Tesla legt wieder einmal vor: Nach der Präsentation des kompakten Model 3 scheinen die Kunden wie wild den Bestellknopf auf der Webseite zu drücken: Über 300.000 Bestellungen sollen dem Autobauer bereits vorliegen. Ist das der Durchbruch für die Branche?

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Tesla macht es wie Apple: Nicht nur die Präsentation des neuen Model 3 vor einigen Tagen zeigte gewisse Parallelen zu den kultigen Produktshows des Elektronikriesen aus Cupertino. Auch der Andrang auf das noch nicht einmal serienreife Fahrzeug ist unhaltbar. Gut für die Finanzen des Autobauers: Rechnet man alleine die Summe zusammen, die Tesla durch die Anzahlungen in Höhe von 1.000 US-Dollar pro Auto einnimmt, ergibt sich ein mittlerer, dreistelliger Millionenbetrag. Könnte Tesla mit diesem Auto den etablierten Marken endgültig den Rang ablaufen auf dem Markt der Elektrofahrzeuge?

Preis und Termin sind entscheidend

Auch wenn Tesla-CEO Elon Musk bereits im Vorfeld angekündigt hat das Model 3 für 35.000 US-Dollar verkaufen zu wollen, ist der Preis noch nicht bestätigt. Für den deutschen Markt gibt es noch überhaupt keine Angabe. Ob der Preis hierzulande also so attraktiv bleibt, wird man in den nächsten Monaten sehen. Das Gleiche gilt für die Auslieferung: Tesla steht nach so vielen Vorbestellungen unter einem hohen Druck, den Auslieferungstermin einzuhalten. Schon in der Vergangenheit hatten die Kalifornier in dieser Beziehung Probleme, ihre Versprechungen einzuhalten. Die Auslieferung des Elektro-SUVs Model X wurde beispielsweise mehrfach nach hinten geschoben.

Bei rechtzeitigem Marktstart zum angepeilten Preis würde das Model 3 in den Gefilden von BMW i3 und VW e-Golf wildern. Und hier könnte der Stromer kräftig einschlagen: Mit einer angegebenen Reichweite von fast 350 Kilometern, vier Türen, einem nutzbaren Kofferraum und dem attraktiven, filigranen Tesla-Design kann das Model 3 womöglich mehr Kunden ansprechen als die Konkurrenz.

Die Wettbewerber schlafen nicht

Die etablierten Hersteller haben die Konkurrenz aus den USA natürlich nicht aus dem Blick verloren: Audi und BMW planen bereits neue SUVs und Limousinen mit reinem Elektroantrieb und mehreren Hundert Kilometern Reichweite. Vom direkten Konkurrenten i3 soll es bereits ab Mitte 2016 ein Update für mehr Reichweite geben.

Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn äußerte sich kürzlich sogar erfreut über die Tesla-Konkurrenz und sieht im Verhalten der Kunden einen Auftrieb für die gesamte Branche: "Die Tatsache, dass die Leute bereit sind, eine Vorauszahlung für dieses ab 2017 erhältliche Auto zu bezahlen, ist ein gutes Zeichen", sagte er während eines Werksbesuchs in Japan. Nissan und Renault bieten mit dem Leaf und dem Zoe bereits zwei preisgünstige, kompakte Elektrofahrzeuge an.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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