Der ADAC warnt eindringlich vor den Gefahren durch Übermüdung während des Autofahrens. Denn das ist gefährlicher als so mancher glaubt: Reaktion und Konzentration eines müden Fahrers sind ähnlich beeinträchtigt wie bei einer Fahrt unter Alkoholeinfluss.
Müdigkeit am Steuer kann extrem gefährlich sein. Darauf macht der ADAC rechtzeitig zur Urlaubszeit, die bei vielen Reisenden mit langen Autofahrten verbunden ist, aufmerksam. Allerdings wird das Risiko in einigen Fällen immer noch unterschätzt. Der Automobilclub rät dazu, sich selbst genau zu beobachten. Wenn Sie etwa Anzeichen wie häufiges Gähnen oder Frösteln bei sich feststellen oder sollte es Ihnen schwerfallen die Spur zu halten, müssen Sie umgehend eine Pause einlegen. Vor dem Sekundenschlaf kommt es ebenfalls häufig zum Gefühl, die Straße würde sich vor Ihnen verengen. Auch die Erinnerung an die zuletzt gefahrenen Kilometer ist oft nicht mehr abrufbar – alle dies sind akute Warnzeichen, auf die Sie sofort reagieren sollten.
Gleiche Wirkung wie bei Fahrten unter Alkoholeinfluss
Wenn Ihnen der Kopf zur Seite nickt, die Augen kurz zufallen oder Sie sich plötzlich erschrecken, ist der Sekundenschlaf bereits eingetreten – oft dauert er um die zwei Sekunden, aber auch länger. Wenn Sie dann etwa auf einer Schnellstraße mit 100 km/h unterwegs sind und nur zwei Sekunden nicht Herr der Lage sind, legen Sie völlig unkontrolliert 56 Meter zurück, gibt der ADAC zu bedenken.
Dennoch schätzen viele Autofahrer diese Gefahr nach Erkenntnissen der Experten nicht richtig ein – sie wird nicht als solche wahrgenommen. Dabei hat das Fahren bei starker Müdigkeit ähnliche Auswirkungen wie eine Alkoholfahrt: Reaktionszeit und Konzentration lassen in fast gleichem Maße nach.
Starke Gefährdung während der Urlaubsreise
Zahlreiche Hersteller bieten deshalb auch Assistenzsysteme an, die in der Lage sind zu beurteilen, ob Sie als Fahrer noch fit genug sind. Nach einer bestimmten zurückgelegten Strecke oder bei Bemerken von verändertem Fahrverhalten geben diese dann eine Pausenempfehlung. Dennoch rät der ADAC vor allem selbst sicherzustellen, ob man das eigene Fahrzeug beherrschen kann.
Wer in den Urlaub aufbricht, sollte außerdem bedenken, dass frühes Losfahren – etwa in der Nacht oder am frühen Morgen – zu einem veränderten Tagesrhythmus führt. Der Körper, der meist sein biologisches Tief in den Morgenstunden zwischen zwei und fünf Uhr und am Nachmittag gegen 14 Uhr hat, kann diese Veränderung mit starker Müdigkeit strafen.
Planen Sie Ihre Fahrt ohne Schlafmangel
Deshalb gilt: Planen Sie Ihre Fahrt gut, entgehen Sie nicht den Stauzeiten auf Kosten der Sicherheit. Ausgedehnte Pausen mit viel Bewegung sollten ebenso zur Urlaubsfahrt gehören, wie eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit. Sollten Sie trotzdem sehr müde werden, kann ein Nickerchen auf dem Rastplatz helfen – vorausgesetzt die noch zu fahrende Strecke ist nicht mehr sehr lang. Andernfalls sollten Sie sich überlegen in einem Hotel zu übernachten und erst am nächsten Tag weiter zu fahren. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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