Urlaub mit dem Wohnmobil liegt im Trend. Viele Reisende lockt das einzigartige Gefühl, in den eigenen vier Wänden unterwegs zu sein. Wegen der hohen Anschaffungskosten sollten Interessenten zunächst praktisch ausprobieren, ob ein Wohnmobil wirklich das Richtige für sie ist. Wir geben Tipps für den Einstieg.
Immer mehr Urlauber lassen sich von der Freiheit eines Wohnmobils begeistern. Allein im ersten 1. Halbjahr 2017 wurden in Deutschland 14.924 Wohnmobile verkauft. Über das Gesamtjahr wurden hierzulande sogar über 40.000 Wohnmobile neu zugelassen. Das ist umso bemerkenswerter, als auch einfache Wohnmobile über 30.000 Euro kosten. Viele Camper setzen die Untergrenze der Brauchbarkeit bei 40.000 Euro oder höher an. Grund genug, den Campingurlaub per Wohnmobil zunächst einmal unverbindlich auszuprobieren – über eine Anmietung.
Einfach einsteigen mit den Führerschein B
Startbereite Reisemobile gibt es in allen erdenklichen Größen. Für den Einstieg empfiehlt sich ein ausgebauter Kastenwagen mit einem Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen. Für solche Fahrzeuge, meist auf Basis eines Kleinbusses, genügt der Führerschein B (oder Klasse 3). Für zwei Personen sollte ein solches Wohnmobil genügen. Man kann zwar ein oder zwei weitere Betten im Vorzelt aufstellen. Aber mitfahren dürfen im Wohnmobil nur so viele Personen, wie es Sitzplätze mit Gurten gibt.
Wohnmobile sind in der Regel mit Dieselmotoren ausgerüstet. Wer in den Bergen unterwegs ist, sollte nicht an Leistung sparen und sich dabei am Leistungsgewicht mit voller Beladung orientieren. 30 Kilo pro PS gelten als ausreichend, 40 Kilo pro PS als schwach, mit 50 Kilo pro PS wird man bergauf praktisch zum Verkehrshindernis.
Richtige Einweisung beseitigt Unklarheiten
Bei der Fahrzeugübergabe wird Ihnen der Vermieter erklären, was bei dem Wohnmobil zu beachten ist. Dazu zählen die Versorgung mit Frischwasser, das Entsorgen des Brauchwassers und der Anschluss von Gas und Strom. Lassen Sie sich bei der Gelegenheit eventuell vorhandene Schäden quittieren, damit es später über die Ursache keine Missverständnisse gibt.
Beim Beladen des Wohnmobils stellt man schwere Waren wie Getränke oder Konservendosen auf den Boden, am besten in die Nähe der Deichsel. Dort ist die beste Position für einen niedrigen Schwerpunkt. Achten Sie dabei auf das zulässige Maximalgewicht: Die 3,5 Tonnen sind mit Vorzelt, Fahrrad und Proviant schneller erreicht, als man denkt.
Ein komfortabler Vorteil ergibt sich aber aus der höheren Sitzposition, die das Reisen angenehm und überschaubar macht. Gleiches gilt für die meist gut abzuschätzenden Abmessungen und Kanten der Fahrzeuge. Das Rangieren sollte vor der ersten Fahrt dennoch auf einem Parkplatz mit ausreichend Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern geprobt werden.
Die erste Reiseroute wählen
Angehende Wohnmobilfahrer haben meist Traumziele im Kopf, die sie bald ansteuern wollen. Für einen ersten Versuch kann es lohnend sein, die begehrtesten Ferienregionen am Meer und in den Bergen in der Hauptsaison zu meiden. Denn kurzfristiges Stellplatzhopping ohne vorherige Reservierung ist dann oft nicht möglich. Interessante Alternativen sind die Vor- oder Nachsaison, Wandergebiete in den Mittelgebirgen und Osteuropa. Über schöne Campingplätze informieren Campingführer.
Abgesehen von den Kosten für die Anmietung eines Wohnmobils, sollten Urlauber auch die Kosten für Kraftstoff und Mautgebühren im Auge behalten. Bei längeren Touren sollten Sie die finanzielle Belastung deshalb noch vor dem Start durchrechnen. Bei Fährüberfahrten richtet sich der Preis zudem häufig nach der Länge des Fahrzeugs. Berücksichtigen Sie allerdings diese Dinge, kann mit dem angemieteten Wohnmobil die Reise unbegrenzt genossen werden. . © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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