anderem stellt die N26 einen Kundensupport in Form eines Live-Chats zur Verfügung. Bei Bargeldabhebung außerhalb der EU können Gebühren anfallen. Bei allen anderen Abhebungen sind fünf Vorgänge pro Quartal inklusive, danach wird eine Pauschale von zwei Euro je Abhebung fällig. Auf Wunsch und gegen einen monatlichen Aufpreis können Kunden aus weiteren Paketen wählen, die Zusatzvorteile, wie erhöhte Auszahlungslimits und Versicherungspakete enthalten. Als Clou erhalten Nutzer des Premiumskontos eine Kreditkarte aus Metall.
Bezahlfunktionen von Visa und Mastercard
Mit einer NFC-Kreditkarte können Nutzer kontaktlos zahlen. Durch das innovative 3D-Secure-Verfahren ist es gelungen, die Sicherheit deutlich zu verbessern. Zudem sind die Zahlbeträge auf ein Limit von 50 Euro je Zahlung und eine maximale Anzahl an kontaktlosen Zahlungen am Tag begrenzt. Danach muss die Eingabe der PIN erfolgen, um das Budget zu erneuern.
ACHTUNG: Ausgenommen von der weltweiten Akzeptanz ist V-Pay. Die Zahlsysteme Maestro und V-Pay sind bekannte Zusatzfunktionen einer Girocard und stehen nicht im Zusammenhang mit einer Kreditkarte. Während die V-Pay-Karten nur in Europa gültig sind, bezahlen Karteninhaber mit einer Maestro-Girokarte weltweit.
Für wen sind Kreditkarten geeignet?
Dafür ist es wichtig die unterschiedlichen Formen der Kreditkarte zu unterscheiden:
Prepaid-Karte: Durch die Einzahlung von Geld auf das Kartenkonto wird die Karte aufgeladen. Die Anbieter nehmen dafür häufig höhere Gebühren. Die meisten Verbraucher entscheiden sich für eine Prepaidkarte, weil sie aufgrund einer schlechten Bewertung in der SCHUFA keine andere Kreditkarte erhalten.
Gratis-Kreditkarten: Kostenlose Kreditkarten verzichten auf eine jährliche Gebühr. Die meisten Banken verlangen eine minimale Grundgebühr für das Abheben und für das Bezahlen mit der Karte. Dafür enthalten die Karten keine zusätzlichen Bonusprogramme und Versicherungsoptionen. Diese Karten empfehlen sich für all diejenigen, die selten mit der Kreditkarte bezahlen, aber auf den Komfort nicht verzichten wollen.
Platin-Karte oder Gold-Karte: Diese Premium-Kreditkarten bieten oftmals lukrative Zusatzleistungen, wie Rabatte, einen zusätzlichen Versicherungsschutz oder den Zutritt zu exklusiven Launches am Flughafen. Im Gegenzug veranschlagt die Bank höhere Gebühren. Antragsteller sollten sich überlegen, wie viel Ihnen dieser Luxus wert ist.
Revolving-Karten: Bei diesen Kreditkarten entscheiden Nutzer, wann sie das ausgegebene Geld zurückzahlen. Wahlweise ist sogar eine Ratenzahlung zur Begleichung des Saldos möglich. Achtung, die Anbieter verlangen dafür oftmals sehr hohe Zinsen und Gebühren.
Debitkarten: Die Karten funktionieren ähnlich wie EC-Karten oder Girokarten, das Geld geht unmittelbar vom Konto ab. Verbraucher können Ihre Finanzen besser überblicken. Mit diesen Karten ist es in der Regel nicht möglich, vorab ein Hotelzimmer zu buchen oder einen Mietwagen zu reservieren.
Als Mittelweg bietet die BAWAG ein Studentenkonto an. Diese verbindet eine Kontobox mit integriertem Sparkonto und bietet gleichzeitig die Nutzung einer Kreditkarte an. Wer bereits als Student über ein Einkommen verfügt, kann so einen Verfügungsrahmen bis zu 3.000 Euro in Anspruch nehmen. Alternativ bietet das Angebot die Nutzung des Kontos mit der Kreditkarte in der Debitfunktion. Es besteht zwar kein Verfügungsrahmen, aber die Funktionen einer Kreditkarte als Zahlungsmethode sind dennoch erfüllt.
Welche Kreditkarte passt zu mir?
Die Kreditkarte muss immer zu den eigenen finanziellen Verhältnissen passen. Wer bereits über eine negative Bonität verfügt oder kein regelmäßiges Einkommen hat, muss auf eine Prepaid- oder Debitkarte zurückgreifen. Ebenso entscheidend sind die Gebühren im Ausland und im Inland sowie die Fremdwährungsgebühr. Einige Anbieter erheben schon außerhalb von Österreich Gebühren. Vielreisende sollten sich für ein Modell entscheiden, das in diesem Bereich eine höhere Kosteneffizienz zusichert.
Wie hoch sind die Gebühren für die Kreditkarte?
Die geläufigen Gebühren entstehen in Verbindung mit den Jahresgebühren, die für eine Kreditkarte fällig werden. Während Sparkassen und Banken diese Jahresgebühr obligatorisch festsetzen, gibt es einige Anbieter, die darauf verzichten. Der Kartentyp entscheidet über die Höhe der Gebühren. Häufig wählen die Nutzer Mastercard oder Visa als Classic- oder Goldkarte. Zusätzliche Kosten entstehen mit den Black Cards und den Platinumkarten. Dafür bekommen die Kunden umfangreiche Zusatzleistungen.
Zinsen
In Abhängigkeit von dem Emittenten wird eine zinsfreie Stundung des Kreditrahmens über eine gewisse Zeit gewährt, bis die Summe vom Konto abgebucht wird. Es gibt einige Herausgeber, die nach dem ersten Monat Zinsen berechnen. Dies ist immer dann der Fall, wenn ein Kunde die Summe nicht vollständig bezahlt, sondern in Raten. Die Höhe der Zinsen ist mit den Dispositionskrediten vergleichbar.
Gebühren außerhalb der EU
Die meisten Anbieter berechnen zusätzliche Gebühren, wenn die Kunden außerhalb der EU mit der Kreditkarte bezahlen. Es ist vom Auslandseinsatzentgelt die Rede. Zusätzliche Kosten können für die Währungsumrechnung entstehen. Diese bewegen sich zwischen ein bis zwei Prozent.
Weitere Kosten entstehen in Verbindung
- mit einer Rücklastschrift,
- mit dem Ersatz einer Kreditkarte und
- dem Ersatz-PIN sowie
- mit dem Ausstellen einer Ersatz-Kreditkarte.
Es ist davon auszugehen, dass keine Kreditkarte kostenlos ist. Wer die Karte in Verbindung mit dem Girokonto von der Bank erhält und dafür keine jährliche Gebühr bezahlt, muss zusätzliche Kosten in Verbindung mit bestimmten Leistungen bezahlen. Mit dieser Erhebung der Gebühren hat weder Mastercard noch Visa etwas zu tun. Die Bank und der Herausgeber der Karte haben das letzte Wort.
Gibt es Alternativen zu Visa und Mastercard?
Im Gegenzug dazu gibt American Express selbst die Kreditkarten heraus. Kunden bestimmen mit ihrer Modellwahl die Extras, die Leistungen und die Konditionen der Karte.
American Express
Der größte Unterschied zu Visa und Mastercard: Die American Express kann eigene Angebote machen und ist unabhängig von den Banken. Daraus ergeben sich zum Teil faire Verzugszinsen und andere günstige Konditionen. Amex ist der Herausgeber der American Express – das Unternehmen kontrolliert selbst die Leistungen, die Rabatte und die Kosten.
Es gibt vier verschiedene Kreditkarten mit der Blue Card ohne Gebühren, der Green Card für 60 Euro im Jahr und der Gold Card für 140 Euro. Im Highclass-Bereich anzusiedeln ist die Platinum Card für 660 Euro pro Jahr.
Besonders hoch in der Gunst der Kunden stehen die Zusatzleistungen und Bonusangebote, die mit den Umsätzen einhergehen, die Nutzer mit einer American Express machen. Beispielsweise profitieren Kunden von speziellen Versicherungen und Gutschriften für Reisen und Aktivitäten vor Ort. Ebenso fair gestaltet Amex die Verzugszinsen. So gibt es einen Basiszinssatz, der bei fünf Prozentpunkten liegt. In den Voreinstellungen legen die Kunden selbst einen Teil der Rechnungssumme fest.
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