• Die Zusammenstellung eines leistungsstarken Portfolios ist aufwendig und erfordert ein gründliches Einarbeiten in die Materie. Diese Zeit und Begeisterung fehlt manchen Personen.
  • Robo-Advisors schließen die Lücke zwischen Eigenleistung und professioneller Anlageberatung, hier wählt ein Algorithmus die passenden ETFs aus.
  • Wir stellen die neuartige Art der digitalen Vermögensverwaltung vor und zeigen, woraus es beim Robo-Advisor-Vergleich ankommt.

Alle Bestenlisten in der Übersicht

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Wer in Wertpapiere investieren möchte, um sein Geld zu vermehren, muss sich zunächst intensiv weiterbilden, um die passenden Produkte zu finden. Das kostet Zeit, die manchen Leuten fehlt. Auch das nötige Interesse bringen nicht alle mit. Hier kommen Robo-Advisors ins Spiel, das sind digitale Anlageberater. Auf Grundlage eines Fragebogens wählen sie die zum Anleger passenden Wertpapiere – meist ETFs – aus. Einige Robo-Advisors kümmern sich zudem aktiv um das Portfolio und nehmen z. B. das Rebalancing eigenständig vor. Wir erklären, was Robo-Advisors sind, welche Vorteile sie haben und stellen einige Anbieter vor.

Mindestanlage

Niedrigste Sparrate

Jahresgebühr

Quirion

500 € (Regular)

5.000 € (Comfort)

20.000 € (Premium)

30 €

ab 0,48 % zzgl. TER

Scalable Capital

10.000 €

-

0,90 %

Ginmon

1 €

50 €

0,90

0,94

Was ist ein Robo-Advisor?

Der Begriff Robo-Advisor bedeutet übersetzt automatisierter Berater. Er steht für ein digitales Anlagemanagement, bei dem der Kunde nicht von einer Person zu seiner Geldanlage beraten wird, sondern ein Algorithmus das Portfolio zusammenstellt und pflegt. Sie werden übers Internet angeboten und verwaltet. Bei einigen Anbietern finden Kunden zudem eine App, mit der sie den Verlauf ihrer ETFs verfolgen.

Robo-Advisors sind eine neue Art des Investments, die meisten Anbieter existieren erst seit wenigen Jahren. In Österreich finden Interessierte viele verschiedene Robos, beispielsweise von Banken und Unternehmen wie Erste Bank, Scalable Capital oder Quirion.

Warum sollte ich einen Robo-Advisor zur Vermögensverwaltung nutzen?

Das Investment in Wertpapiere erfordert viel Zeit und Engagement. Schließlich sollten private Anleger niemals in Anlageklassen investieren, die sie nicht verstehen, und die Auswahl der ETFs oder Aktien will gut überlegt sein. Nicht alle, die an der Börse ein Vermögen aufbauen wollen, haben die Kapazitäten oder das Interesse, um sich derart in die Materie einzuarbeiten. Für sie sind Robo-Advisors eine gute Alternative. Zwar müssen sie sich ebenfalls informieren, benötigen aber weniger detailliertes Wissen als beim in Eigenregie zusammengestellten Portfolio.

Außerdem passen die meisten digitalen Anlageverwalter die jeweilige Strategie an das Risikoempfinden ihrer Nutzer an – wie das geht, schauen wir uns gleich an – und handeln rationaler als jeder menschliche Bankberater. Sie treffen ihre Entscheidungen ausschließlich auf der Grundlage von Daten, und das finden viele Privatanleger gut. Außerdem ist die digitale Vermögensverwaltung günstiger als ein Bankberater, weil sie mehrheitlich ETFs ins Portfolio holen.

Wichtig ist: Digitale Anlagehelfer garantieren keine Rendite! Beim Börsenhandel kann es zum Totalverlust kommen, das dürfen Interessierte nicht vergessen. Denn der beste Algorithmus kann nicht in die Zukunft sehen. Die Anbieter versprechen lediglich, dass das Portfolio zum Risikotyp des Kunden passt.

Wie funktionieren Robo-Advisors?

Bei allen Anbietern von Robos müssen Neukunden zunächst einen Fragebogen ausfüllen, in dem ihre Risikobereitschaft erfasst wird. Die gegebenen Antworten dienen als Ausgangspunkt für sämtliche Entscheidungen oder Vorschläge des Robo-Advisors.

Je nach Anbieter unterscheiden sich die digitalen Vermögensverwalter in ihren Leistungen. Die simpelsten Self-Service-Robos geben den Nutzern Tipps zur Portfoliostruktur. Den Wertpapierkauf übernehmen sie nicht, das müssen die Investoren selbstständig erledigen. Solche Dienste sind ggf., kostenlos, z. B. der AnlageAssistent von Comdirect oder der ETF-Strategieplaner von justETF. Ihr Zweck ist das Informieren und sie richten sich an Anleger, die bereits Erfahrung haben.

Passive Robo-Advisors erstellen eine Anlagestrategie und halten diese starr im Depot. Sie gelten eher als Wertpapiervermittler. Um beispielsweise nach einiger Zeit die ursprüngliche Gewichtung der Anlageklassen wiederherzustellen (Rebalancing), muss der Kunde aktiv werden und dies explizit in Auftrag geben oder Vorschläge bestätigen.

Am wenigsten Einsatz vom Anleger fordern aktive Robo-Advisors. Diese verwalten das Portfolio ohne dessen Zutun. Um Verluste zu vermeiden, kaufen oder verkaufen sie Wertpapiere als Reaktion auf das aktuelle Börsengeschehen oder sie schichten den Depotinhalt um. Da diese Robos autonom handeln, werden sie engmaschig von der Finanzmarktaufsicht überwacht.

Was kostet ein Robo-Advisor?

Die günstigste Art der Wertpapieranlage ist das eigenhändig zusammengestellte Depot bei einem günstigen Onlinebroker. Doch die digitalen Anlegehelfer sind im Vergleich zu einer konventionellen Vermögensberatung günstiger. Die derzeit verfügbaren Robos kosten etwa 0,3 bis 1 % des angelegten Betrags. Zu dieser Servicegebühr kommen dann noch die ETF-Kosten hinzu, die rund 0,2 % betragen.

Welcher Robo-Advisor ist der beste?

Da es die digitale Vermögensverwaltung mit Robo-Advisors erst seit einigen Jahren gibt, fehlen derzeit Erfahrungsberichte über einen längeren Zeitraum. Grundsätzlich ist die Sicherheit der Robo-Advisors mit der jeder anderen Geldanlage vergleichbar, denn die Depots befinden sich je nach Anbieter bei deutschen oder österreichischen Banken und sind durch die Einlagensicherung abgedeckt. Es empfiehlt sich, ein Unternehmen zu wählen, das seit mehreren Jahren am Markt ist.

Außerdem sind beim Robo-Advisor-Vergleich die folgenden Punkte interessant:

  • Höhe der Mindestanlage
  • Kosten
  • Service

Und natürlich spielen individuelle Vorlieben eine Rolle, wie das Vorhandensein einer App, die Bedienfreundlichkeit der Nutzeroberfläche oder das Angebot an nachhaltigen Anlageprodukten.

Quirion

Der Robo-Advisor Quirion ist ein Tochterunternehmen der Quirin Privatbank und seit Ende 2013 am Markt. Er gehört zu den passiven Robos und investiert ausschließlich in ETFs. Kunden können Einmalanlagen tätigen oder einen Sparplan einrichten. Dazu buchen sie eines von drei Leistungspaketen, von dem abhängt, welche Anlagestrategie verfolgt wird. Für den reinen Vermögensaufbau ist das Paket Regular mit einem global diversifizierten Portfolio die günstigste Variante. Wer ein nachhaltiges Investment wünscht oder für die Altersvorsorge den Aktienanteil im Depot zum Renteneintritt senken möchte, der braucht das Comfort-Paket. Das Premium-Paket enthält die gleichen Leistungen mit dem Unterschied, dass Kunden zusätzlich persönlich vor Ort beraten werden. Je nach Paket liegen bei Quirion die Kosten zwischen 0,48 und 0,88 % p. a. des Anlagebetrags, dazu kommen jährlich noch ETF-Kosten. Je nach Anbieter sind das 0,14 bis 0,19 %.

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Scalable Capital

Das Fintech-Start-up Scalable Capital kommt aus Deutschland und bietet seinen aktiven Robo-Advisor seit Anfang 2016 an. Seine Kunden können aus zwei Anlagekonzepten wählen, entweder eine Geldanlage mit dynamischem Risikomanagement oder eine Investition, die auf nachhaltige ETFs setzt. In der zweiten Variante ist wahlweise ein Gold-ETC mit Lieferanspruch enthalten. Die Gebühren betragen für beide Konzepte 0,9 % pro Jahr, darin sind die ETF-Kosten inkludiert. Die Investition erfolgt als Einmalanlage, der Einstieg ist ab 10.000 Euro möglich. Sie kann über den Browser oder per App jederzeit im Blick behalten werden, außerdem hat Scalable Capital einen Kundenservice, der über viele Kanäle erreichbar ist.

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Ginmon

Den Full-Service-Robo Ginmon gibt es seit 2015. Es handelt sich um ein deutsches Unternehmen, die Kundendepots wird bei der BNP Paribas geführt. Ginmon bietet Geldanlagen und Sparpläne zu verschiedenen Zwecken an, z. B. zur Altersvorsorge oder zum Vermögensaufbau für Kinder. Einmal eingerichtet kümmert sich der digitale Anlagehelfer um alles, Kunden können die Performance ihres Portfolios bequem am Laptop oder in der App des Anbieters verfolgen. Für diesen Service zahlen sie eine Jahresgebühr von 0,75 % zuzüglich der ETF-Kosten in Höhe von 0,2 %, nachhaltige ETFs sind mit 0,24 % etwas teurer. Das Entgelt wird monatlich automatisch mit dem Konto verrechnet. Ab einer Einlage von 50.000 Euro kommen Nutzer in den Genuss von Sonderleistungen wie einer reduzierten Servicegebühr.

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Brokerpoint

Brokerpoint ist ein nicht steuereinfacher Onlinebroker aus Deutschland, der sich durch kostenlose Depotführung und günstige Handelsgebühren auszeichnet. Außerdem können Investoren dort eine digitale Vermögensverwaltung buchen. Sie heißt Brokerpoint Select und erfolgt in Kooperation mit dem Finanzdienstleister Atvantis Asset Management. Diese wird erst nach einer persönlichen Beratung eingerichtet. Ob es sich um einen Robo-Advisor handelt und wie hoch die Gebühren sind, ist der Website nicht entnehmbar, die telefonische Ermittlung der individuellen Anlagestrategie ist unverbindlich und kostenlos.

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