VW will bei der Elektromobilität in China ganz vorne mitmischen. Dafür legt der Konzern ein milliardenschweres Investitionsprogramm auf – und gründet mit einem chinesischen Partner die neue Marke Sol. Ein erstes Modell ist auch schon fertig: das kompakte SUV E20X.

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Gleich am ersten Tag Pekinger Auto Show verkündete VW, was der Konzern die nächsten Jahre in China vorhat. „Bis 2022 werden wir in China die Produktion von batterieelektrischen Autos in mindestens sechs Fabriken an den Start bringen“, so der eigens angereiste VW-Vorstandschef Dr. Herbert Diess. Neben dem Elektroantrieb will der Konzern bei den Themen autonomes Fahren, Digitalisierung und Dienstleistungen rund um die Mobilität eine führende Rolle in China spielen. Dafür plant VW, bis 2022 satte 15 Milliarden Euro zu investieren.

Neuer Partner, neue Marke

Ein wichtiger Schritt in diesem Konzept ist die neue Marke Sol, gegründet mit dem bereits dritten chinesischen Joint-Venture-Partner. Neben den bisherigen Bündnissen mit FAW und SAIC arbeitet VW seit 2016 auch mit JAC Motors formlos zusammen. JAC produziert schon seit acht Jahren in China Elektroautos und zählt auf diesem Gebiet zu den landesweit erfolgreichsten Anbietern.

Das erste Modell der neuen Marke beruht auf einem Fahrzeug von JAC, dem SUV IEV 7S. Dieses Modell diente als technische Basis, insbesondere für die elektrische Antriebstechnik. Bei der Crashsicherheit, dem Design und der Ausstattung arbeiteten die chinesischen Techniker mit Ingenieuren aus dem VW-Konzern zusammen.

Erster Sol wird halb europäisch, halb chinesisch

Wie bei den meisten Elektroautos befinden sich beim Sol E20X die Akkus im Fahrzeugboden zwischen den Achsen. Damit solle es der E20X auf eine Reichweite von über 300 Kilometern bringen, gemessen im NEFZ-Fahrzyklus.

Zahlreiche E-Autos geplant

Für VW ist der Sol E20X ein erster Schritt. Das Unternehmen plant, in den nächsten sechs bis sieben Jahren 40 Elektroautos auf den chinesischen Markt zu bringen. Diese Ziele dürften in die Planung des chinesischen Staates passen. Dort gilt ab 2019 für die Autohersteller ein Quotensystem, nach dem ein bestimmter Anteil der verkauften Autos einen Elektro- oder Hybridantrieb haben muss. Zunächst wird von den Herstellern erwartet, zehn Prozent ihrer Verkäufe durch lokal abgasfrei fahrende Autos zu erzielen. Die Quote wird dabei nach einem ausgeklügelten Punktesystem berechnet.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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