Dem Tesla Model S bleibt die Bestnote im renommierten Crashtest des "Insurance Institute for Highway Safety" (IIHS) verwehrt: Das Elektroauto konnte nicht im schwierigen "small overlap test" bestehen. Außerdem bemängelten die Tester die schlechten Scheinwerfer. Jetzt reagierte das Vorzeigeunternehmen von Multi-Gründer Elon Musk beleidigt.

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Bislang konnte kaum jemand dem glänzenden Ruf und der technologischen Basis des Tesla Model S etwas anhaben: Die Elektrolimousine ist komfortabel, bietet viel Platz im Innenraum und fährt gänzlich ohne lokale Emissionen. Hinzukommt, dass das Auto in diversen Performance-Tests sogar gestandene Sportwagen stehen lässt – dem bärenstarken Elektroantrieb sei dank. Selbst mit der Reichweite will man bei den Kaliforniern kein Problem mehr haben: Seit der Einführung des 100-Kilowattstunden-Akkus soll das Elektroauto über 600 Kilometer schaffen. Doch jetzt hat der Wagen ausgerechnet beim wichtigen Thema Sicherheit einige Schwächen offenbart.

IIHS vergibt an Tesla Model S keinen "Top Safety Pick+"

Als die Bestnote vergibt das private US-Institut für Verkehrssicherheit IIHS den "Top Safety Pick+". Im aktuellen Test des Unternehmens holen sich diese Bewertung der Lincoln Continental, die Mercedes E-Klasse sowie der Toyota Avalon ab. Für das Tesla Model S gab es diese Bewertung nicht: Zum Verhängnis wurde dem Fahrzeug der "small overlap test", ein Offset-Crash mit geringer Überdeckung. Hier patzte zwar bereits der Vorgänger, doch Tesla besserte die Sicherheitsgurte nach. Jetzt gab es dennoch nur ein "befriedigend" in dieser Kategorie. Erschwerend kommt hinzu, dass im aktuellen Crashtest das linke Vorderrad tiefer in die Fahrgastzelle eindrang und das Batteriegehäuse beschädigte.

Doch es bleibt nicht bei diesem einen Mangel: Die Tester des von den Versicherungen finanzierten IIHS bemängelten außerdem die schlechten Scheinwerfer des Tesla. Zu guter Letzt gab auch die Positionierung der Kindersitze Grund zur Kritik: Hier bewertete das Institut den Stromer nur mit einem "ausreichend". Das Unternehmen von Multimilliardär Elon Musk reagierte prompt auf das miserable Ergebnis seines Bestsellers: Die US-Webseite "Business Insider" erhielt von Tesla ein schriftliches Statement, dem zufolge das "IIHS und Dutzende weiterer privater Industrievereinigungen Methoden und Motivationen verfolgen, die ihren subjektiven Zwecken dienen." Der aggressive Tenor ist damit klar: Dieses Ergebnis sei nichts weiter als "Fake News". Crashtests der US-Regierung hätten doch bereits gezeigt, wie sicher Model S und Model X seien.

Tesla Model S ist keine Neuentwicklung

Dabei ist das Ergebnis eigentlich keine große Überraschung: Denn das Elektroauto wurde entwickelt, als das IIHS den "small overlap test" noch nicht durchführte. Auch viele deutsche Premium-Limousinen haben in der Vergangenheit den Test zunächst nicht bestanden. Erst seit Fahrzeugentwickler diesen berücksichtigen, sind die Ergebnisse besser geworden.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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