Trabi passiert die Berliner Mauer
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Der Trabant wurde von 1957 bis 1991 produziert und gilt heute als DDR-Kultauto. Im Jahr 1974 war der "Trabi" der meistgenutzte PKW. Damals hat das praktische kleine Auto meist zwischen 8.500 und 10.000 Mark gekostet.
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Doch die Zeiten sind lange vorbei. Inzwischen hat sich der Trabi zum Oldtimer gemausert und kostet für Autoliebhaber zwischen 7.300 und 25.000 Euro. Zwischendurch wollte ihn allerdings niemand mehr haben: Nach dem Fall der Mauer passte der PKW nicht mehr in die fortschritts-taumelige Wiedervereinigungszeit und wurde quasi ausgemustert.
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Doch das Kultauto erlebt ein Comeback. Das Fahrzeug ist schließlich ein Stück Geschichte. Für einige bedeutet der Trabant heute noch viel, so auch für die Künstlerin Birgit Kinder, die 1962 in Elgersburg (DDR) geboren wurde. Der Trabi steht in ihrem Kunstwerk dabei für die Revolution in der DDR, die friedlich die Macht der SED-Herrschaft brach - und im Bild gänzlich unbeschadet die Mauer durchbricht.
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AWZ Zwickau P 50
Der Trabi wurde auch "Rennpappe" genannt, eine Anspielung auf die Kunststoff-Karosserie des Kleinwagens. Das erste Modell, der AWZ Zwickau P 50, kam 1957 auf den Markt. Mit seinen 18 PS erreichte der "Ur-Trabant" die stolze Geschwindigkeit von 90 km/h.
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Trabant P50
Identisch ist der Trabant P 50 - nur, dass er jetzt den Namen "Trabant" trägt. Das Auto, das vor allem wegen seiner "Kugelporscheform" so geliebt wird, hat seinen Namen aus dem Tschechischen erhalten. Trabant bedeutet so viel wie "treuer Begleiter".
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Trabant 600 Kombi "Camping"
Der Trabant 600 (P 60), immer noch ein "Kugelporsche", konnte mit mehr PS unter der Motorhaube aufwarten und auch die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h konnte locker gehalten werden. Neben den Ausführungen als Limousine und Kombi gab es auch den Kombi "Camping", der mit einem Schiebedach und Liegesitzen ausgestattet war, wie hier auf dem Foto zu sehen.
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Trabant 601 Limousine
18 cm länger und 5 kg leichter war der Trabant 601. Der neue Trabi wurde von 1964 bis 1990 produziert und war in verschiedenen Ausführungen zu ergattern. Hier sehen Sie beispielsweise das Modell Limousine. So viel anders als seine Vorgänger war der neueste Trabi jedoch gar nicht. Er hat eine Art Facelift bekommen - technisch hat sich kaum etwas verändert: Es gab mehr Kopffreiheit, einen größeren Kofferraum, Kurbelfenster und Druckknopftürgriffe.
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Trabant 601 Kombi
Der Kombi des Trabant 601. Wer diesen oder einen der anderen Modelle erwerben wollte, musste damals oft zehn Jahre oder länger warten, bis er einen bekam, da die Produktion der Nachfrage nie hinterherkam. 60 Jahre ist es nun her, dass der VEB Sachsenring Automobilwerke den Trabant 601 auf der Leipziger Frühjahrsmesse präsentierte. Der Trabant hält übrigens den Rekord als der am längsten gebaute Pkw mit Zweitakter. Einen weiteren Typen des Trabanten gab es noch, bevor die Produktion am 30. April 1991 nach 33 Jahren endete.
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Trabant 1.1
Nach dem 601er kam der Trabant 1.1. mit einem deutlich leistungsstärkeren VW-Motor. Damit Fahrwerk, Getriebe und Karosserie an den VW-Motor angepasst werden konnten, musste bei der Karosserie mehr als die Hälfte aller Bauteile verändert werden. Dass das äußere Erscheinungsbild dennoch erhalten blieb, grenzt an ein Wunder. Trotzdem gelang es dem Trabi nicht, sich weiterhin durchzusetzen. Im Westen war er nahezu unbekannt und galt als Risikofahrzeug, im Osten wurde der Kleinwagen dank vieler neuer Alternativen im höheren Fahrzeugsegment schnell zum Auslaufmodell.
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Doch nun feiert das DDR-Kultauto ein Comeback - fast 30 Jahre später! Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigen deutlich, dass die Zahl der zugelassenen Trabis seit zehn Jahren steigt. 2014 waren beispielsweise 32.300 Trabis in Deutschland zugelassen, im letzten Jahr wurde dann die 40.000-Marke geknackt - davon knapp 32.000 im Osten und gut 8.300 im Westen, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete.