Die meisten Fahranfänger starten mit einem preisgünstigen Gebrauchtwagen in das Leben auf vier Rädern. Das ist eine gute Wahl. Daneben sind bei der Ausstattung jedoch einige Dinge zu beachten.

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Klein, sparsam und preisgünstig, so soll für die meisten Einsteiger das erste Auto sein.

Opel Corsa & Co. stehen bei Führerscheinneulingen hoch im Kurs. Sie sind meist günstig in der Anschaffung und sparsam im Verbrauch.

Handliche Kleinwagen leicht zu rangieren

Abgesehen von finanziellen Gründen haben Kleinwagen und auch Kompaktautos handfeste Vorteile. Durch ihre überschaubaren Abmessungen fällt das Einparken und das Rangieren leichter als mit großen Fahrzeugen - etwa in engen Parkhäusern.

Die Motorleistungen heutiger Kleinwagen reichen locker aus für zügiges Vorankommen. PS-starke und große Autos eignen sich für Einsteiger weniger, denn sie sind schwerer zu beherrschen und verleiten zu hohen Geschwindigkeiten.

Eine wichtige Rolle sollte beim Kauf des ersten Autos auch die Sicherheit spielen. Schließlich sind junge Fahrer mit 18 bis 24 Jahren nach den Unfallstatistiken im Straßenverkehr am meisten gefährdet.

Die höchste Sicherheit bieten Neuwagen auf dem aktuellen Stand der Technik – aber die sind aus finanziellen Gründen meist nicht drin.

Große Unterschiede bei Anzahl der Airbags

Das unverzichtbare Anti-Blockier-System (ABS) hat jedes halbwegs moderne Auto, denn es wird seit 2004 in alle Pkw für den deutschen Markt eingebaut. Über 90 Prozent aller Gebrauchtwagen sind damit ausgestattet. Ein Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) wird seit etwa zehn Jahren in alle Autos eingebaut.

Der Airbag ist ebenfalls schon lange Standard – allerdings nur der Frontairbag für Fahrer und Beifahrer.

Seitenairbags stellen ebenfalls eine wichtige Sicherheitsausstattung dar, fehlen aber oft in älteren Klein- und Kompaktwagen. Als sehr gut gilt eine Ausstattung mit gleich sechs Airbags, also zusätzlichen Kopfairbags.

Komfortfunktionen dürfen einfach sein

Assistenten sind in preisgünstigen Kleinwagen oft nicht oder kaum vorhanden. Viele davon, etwa Tempomat oder Spurhalteassistent, lohnen sich ohnehin vor allem für Vielfahrer.

Bei der Bedienung haben Einfachheit und Übersichtlichkeit Vorrang. Denn die volle Aufmerksamkeit muss dem Verkehr gelten, gerade wenn zum Beispiel das schnelle Erkennen der Vorfahrt noch nicht zur Routine geworden ist. Viele Tasten und Funktionen wie Infotainment, Bordcomputer und Navigationssystem bergen zu viel Ablenkungspotenzial.

Neben den Faktoren Preis, Größe und Ausstattung ist der Zustand ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium. Ein frischer HU-Stempel ("TÜV") ist immer ein gutes Zeichen. Zwar bedeutet er keinesfalls, dass der Wagen fehlerfrei wäre. Doch Bremsen, Lenkung, Achsgelenke und Beleuchtung wurden auf Funktionsfähigkeit geprüft. Ein nahender Prüftermin dagegen wirft die Frage auf, warum der Vorbesitzer das nicht schon erledigt.

Kauf beim Händler sicherer, aber teurer

Einsteiger können ihr erstes Auto von privaten Verkäufern oder von Händlern kaufen. Der größte Vorteil des Kaufs vom Händler ist die Sachmängelhaftung. Durch die muss der Händler ein Jahr lang für Mängel haften, die schon beim Verkauf vorgelegen haben.

Während der ersten sechs Monate gilt eine Beweiserleichterung für den Käufer: Der Händler muss beweisen, dass der Mangel beim Verkauf noch nicht vorhanden war, sonst haftet er. Diese weitreichenden Rechte machen den Kauf beim Händler interessant.

Andererseits: Der Händler muss die Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf den Preis aufschlagen und will am Autohandel verdienen. Deswegen sind Autos von Privatkäufern oft preisgünstiger.

Große Unterschiede bei den Versicherungskosten

Wer beim Autokauf auch die Versicherungskosten beachten will, sollte auf die Einstufung in Typklassen achten. Typische Autos von Einsteigern und auch Vielfahrern werden in der Haftpflicht hoch eingestuft. Der Unterschied zwischen günstig und teuer macht für einen Einsteiger leicht mehrere Hundert Euro pro Jahr aus.

Auf der Seite der GDV Dienstleistungs GmbH, einem Dienstleister der Versicherungen, sind die Typklassen für Pkw recherchierbar. Da heißt es aufpassen: Oft bestehen auch innerhalb eines Modells je nach Motorisierung beträchtliche Unterschiede.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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