Sie besitzen zwei Autos, nutzen aber nicht beide zur selben Zeit? Dann könnte ein Wechselkennzeichen für Sie infrage kommen, zum Beispiel auch als Alternative zum Saisonkennzeichen. Welche Voraussetzungen Sie dafür erfüllen müssen und wann sich diese vergleichsweise neue Zulassungsmethode lohnt, erfahren Sie hier.

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Beim Wechselkennzeichen handelt es sich um eine noch recht neue Zulassungsmethode für zwei Kraftfahrzeuge desselben Typs. Damit können Sie seit Juli 2012 zwei Fahrzeuge wechselweise und saisonunabhängig mit nur einem Kennzeichen zulassen. Das Nummernschild besteht dann aus zwei Teilen: einem fahrzeugbezogenen, starren Teil und einem Wechselelement, das vor der jeweiligen Fahrt umgesteckt werden muss.

Wechselkennzeichen erhalten Sie für Fahrzeuge der Klasse M1 - Autos, Oldtimer und Wohnmobile, der Klasse L - Motorräder, Leichtkrafträder, Trikes und Quads sowie für die Klasse 01 - Anhänger. Zugelassen ist dann jeweils nur das Fahrzeug, bei dem das Kennzeichen gerade verwendet wird.

Wechselkennzeichen: Ziele der Politik und Vorteile für den Verbraucher

"Wir wollen die Nutzung mehrerer Fahrzeuge erleichtern und einen Anreiz zum Kauf eines umweltfreundlichen Zweitfahrzeuges, etwa eines Elektroautos setzen", rechtfertigt Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) die Einführung der neuen Zulassungsmethode.

Die Verbraucher sollten zum einen davon profitieren, dass sie Fahrzeuge, die zuvor mit einem Saisonkennzeichen zugelassen waren, auch außerhalb dieser Saison nutzen können. Zum anderen bieten einige Kfz-Versicherungen modifizierte Versicherungstarife an, mit denen sich Geld gegenüber anderen Zulassungsformen zweier Fahrzeuge sparen lässt.

Kritik am Konzept und Resonanz des Verbrauchers

Im Gegensatz zu anderen Ländern, wo die Nutzung eines Wechselkennzeichens steuerlich begünstigt wird, bietet der deutsche Staat dem Verbraucher keine Steuervergünstigungen. Für beide Autos müssen Sie also die volle Kfz-Steuer entrichten. Außerdem bieten längst nicht alle Versicherungen spezielle Policen an. Gibt es einen Wechselkennzeichentarif, lässt sich zudem nicht immer Geld damit sparen.

Darüber hinaus sind die Wechsel-Möglichkeiten in Deutschland stark begrenzt. So können Sie immer nur Fahrzeuge aus einer Klasse miteinander kombinieren - zum Beispiel ein Auto mit einem Oldtimer, nicht aber ein Auto mit einem Motorrad. Darüber hinaus muss es sich immer um zwei Fahrzeuge handeln, für mehrere Autos kommt diese Zulassungsform nicht infrage.

Da hierzulande im Vergleich zum Ausland nur eine abgespeckte Form der Wechselkennzeichen-Zulassung möglich ist, die zudem nur wenige Vorteile bietet, nehmen die Verbraucher die Möglichkeit bislang kaum an. Knapp ein Jahr nach der Einführung verzeichneten die Zulassungsstellen gerade einmal 2.115 Wechselkennzeichen. Aus diesem Grund fordern große Versicherungen eine Reform der Zulassungsmethode, um sie verbraucherfreundlicher und attraktiver zu gestalten.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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