Erstmals seit Jahren ist 2017 der CO2-Ausstoß der neu zugelassenen Autos in der EU wieder gestiegen. Ein Grund dafür ist, dass Autokäufer zunehmend vom Diesel auf Benziner umsteigen. Der andere Grund liegt im anhaltenden Trend zu schweren Autos.

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Laut Berechnungen der europäischen Umweltagentur EEA sind im vergangenen Jahr die CO2-Emissionen der neuen Autos von durchschnittlich 118,1 Gramm pro Kilometer auf 118,5 gestiegen. Dieser – wenn auch leichte – Anstieg ist der erste seit 2010 – in der Zwischenzeit ist der CO2-Ausstoß konstant gesunken. Mit den jüngsten Zahlen wird es noch schwieriger, das offizielle EU-Ziel von 95 Gramm pro Kilometer im Jahr 2021 zu erreichen.

Benziner mit Anteil von über 50 Prozent

Die EEA führt diese Entwicklung auf den steigenden Anteil von Autos mit Benzinmotor zurück. Zum ersten Mal seit 2010 stellten 2017 Benziner mit 53 Prozent mehr als die Hälfte der Verkäufe in Europa. Diesel erreichten 45 Prozent Marktanteil. Mit Ausnahme von Italien (+ 0,6 Prozent) und Dänemark (+ 6,9 Prozent) war der Marktanteil von Autos mit Dieselmotor überall rückläufig.

Diesel werden durstiger

Allerdings ist gleichzeitig der Unterschied beim CO2-Ausstoß zwischen Benzinern (121,6 g/km) und Dieseln (117,9 g/km) im vergangenen Jahr zusammengeschmolzen. Der Grund liegt nicht in steigender Effizienz der Autos mit Benzinmotor, sondern eine Verschlechterung bei den Dieseln (2016: 116.8 g/km).

Der Anteil von Hybriden und batterieelektrischen Autos ist im vergangenen Jahr indes um 42 Prozent gestiegen, mit einem Anteil am Gesamtmarkt von 1,5 Prozent aber noch immer auf einem niedrigen Niveau.

Gewicht von Autos konstant hoch

Als weiteres Problem hat die EEA die hohen Fahrzeuggewichte identifiziert. Deren Masse trägt erheblich zum CO2-Ausstoß bei. Zuletzt betrug der Durchschnitt bei den in der EU neu zugelassenen Fahrzeugen 1.390 Kilogramm. Während Dieselautos ein wenig abspecken konnten, ist das Durchschnittsgewicht der Benziner im vergangenen Jahr um satte 27 Kilogramm gestiegen.

Die schwersten Autos wurden im Durchschnitt in Schweden (1.540 kg) sowie in Österreich und Luxemburg (1.502 kg) verkauft. Am leichtesten waren die Fahrzeuge in Malta, Griechenland und Dänemark (1.211, 1.243 und 1.279 kg).

Die höchsten durchschnittlichen CO2-Emissionen bei neu zugelassenen Pkw hatten 2017 folgende Staaten: Deutschland (127,1 g/km), Polen (127,7 g/km), Litauen (127,4 g/km), Lettland (128,8 g/km) und Estland (132,8 g/km). Die geringsten Emissionen zeigten Neuwagen in Portugal (104,6 g/km), Griechenland (108,8 g/km) und Frankreich (110,4 g/km).  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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