Über 1500 Menschen sind von Januar bis Juni auf deutschen Straßen gestorben - mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Risiko, bei einem Unfall zu sterben, ist in den Bundesländern unterschiedlich hoch.
Auf Deutschlands Straßen sind im ersten Halbjahr 2017 deutlich mehr Menschen gestorben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mehr als 1500 Menschen kamen in den ersten sechs Monaten ums Leben - eine Zunahme um 6,2 Prozent.
Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes starben 1536 Fußgänger, Radler, Auto- oder Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen. Die Zahl der Verletzten sei leicht um 0,2 Prozent auf etwa 183 900 gesunken, teilten die Statistiker am Dienstag in Wiesbaden mit.
Die deutliche Steigerung 2017 bei den Todesfällen hänge auch damit zusammen, dass gerade im Juni 2016 weniger Tote als sonst registriert worden seien, erläuterte ein Statistiker des Bundesamtes. Warum damals weniger Verkehrsteilnehmer ums Leben kamen, sei aber unklar. Möglicherweise habe das Wetter eine Rolle gespielt.
Bayern ist besonders tödlich
Die meisten Menschen starben auf Straßen in Bayern (263), gefolgt von Baden-Württemberg (223) und Nordrhein-Westfalen (222). Dagegen kamen im kleinen Stadtstaat Bremen nur sieben Verkehrsteilnehmer ums Leben.
Das größte Risiko für einen tödlichen Unfall hatten Menschen in Brandenburg. Den Statistikern zufolge kommen hier auf eine Million Einwohner 29 Verkehrstote. Auf den weiteren Rängen folgten Niedersachsen und Thüringen.
Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt lagen die drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen - was die Statistiker damit erklären, dass diese "aufgrund ihrer Siedlungsstruktur generell niedrigere Werte aufweisen".
Knapp 1,3 Millionen Unfälle
Ebenfalls eher niedrig sei das Risiko im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 12 Getöteten, außerdem in Sachsen sowie Schleswig-Holstein mit je 17 Unfalltoten pro eine Million Einwohner.
Insgesamt wurden den Statistikern zufolge zwischen Januar und Juni rund 1,28 Millionen Unfälle (plus 2,7 Prozent) registriert, bei denen es aber meist bei Blechschäden blieb. Bei 142 800 Zusammenstößen kamen Menschen zu Schaden.
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