Der Dieselskandal zieht offenbar immer weitere Kreise: Nicht nur die E-Auto-Prämie – auch als Umweltprämie bekannt – für Hybrid- und Elektroautos erzielte in den letzten drei Monaten eine Rekordnachfrage, auch europaweit scheint dem Selbstzünder die Luft auszugehen – das zeigen aktuelle Zulassungszahlen.

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Seit Juli 2016 können Neuwagenkäufer die Umweltprämie beantragen. Der deutsche Staat und die Autohersteller gewähren jedem Käufer eines Elektroautos mit Batterie einen Zuschuss in Höhe von 4.000 Euro. Wer sich für ein Hybridfahrzeug entscheidet, bekommt eine finanzielle Spritze in Höhe von 3.000 Euro. Doch auch dieser Anreiz hat in den ersten zwölf Monaten seines Bestehens nicht für eine Absatzexplosion bei Autos mit alternativem Antrieb geführt – die Deutschen holten sich die Prämie rund 23.000 Mal. Im dritten Quartal 2017, zwischen Juli und einschließlich September dieses Jahres, stieg diese Zahl jedoch bedeutend: Ganze 11.000 Neuwagenkäufer entschieden sich in diesem kurzen Zeitraum für ein Hybrid- oder ein Elektroauto, vermeldet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).

E-Auto-Prämie: Mehr Elektroautos als Hybride zugelassen

Seit Beginn der Prämie liegen der Behörde nunmehr 33.660 Anträge vor. 14.800 Elektroprämien entfielen auf Privatpersonen, der Rest vor allem auf Unternehmen. Aufgeschlüsselt nach Fahrzeugtyp ergibt sich, dass davon rund 14.000 für Plug-in-Hybride und etwa 19.600 für reine Elektroautos waren. Die finanzielle Förderung ist bis Ende Juni 2019 zeitlich befristet. Sie endet allerdings auch dann, wenn die zu Verfügung gestellten Fördermittel aufgebraucht sind – was etwa 300.000 Fahrzeugen entspräche. Das im Rahmen der Umweltprämie bislang erfolgreichste Modell ist der Audi A3 e-tron mit fast 4000 Förderanträgen.

Neuwagenverkauf: Erstmals mehr Benziner als Diesel

Doch auch bei den konventionellen Antrieben stehen die Zeichen auf Veränderung: War der Diesel in Europa bislang weiterhin eine sichere Bank für Autohersteller, scheint sich das Blatt nun erstmals zu wenden. Erstmals seit 2009 sind europaweit wieder mehr Benziner als Dieselfahrzeuge verkauft worden, zeigen aktuelle Zahlen des europäischen Autoverbandes ACEA: Im ersten Halbjahr des Jahres stieg der Absatz von Benzinautos im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast zehn Prozent auf 3,66 Millionen Fahrzeuge. Gleichzeitig schmälerten sich die Verkäufe der Selbstzünder um etwa vier Prozent auf 3,51 Millionen. So kommen Benzinmodelle aktuell auf einen Marktanteil von 48,5 Prozent, Diesel-Pkw erreichen nur noch 46,3 Prozent. Die Anzahl alternativ angetriebener Autos, wie etwa Elektro- und Hybridmodelle, stieg leicht auf insgesamt 393.000 Fahrzeuge.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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