Wenn die Nächte wieder richtig kalt werden, leidet nicht selten der Energiespeicher im Auto: Die Autobatterie hat an eisigen Wintermorgen oft nicht mehr genug Spannung für den Start des Motors. Starthilfe kann dann notwendig werden. Wie das funktioniert und auf was Sie dabei achten sollten, erfahren Sie hier.
Nichts geht mehr. Lediglich ein leises Klicken aus dem Motorraum verrät, dass es hier vor allem an einem fehlt: ausreichender Stromspannung. Die meisten Autofahrer kennen das Problem einer zu schwachen Autobatterie im Winter. Wer nur Kurzstrecken fährt, das Auto eine längere Zeit nicht bewegt hat oder schlicht im Besitz einer alternden Batterie ist, wird damit meist in der kalten Jahreszeit konfrontiert. Denn durch die niedrigen Temperaturen verliert der Bleiakku besonders viel Spannung. Was übrig bleibt, reicht nicht mehr aus, um die Kurbelwelle des Verbrenners in Schwung zu bringen. Mit einem Starthilfekabel und einem zweiten Fahrzeug kann dem Auto jedoch schnell wieder Leben eingehaucht werden. Und so geht’s.
Schritt 1: Rotes Kabel an Autobatterie
Ohne ein zweites Fahrzeug mit gesunder Batterie geht es nicht. Es sei denn, sie besitzen ein spezielles Batterieladegerät. Aber auch dann gelten die Anschlussregeln, die im Folgenden beschrieben werden. Geht man aber vom Normalfall aus (es ist kein Ladegerät verfügbar) gehen Sie folgendermaßen vor: Entweder Sie verfügen selbst über einen Zweitwagen, den Sie gegenüber des Empfängerfahrzeugs parken, oder Sie bitten einen Nachbarn oder Kollegen – die Prozedur selbst ist bei richtigem Verhalten meist von kurzer Dauer. Am besten, die Autos stehen sich Motorhaube an Motorhaube gegenüber, sie dürfen sich aber nicht berühren. Jetzt kommt das Starthilfekabel (auf ausreichenden Kabeldurchmesser achten) zum Einsatz: Verbinden Sie die Pol-Zange des roten Plus-Kabels zuerst mit dem Plus-Pol der Autobatterie mit Startschwierigkeiten, also dem Empfängerfahrzeug. Erst danach schließen Sie das andere Ende an den Plus-Pol der Batterie des Spenderfahrzeugs.
Schritt 2: Schwarzes Kabel an Masse
Erst wenn das rote Kabel fest mit den Plus-Polen beider Fahrzeuge verbunden ist, geht es mit dem schwarzen Minus-Kabel weiter. Die Pol-Zange des auch als Massekabel bezeichneten Kabels müssen Sie zuerst an den Minus-Pol des Spenderfahrzeugs klemmen. Erst jetzt kommt das andere Ende des Minus-Kabels an einen speziell dafür vorgesehenen Kontakt oder an ein unlackiertes Metallteil am Motorblock des Empfängerfahrzeugs. Wichtig: Sie sollten keinesfalls das schwarze Minus-Kabel mit dem Minus-Pol des Empfängerfahrzeugs zu verbinden. Eventuell austretendes Knallgas kann hier unter bestimmten Umständen zu Explosionen führen. Außerdem müssen Sie darauf achten, dass alle Kabel so verlegt sind, dass diese nicht mit beweglichen Motorteilen in Berührung kommen.
Schritt 3: Starten des Spenderfahrzeugs
Sitzen beide Kabel fest an den Kontakten, starten Sie den Motor des Spenderfahrzeugs. Wer eine Tiefentladung der Batterie des Empfängerfahrzeugs feststellt (das ist der Fall, wenn bei aktivierter Zündung selbst die Armaturen-Lampen nicht mehr leuchten), sollte Sie erst nach etwa zehn Minuten den ersten Startversuch unternehmen – während dieser Zeit kann sich der geschwächte Akku mit frischer Energie aus dem Spenderfahrzeug vollsaugen. Springt der Motor dann beim ersten Startversuch nach drei bis vier Sekunden nicht an, sollten Sie den Vorgang erst nach einer kurzen Pause wiederholen.
Schritt 4: Abklemmen
Nach geglückter Starthilfe sollten Sie im Empfängerfahrzeug einige elektrische Verbraucher einschalten, bevor die Kabel entfernt werden. Heckscheibenheizung und Gebläse helfen Spannungsspitzen abzudämpfen, welche andernfalls unter Umständen zu Schäden an der Fahrzeugelektronik führen könnten. Das Abklemmen der Kabel geschieht anschließend in umgekehrter Reihenfolge: Zunächst ist das schwarze Minus-Kabel am metallenen Massepunkt des Empfängerfahrzeugs zu lösen, danach am Minus-Kontakt des Spenders. Erst danach ist das rote Plus-Kabel dran: Zuerst vom Kontakt des Empfänger- und dann vom Pol des Spenderfahrzeugs abklemmen. Es ist empfehlenswert, das Auto mit der schwachen Batterie nach der Starthilfe für mindestens 30 Minuten zu bewegen. Nur so ist sichergestellt, dass die Lichtmaschine die Autobatterie auch für den nächsten Start ausreichend auflädt. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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