Wer sein Auto nicht das ganze Jahr nutzt, kann bei der Zulassungsstelle ein Saisonkennzeichen beantragen. Doch welche Vorteile bringt das spezielle Kennzeichen mit sich und gibt es auch Nachteile? Was Sie über das Saisonkennzeichen wissen sollten.
Sie haben Ihr Auto nur, um über den Winter zu kommen und nutzen im Sommer Ihr Fahrrad? Ihr Cabriolet ist ein Klassiker, der nur in der warmen Jahreszeit zum Einsatz kommt? In solchen Fällen hält das deutsche Verkehrsrecht ein spezielles Kennzeichen bereit: das Saisonkennzeichen. Denn wer sein Fahrzeug nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr benötigt, muss es deshalb nicht die vollen zwölf Monate angemeldet lassen. Praktisch ist das Saisonkennzeichen auch für Wohnmobile oder Campinganhänger. Ein solches Nummernschild kann jeder beantragen, der sein Fahrzeug mindestens zwei und höchstens elf Monate zulassen möchte. Auf dem Kennzeichen wird dann der Anfangsmonat über dem Strich, der Endmonat unter dem Strich am rechten Rand eingetragen. Anfang und Ende der Saison können daher nur mit vollen Kalendermonaten zusammenfallen. Achtung: Wer sein Wunschkennzeichen verwenden will, dessen Kombination bereits den maximal verfügbaren Platz auf dem Schild benötigt, kann dafür kein Saisonkennzeichen bekommen.
Das Saisonkennzeichen bietet viele Vorteile
Der Hauptvorteil des Saisonkennzeichens liegt in der Kostenersparnis. Ganz generell kann man sagen: Je kürzer das Auto angemeldet ist, desto höher sind auch die Ersparnisse bei Steuer und Kfz-Versicherung. Denn die Kfz-Steuer wird wirklich nur dann bezahlt, wenn Ihr Pkw auch angemeldet ist – wenn Sie nur vier Monate im Jahr fahren, zahlen Sie auch nur für diesen Zeitraum. Bei der Versicherung kommt es letztlich auf den Anbieter an, wie hoch die Ersparnis bei einem Saisonkennzeichen tatsächlich ist. Aber auch hier ist mit erheblichen Kosteneinsparungen zu rechnen.
Hinzukommt, dass Ihr Wagen im "Winterschlaf" auch weiterhin gegen Diebstahl oder Sturmschäden abgesichert bleibt – Haftpflicht und Teilkasko gelten dann eingeschränkt. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Sie als Besitzer eines Saisonkennzeichens nicht zwei Mal im Jahr zur Kfz-Zulassungsstelle gehen müssen, um Ihr Fahrzeug ab- beziehungsweise anzumelden. Der damit verbundene Aufwand entfällt komplett. Wenn der Monat, in dem das Auto zugelassen ist, beginnt, können Sie einfach losfahren und genießen dabei sofort vollen Versicherungsschutz.
Ein Stellplatz muss vorhanden sein
Neben all den Bequemlichkeiten, die ein Saisonkennzeichen bietet, gibt es aber auch einen Nachteil: Sie müssen zwingend über einen Stellplatz auf dem eigenen Grundstück oder eine Garage verfügen. Denn außerhalb der Saison darf der Pkw weder auf öffentlichen Straßen und Plätzen bewegt, noch darf er dort abgestellt werden. Wer trotzdem eine kleine Spritztour riskiert und einen Unfall baut – sei es auch nur beim Umparken auf der Straße – hat keinerlei Versicherungsschutz und muss alle entstandenen Kosten selbst tragen. Darüber hinaus drohen neben einem Bußgeld auch noch zusätzlich Punkte in Flensburg und die Kosten des Abschleppwagens, falls die Polizei es auf einem öffentlichen Stellplatz vorfindet.
Wenn Sie mit Ihrem Auto außerhalb der Saison zu Hauptuntersuchung antreten müssen, geht das selbstverständlich nicht sofort. Daher müssen Sie mit dem Fahrzeug gleich im ersten Monat des Betriebszeitraums beim TÜV vorfahren und die Plakette erneuern lassen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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