Seit mittlerweile 50 Jahren gibt es den ADAC-Notruf. Wird er gewählt, rücken die "Gelben Engel" aus, um Pannenhilfe zu leisten. Durch etwaige Skandale ist das Vertrauen in den größten Automobilklub Deutschlands aber bei vielen Mitgliedern im vergangenen Jahr verloren gegangen. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die alternativen Pannendiensthelfer.

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Streikt die Batterie oder will das Auto aus anderen Gründen nicht starten, rufen viele Deutsche den größten Automobilklub des Landes zu Hilfe. Seit 1954 ist die ADAC-Straßenwacht auf deutschen Straßen unterwegs, um Pannenhilfe zu leisten. Mit mehr als 1.700 Fahrzeugen sind die sogenannten "Gelben Engel" - zu erkennen an den gelben Overalls und ihren gelben Vans - im Einsatz. Wer liegen bleibt und Hilfe benötigt, kann sie per Telefon, Notrufsäule, Internet oder Smartphone-App erreichen. Nach dem großen Manipulationsskandal bei der Wahl der "Lieblingsautos der Deutschen", vermeintlichen privaten Hubschrauberflügen und angeblich veruntreuten Geldern haben Tausende Autofahrer ihre Mitgliedschaft gekündigt - das Vertrauen in den ADAC hat massiv unter den Verfehlungen hat gelitten.

Zwar ist der ADAC nach wie vor der mit Abstand größte deutsche Automobilklub und bietet den umfassendsten Service, ein Blick auf die Alternativen unter den Pannenhelfern lohnt sich aber dennoch.

ADAC: Das kostet eine Mitgliedschaft

Die Basis-Mitgliedschaft beim ADAC kostet 49 Euro pro Jahr. Auszubildende unter 25 Jahren sowie Schwerbehinderte zahlen einen vergünstigten Jahresbeitrag von 37 Euro. Der Pannendienst für Deutschland ist darin enthalten. Wer sich in ganz Europa oder sogar weltweit absichern möchte, muss in teurere Leistungspakete investieren. Die ADAC-Plus-Mitgliedschaft, die unter anderem den europaweiten Fahrzeugrücktransport und den weltweiten Krankenrücktransport beinhaltet, kostet für eine Person 84 Euro im Jahr, unter 25-Jährige in Ausbildung und Schwerbehinderte zahlen 72 Euro.

AvD: Automobilclub von Deutschland

Eine Alternative zum ADAC ist unter anderem der Automobilclub von Deutschland (AvD), der ähnliche Leistungen anbietet. Zwar zählt der Verein nach eigenen Angaben nur rund 1,4 Millionen Mitglieder, steht im Pannenfall aber auch mit einem Vor-Ort-Service zur Seite und ist 24 Stunden am Tag über die Notruf-Hotline erreichbar. Der Basis-Tarif beim AvD mit Pannen- und Unfallhilfe in Deutschland kostet aktuell 34,90 Euro pro Jahr, der weltweite Rundum-Schutz schlägt mit 64,90 Euro pro Person zu Buche. Auch der AvD bietet Vergünstigungen für Schwerbehinderte und Partner von Mitgliedern an.

Auto Club Europa (ACE) und Mobil in Deutschland

Kleinere Vereine, die ebenfalls einen Pannendienst anbieten, sind der Auto Club Europa (ACE) und Mobil in Deutschland. Auch sie bieten einen günstigen Basis-Tarif (31,40 Euro pro Jahr beim ACE, 24 Euro pro Jahr bei Mobil in Deutschland) und umfangreichere Premium-Tarife (62,80 Euro bzw. 54 Euro jährlich). Europaweiter oder weltweiter Schutz sind wie bei den anderen Pannendiensten erst in den teureren Angeboten enthalten. Ebenso existieren vergünstigte Angebote für bestimmte Personengruppen und Partner von Mitgliedern.

Leistungen und Preise im Detail vergleichen

Die Entscheidung für die Mitgliedschaft in einem Automobilclub sollte letztendlich nicht ausschließlich anhand der Kosten getroffen werden. Denn es sind die angebotenen Leistungen, die sich bei den unterschiedlichen Pannendiensten im Detail unterscheiden. Prüfen Sie daher genau, welches Leistungsangebot am besten zu ihren tatsächlichen Bedürfnissen passt. Wer beispielsweise viel im europäischen Ausland unterwegs ist, sollte das auch bei der Wahl des Automobilclubs und des Tarifs berücksichtigen. Grundsätzlich lohnt aber ein Blick auf die kleineren Alternativen zum ADAC. Diese bieten häufig die gleichen Leistungen zum günstigeren Preis.

Der ADAC ist nach wie vor Spitzenreiter

Was die reinen Mitgliederzahlen angeht, ist der ADAC nach wie vor unangefochtener Spitzenreiter unter den Automobilklubs. Trotz der Skandale vertrauen immer noch rund 19 Millionen Autofahrer auf die Dienste der "Gelben Engel". Dahinter rangiert der Auto Club Europa (ACE) mit 600.000 bis 700.000 Mitgliedern. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) und der Automobil-Club Verkehr (ACV) kommen jeweils auf rund 300.000 Mitglieder.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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