Alufelgen gelten als erste Wahl, wenn es um ein schickes Styling geht. Bei Neuwagen gehören sie immer öfter zur Standardausstattung. Im Gebrauch hat das feine Leichtmetall allerdings nicht nur Vorteile. Das fängt beim Gewicht an.

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Aluminium ist leichter als Stahl, folglich wiegen Alufelgen immer weniger als solche aus Stahl. Richtig? Falsch! Früher traf diese Aussage einmal zu, als stählerne Felgen aus einfachen Stahlsorten produziert wurden. Heute verwenden die Hersteller durchweg hochfeste Stähle. Dadurch lassen sich die Felgen bei gleicher Festigkeit dünner und leichter herstellen. Im Ergebnis kompensiert die geringere Materialstärke einer Stahlfelge oft das Gewicht des Metalls.

Alufelgen oft nicht leichter als Stahlfelgen

Welches Rad leichter ist, hängt auch vom Herstellungsverfahren der Alufelge ab. Die werden entweder im Guss oder per Schmieden produziert. Preisgünstige Alufelgen sind in der Regel gegossen, was für eine ausreichende, aber nicht überragende Festigkeit sorgt. Kompromisslose Sicherheit erfordert entsprechend mehr Material. Obendrein ist das Design von Alufelgen mehr auf optische Aspekte als auf Leichtbau optimiert, was häufig ebenfalls durch mehr Masse kompensiert werden muss.

Folglich ist die gegossene Alufelge selten viel leichter, oft aber schwerer als eine Stahlfelge – ähnliche Dimensionen vorausgesetzt. Zudem wählen sportlich orientierte Fahrer bei der Alufelge oft das Reifenformat so groß und breit wie möglich. Das ist gut für die Traktion, sorgt aber für ein oft deutliches Mehrgewicht im Vergleich zur Standardfelge aus Stahl.

Schmiederäder als edle Alternative

Eine Ausnahme bilden geschmiedete Räder. Die dabei erzielte Verdichtung des Leichtmetalls bewirkt wesentlich bessere Festigkeit, was wiederum geringere Materialstärken erlaubt. Solche Exemplare sind wegen der aufwendigen Herstellung vergleichsweise teuer. Außerdem lassen sich geschmiedete Felgen tendenziell nicht in so extravaganten Designs herstellen wie Gussfelgen.

Ob gegossen oder geschmiedet: Unstrittig dürfte sein, dass Alufelgen schlicht besser aussehen als Stahlfelgen. Zumal die üblichen Gussfelgen eine Vielzahl dekorativer Designs ermöglichen. Aufgesteckte Radkappen aus Plastik sind dafür kein adäquater Ersatz. Praktische Nachteile zeigen Felgen aus Stahl allerdings nicht. Die sind eher beim Aluminium auszumachen.

Aluminium empfindlicher als Stahl

Die geringere Festigkeit von Aluminium kann zum Problem werden, wenn man ungeschickt an einen Randstein fährt und das Aluminium unter hässlichem Knirschen zerkratzt wird. Oberflächliche Schäden kann eine Fachwerkstatt kostengünstig ausbessern. Eine Verformung bedeutet jedoch unweigerlich das Aus der Alufelge – außer sie ist mehrteilig und ermöglicht den Austausch einzelner Elemente. Stahlfelgen dagegen zeigen sich nicht nur viel unempfindlicher gegen Beschädigung. Sie lassen sich nicht selten auch bei einem erheblichen Bordsteinschaden wieder in Form bringen.

Die höhere Empfindlichkeit der Alufelgen erweist sich besonders im Winter als nachteilig. Streusalz hinterlässt schnell unschöne Spuren am Aluminium, wenn die Felgen nicht regelmäßig gereinigt werden. Hochwertige Produkte zum Versiegeln des Aluminiums können helfen, Korrosionsspuren an Aluminium zu verhindern. Felgenpflege bei winterlichen Temperaturen ist allerdings nicht jedermanns Sache.

Viele Autofahrer setzen deshalb auf eine Kombination aus Alufelgen im Sommer und Stahlfelgen für die Winterreifen. Somit bleibt das empfindlichere Leichtmetall von Streusalz verschont und ziert das Auto in voller Pracht in der Sommersaison. Im Winter kommen dann die robusteren Stahlfelgen zum Zuge. Falls dies mit der Wahl einer schmaleren Reifengröße einhergeht, ist obendrein der Traktion auf Schnee und damit der Sicherheit gedient.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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