Auch die schönste Alufelge sieht mit der Zeit abgenutzt aus. Zu den gewöhnlichen Verschleißerscheinungen und der Korrosionsbildung kommen oft auch Einpark- und Bordsteinschrammen hinzu. Und aus Kerben im Material werden schnell Risse – und mit Rissen in der Felge kommt Ihr Auto garantiert nicht mehr durch den TÜV. Spätestens dann müssen Sie einen Felgendoktor aufsuchen. In der Werkstatt wird dann entschieden, ob sich die Felgen noch reparieren lassen oder ob sie ausgetauscht werden müssen.
Doch auch, wenn noch keine direkte Verkehrsgefährdung durch ramponierte Felgen besteht, lohnt sich der Weg in die Werkstatt. Allein eine neue Pulverbeschichtung kann Wunder bewirken und lässt kleinere Kratzer restlos verschwinden. Felgen tragen schließlich entscheidend zum optischen Gesamteindruck des Fahrzeugs bei – zu einem teuren Anzug würden Sie auch keine abgenutzten Turnschuhe tragen.
Felgenreparatur – Stahlfelgen versus Alufelgen
Stahlfelgen sind stabiler und widerstandsfähiger als Alufelgen. Typischerweise kommen Stahlfelgen vor allem bei Winterreifen zum Einsatz, da sie von Streugut nicht verkratzt werden. Zwar sehen sie weniger stylisch aus als Alufelgen, jedoch lässt sich eine Felge besser reparieren, wenn Sie aus Stahl ist. Wenn das Material durch Bordsteinschäden oder dergleichen verformt wurde, dann lassen sich Stahlfelgen durchaus wieder in Form bringen.
Aber so weit kommt es meist gar nicht, denn Stahlfelgen sind wesentlich unempfindlicher als ihr Pendant aus Aluminium. Bordsteinstreifer können einer Stahlfelge kaum etwas anhaben. Wem Funktionalität wichtiger ist als eine schicke Optik, dem kann man grundsätzlich zu Stahlfelgen raten. Das gilt vor allem dann, wenn viel im Gelände und auf unbefestigten Straßen gefahren wird. Was die Laufeigenschaften auf der Straße betrifft, so gibt es keinen Unterschied zur Alufelge.
Theoretisch lassen sich auch ramponierte Alufelgen mit Schweißarbeiten wieder in Form bringen. Jedoch verändert die Wärmeeinwirkung das Materialgefüge. Hinterher sieht die Alufelge zwar wieder schick aus, allerdings kann man nicht erkennen, ob die scheinbar makellose Felge noch fahrtüchtig ist. Bei leichtmetallischen Felgen ist eine Reparatur nur bedingt möglich.
Wann ist die Felgenreparatur bei Aluminiumfelgen möglich?
Immer mehr Autofahrer bevorzugen die Felgen aus Leichtmetall, da sie einfach besser aussehen. Allerdings sind Alufelgen empfindlicher als Stahlfelgen. Da stellt sich natürlich die Frage, bis zu welchem Grad man eine Felge reparieren kann, die aus Aluminium besteht.
Kleine Kratzer stellen kein Problem dar. Bei der Felgenreparatur kommt es immer auf den Grad der Beschädigung an. Gravierende Beschädigungen bilden Kerben, die tief im Material sitzen, oder Beulen, die das Rad verformen und den Radrundlauf beeinträchtigen. Auch wenn die Verformung gering zu sein scheint, verändert sie doch die Tragfähigkeit des Rads. Daraus resultiert eine Instabilität, die ein Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr ist. Aus einer Kerbe kann ein Riss entstehen, der die ganze Felge zerbrechen lässt. Passiert das auf der Autobahn oder Landstraße, besteht Lebensgefahr. Daher verbietet der Gesetzgeber beispielsweise die Felgenreparatur im Rotationsschleifverfahren bei Kerben, die tiefer als einen Millimeter sind.
Wer als Fahrer trotz solcher tiefen Kerben die Felgen reparieren statt ersetzen lässt, übernimmt die volle Haftung. Denn selbst, wenn Ihnen die Reparatur einer schwer beschädigten Felge angeboten wird, haftet bei einem Unfall nicht die Werkstatt, sondern Sie haften für eventuelle Folgen. Vor allem wenn Ihnen Schweißarbeiten bei Aluminiumfelgen angeboten werden, sollten Sie misstrauisch werden. Am besten holen Sie sich Rat in mehreren Werkstätten.
Was ist eine echte Felgenreparatur und was eine Felgenaufbereitung?
Kleinere Schrammen kann man vollständig verschwinden lassen, indem man die Felgen pulverbeschichtet. Die Felgen sehen hinterher wieder aus wie neu – und die Farbe können Sie ganz nach Geschmack wählen. Möchten Sie Ihrem Wagen einen neuen Look verpassen, schlagen Sie so zwei Fliegen mit eine Klappe: Pulverbeschichtete Felgen bedeuten eine deutliche Veränderung für das ganze Auto.
Auch die sogenannte Lackreparatur lässt Kratzer und leichte Schrammen verschwinden. Der Vorteil einer Lackreparatur ist, dass Sie diese Art von Felgenreparatur selber machen können. Denn Lackieren ist deutlich unkomplizierter als Pulverbeschichten. Jedoch handelt es sich sowohl beim Pulverbeschichten als auch beim Lackieren eher um eine Felgenaufbereitung als um eine echte Felgenreparatur.
Wie sieht die professionelle Felgenreparatur von Aluminiumfelgen aus?
Kratzer und leichte Kerben werden mit einem Winkelschleifer bis zur tiefsten Stelle abgeschliffen, um den Felgenrand zu nivellieren. Der Rundlauf wird geprüft und muss exakt eben sein. Das heißt, dass die Felge keinerlei Verformung mehr aufweisen darf. Anschließend wird dann poliert und gegebenenfalls neu lackiert. Eine solche Felgenreparatur ist schon ab 60 Euro zu haben, je nach Grad der Beschädigung. Im engeren Sinne sprechen wir auch hier von einer Felgenaufbereitung. Denn auch hier geht es mehr um eine Art Felgenkosmetik, als um eine echte Felgenreparatur. Denn eine tatsächliche Rückformung einer Alufelge ist – wie erwähnt – laut Gesetzgeber nicht zulässig. © 1&1 Mail & Media
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