Wenn Sie Ihr Auto regelmäßig warten und pflegen, verlängern Sie seine Lebensdauer. Sie verzögern so den gebrauchsbedingten Verschleiß wichtiger Bauteile und ersparen sich eine Vielzahl teurer Reparaturen. Viele Wartungs- und Pflegeschritte können Sie ganz einfach selbst erledigen, z. B. indem Sie Ölstand, Kühlwasser, Bremsflüssigkeit und Luftdruck regelmäßig prüfen und bei Bedarf anpassen. Wenn Sie kleine Lackschäden schnell behandeln, schützen Sie das Metall zudem effektiv vor Korrosion. Gebrauchswert und Wiederverkaufswert sinken so trotz steigendem Fahrzeugalter deutlich langsamer.

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Komplexe Systeme wie der Motor, das Herz des Autos, sind allerdings eine andere Kategorie und erfordern Expertise, besonderes Werkzeug und Zeit, sodass eine Motorreparatur nur in einer Fachwerkstatt stattfinden sollte. Ihre Aufgabe ist es, aufmerksam zu sein und schnell zu reagieren, wenn etwas nicht stimmt. Eine Motorinstandsetzung kann nötig werden, wenn Ihr Auto z. B. plötzlich stark raucht, ungewöhnliche Geräusche macht, deutlich mehr Benzin oder Kraftstoff verbraucht als sonst, oder wenn Sie einen deutlichen Leistungsverlust bemerken. Andere Merkmale fallen dem Laien oft nur dann auf, wenn im Cockpit die Warnleuchte blinkt oder auf dem Display eine entsprechende Meldung erscheint. Oft tut es schon ein Austausch, eine punktuelle Reparatur oder die Bearbeitung einzelner Motorteile, um das Problem zu lösen. In anderen Fällen – je nach Beschädigungsgrad – ist aber eine Überholung sämtlicher Motorkomponenten erforderlich.

Das erwartet Ihren Motor bei der Instandsetzung

Eine vollständige Motoreninstandsetzung umfasst den kompletten Ausbau des Motors und seiner Nebenaggregate – wie Lichtmaschine, Anlasser, Servopumpe, Bremskraftverstärker, Wasserpumpe, Ölpumpe, Einspritzpumpe, Kältemittelverdichter oder Kraftstoffpumpe. Alle Bauteile werden in ihre Komponenten zerlegt, gereinigt und mechanisch bearbeitet. Verschlissene oder defekte Bauteile werden ersetzt. Ebenso werden standardmäßig sämtliche Lager und Dichtungen am und im Motor, sowie Schläuche, Stecker, Kolbenringe und Leitungen erneuert.

Die typischen Arbeitsschritte der Motorinstandsetzung umfassen unter anderem eine Überprüfung der Dichtheit der Zylinderköpfe und falls nötig, die Erneuerung von Zylinderkopfschrauben und Zylinderkopfdichtung. Die Instandsetzung der Zylinderköpfe beinhaltet die Rissprüfung und das Planschleifen. Die Kolbenlaufflächen der Zylinder im Motorblock werden bei Bedarf nachgehont oder aufgebohrt. Das "Honen" bezeichnet dabei die Feinbearbeitung zur reibungstechnischen Verbesserung der Maß- und Formgenauigkeit.

Auch das Entfetten und Waschen von Werkstücken gehört zur Motoreninstandsetzung. Des Weiteren werden Ventilsitze gefräst sowie Ventile und Kurbelwellen geschliffen oder erneuert. Die Ölpumpe wird auf Verschleiß geprüft und wenn nötig ebenfalls erneuert. Auch Zündkerzen und Ölfilter werden ausgewechselt, ehe abschließend der Motor und seine Nebenaggregate wieder zusammengesetzt und in das Fahrzeug eingebaut werden – natürlich werden auch die erforderlichen Flüssigkeiten erneuert – wie Öl, Kühlwasser und Bremsflüssigkeit.

Unterschiede beim Leistungsumfang

Achten Sie bei allen Angeboten zur Motorinstandsetzung genau darauf, was wirklich im Leistungsumfang enthalten ist. Preis und Leistung differieren hier teilweise stark. Vergewissern Sie sich, ob der komplette Aus- und Einbau des Motors übernommen wird oder nur die reine Überholung? In diesem Fall wäre es an Ihnen, den Motor auszubauen, zur Überholung abzuliefern und anschließend den überholten Motor wieder einzubauen. Andere Anbieter holen sogar Ihr Auto ab oder bieten für die Zeit der Arbeiten einen Leihwagen an. Wünschen Sie außerdem Tuning-Maßnahmen, die über den Rahmen der normalen Motoreninstandsetzung hinausgehen, sind diese natürlich gesondert mit dem Dienstleister abzusprechen.

Gibt es Alternativen zur Motorinstandsetzung?

Bei einem Totalschaden Ihres Motors lohnt sich eine Instandsetzung höchstwahrscheinlich nicht. Als Alternative bleibt dann nur, Ihren alten Motor gegen einen neuen oder gegen einen baugleichen, bereits instandgesetzten Motor auszutauschen. Ersteres ist die mit Abstand teuerste Variante - bei Letzterer hingegen sind Sie zunächst im Ungewissen, ob Sie nicht die sprichwörtliche "Katze im Sack" kaufen. Wenn die Schäden an Ihrem Motor nicht so drastisch sind, spricht also alles für eine professionelle Reparatur.  © 1&1 Mail & Media

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