Seit einigen Tagen macht sie sich wieder einmal verstärkt im Feierabendverkehr bemerkbar: Dunkelheit. Wenn die Tage wieder kürzer werden, ist die Gefahr für Fußgänger, Radfahrer aber auch Autofahrer um ein Vielfaches höher, in einen Unfall verwickelt zu werden. Diese Tipps helfen Ihnen, auch in der winterlichen Dunkelheit jederzeit sicher unterwegs zu sein.
Die kürzeren Tage der Herbst- und Winterzeit drücken vielen Menschen nicht nur ordentlich auf die Stimmung, auch im Straßenverkehr ist dir früh einsetzende Dunkelheit nicht gerade etwas, worauf man sich freuen könnte. Ganz im Gegenteil: Die dunkle Jahreszeit birgt mehr Gefahren auf der Straße, als so mancher Verkehrsteilnehmer vermuten würde. 2016 sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 74.888 Unfällen mit Personenschaden 1.069 Menschen bei Dämmerung und Dunkelheit getötet worden. 98.197 sind verletzt worden, davon 18.212 schwer.
Dunkelheit ist ein unterschätztes Risiko
"Das Unfallrisiko Dunkelheit wird immer noch von vielen Verkehrsteilnehmern unterschätzt", sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), Christian Kellner. Er bemängelt unter anderem das Verhalten von vielen Fußgängern, die sich mit dunkler Kleidung schlicht unsichtbar machen. "Ihnen ist offenbar nicht bewusst, wie spät sie damit erst von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen werden", so der Verkehrsexperte. Als Zahlenbeispiel führt er den Bremsweg eines Autos an, der nach gängiger Berechnung rund 28 Meter aus einer Geschwindigkeit von 50 km/h betrage. Schlecht gekleidete Fußgänger seien für Autofahrer aber erst aus rund 25 Metern Entfernung zu erkennen – das Ergebnis dürfte klar sein.
Es ist deshalb mehr als ratsam, sich in Herbst und Winter ein paar Gedanken zur Kleidung zu machen, bevor man sich als Radfahrer oder Fußgänger auf den Weg macht. Helle Kleidung, im Idealfall solche mit reflektierenden Materialien, sorgen für eine stark erhöhte Sichtbarkeit – auf bis zu 140 Meter Entfernung, sagt der DVR. Sie erkennen solche Kleidung an der Bezeichnung DIN EN 13356. Besonders für Kinder sind die reflektierenden Kleidungsstücke angebracht. Alternativ bieten sich Taschen und Rucksäcke mit den rückstrahlenden Flächen an. Diese tragen das Kennzeichen DIN 58124. Als Fahrradfahrer sind Sie dagegen mit einer grellen Sicherheitsweste, wie sie auch bei Autopannen zum Einsatz kommen, besonders sicher unterwegs. Sie sollten zudem die Lichtanlage am Fahrrad jederzeit auf Funktionsfähigkeit prüfen.
Autofahrer müssen sich auf schlechte Sichtverhältnisse einstellen
Der DVR rät allerdings auch Autofahrern zu einer angepassten Fahrweise bei Dunkelheit und trübem Wetter: Nach dem Motto "Sicht weg, Gas runter" tragen Sie als Pkw-Fahrer erheblich zur Sicherheit von allen Verkehrsteilnehmern bei. Halten Sie größeren Abstand und achten Sie auf die Fahrweise der anderen Fahrzeuge – Herbstlaub und Regen verwandeln die Straßen nicht selten in eine Rutschbahn mit verlängertem Bremsweg. Sorgen Sie deshalb schon vor der Fahrt für bestmögliche Sichtverhältnisse, indem Sie beschlagene oder vereiste Fensterscheiben vollständig freikratzen. Ein kleines "Guckloch" in der Windschutzscheibe reicht dabei keinesfalls aus.
Denken Sie daran, rechtzeitig passendes Frostschutzmittel in den Tank der Scheibenwaschanlage zu füllen. Weder darf die Flüssigkeit gefrieren, noch darf sie bei Verwendung Schlieren auf der Scheibe bilden. "Die Scheinwerfer müssen frei von Schmutz sein und ordnungsgemäß funktionieren", fügt Kellner vom DVR hinzu. Reinigen Sie bei Bedarf das Scheinwerferglas und lassen Sie in einer Werkstatt die Leuchtweite einstellen – ein sogenannter Lichttest ist in den meisten Betrieben kostenlos zu haben. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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