Mit der Punktereform für das Fahreignungsregister hat sich auch in Bezug auf die Reifenrichtlinien etwas getan. Verstöße gegen nötige Bereifung im Winter werden jetzt mit 1 von maximal 8 Punkte geahndet. Unabhängig davon ist es in der kalten Jahreszeit auch aus versicherungstechnischen Gründen wichtig mit Winterreifen unterwegs zu sein.

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Gerade im Winter ist es kein Kavaliersdelikt, wenn Sie mit der falschen Bereifung auf matschigen und rutschigen oder verschneiten Straßen unterwegs sind. Wer mit Sommerreifen oder einer zu geringen Profiltiefe erwischt wird, riskiert nicht nur einen Punkt in Flensburg, sondern auch ein Bußgeld von 60 Euro oder mehr.

Die richtige Winterbereifung - das sollten Sie wissen

Generell gilt in Deutschland keine offizielle Winterreifenpflicht, aber das Gebot seine Bereifung den Wetterverhältnissen entsprechend anzupassen - so besagt es Paragraf zwei der Straßenverkehrsordnung. Konkret bedeutet das für die Herbst- und Winterzeit, dass Sie mit Winterreifen oder Ganzjahresreifen mit einer M+S Kennzeichnung und am besten einem Schneeflockensymbol unterwegs sein sollten. Wichtig in diesem Zusammenhang: Die Profiltiefe darf das zugelassene Minimum von 1,6 Millimetern nicht unterschreiten - der ADAC und weitere Verkehrsexperten empfehlen aber mindestens 4 Millimeter.

Eine Orientierung für das Aufziehen von Winterreifen bietet die Volks-Regel "von O bis O" - gemeint ist damit der Zeitraum von Oktober bis Ostern.

Was bei einem Verstoß gegen die Reifenrichtlinien droht

Mit der neuen Punktereform des Fahreignungsregisters des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wird ein Verstoß gegen die Reifenrichtlinien schwerer gewichtet als früher. Wer heute beispielsweise mit Sommerreifen auf winterlichen Straßen angehalten wird, muss mit einem Punkt und mindestens 60 Euro Bußgeld rechnen. Ab acht Punkten wird bereits der Führerschein entzogen. Vor der Reform zog ein Verstoß noch einen von 18 Punkten nach sich.

Die Höhe des Bußgeldes richtet sich außerdem danach, ob Sie aufgrund einer falschen Bereifung eine Behinderung oder Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dargestellt haben. Wer mit falscher Bereifung in einen Unfall verwickelt wird, trägt in der Regel nicht nur eine Teilschuld, sondern riskiert auch seinen vollwertigen Versicherungsschutz. Im schlimmsten Fall bleiben Sie dann auf den Kosten für den Schaden am eigenen Fahrzeug komplett sitzen - den Schaden beim Unfallgegner bezahlt Ihre Versicherung immer.

Risiko nicht unterschätzen

Wer denkt, auch mit Sommerreifen bei winterlichen Straßenverhältnissen gut ausgestattet zu sein, liegt grundlegend falsch. Winterreifen weisen neben einer anderen Gummimischung auch eine andere Profilstruktur auf. Durch die Lamellen im Profil bieten Winterreifen besseren Grip auf Schnee und vereisten Straßen und im Vergleich zu Sommerreifen wesentlich bessere Fahreigenschaften. Ihrer Sicherheit zu Liebe sollte Sie gerade bei Winterreifen nicht am falschen Ende sparen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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