Oldtimer werden immer beliebter - auch bei Langfingern. Denn sie steigen im Wert, aber ihre eingebaute Diebstahlsicherung ist von gestern. Mit einer Reihe von Maßnahmen lässt sich das Risiko jedoch wesentlich verringern.
Seit Oldtimer im Wert stärker als früher zulegen, erliegen auch Langfinger zunehmend den Reiz betagter Automobile. Besonders diebstahlgefährdet sind die am Markt gefragtesten Modelle.
So war etwa nach Angabe des Deutschen Oldtimerklubs 2016 jeder zweite gestohlene Oldtimer ein Porsche. Auf den nächsten Rängen folgen die Marken Mercedes, Volkswagen und Chevrolet.
Ebenfalls 2016 wurden allein im Raum Köln 28 Oldies entwendet sowie weitere 12 Diebstahlversuche erfolglos abgebrochen. Die zweite Zahl zeigt, dass Besitzer der feindlichen Übernahme ihrer Sammlerstücke durchaus erfolgreich Widerstand entgegensetzen können. Die Vorsorge kann beim Fahrzeug selbst ansetzen oder bei seiner Unterbringung.
Mechanik als Ersatz für die Wegfahrsperre
Als Erstes gilt es, die bei Oldtimern nicht vorhandene Wegfahrsperre durch eine mechanische Sicherung zu ersetzen. Denn das traditionelle Lenksäulenschloss hält keinen versierten Autodieb auf. Eine Maßnahme stellt die Lenkradkralle dar. Sie verhindert das freie Drehen des Lenkrads. Einfache Ausführungen gibt es bereits ab 20 Euro.
Ähnlich funktioniert die Parkkralle, wie sie manche Gemeinde gegen uneinsichtige Parksünder einsetzt. Diese Stahlbügel verriegeln die Räder und sind zu Preisen ab 30 Euro erhältlich.
Profis können solche mechanischen Sicherungen mit Kraft und gutem Werkzeug zwar überwinden, doch halten sie Langfinger zumindest auf - Gelegenheitstäter schrecken sie oft sogar ganz ab.
Raffinierter Schutz durch Sperren und Alarmanlagen
Trickreiche Schrauber bauen zusätzlich versteckte Schalter ein, welche die Stromzufuhr zum Anlasser oder zur Kraftstoffpumpe unterbrechen. Wer diese Schalter nicht kennt, versucht vergebens, den Wagen zu starten.
Noch weiter gehen Alarmanlagen und Wegfahrsperren zum Nachrüsten. Die Wegfahrsperre wird per Fernbedienung gestartet und unterbricht an der Batterie die Stromversorgung.
Die Alarmanlage überwacht das Auto auf Erschütterungen und lässt eine Sirene ertönen, sobald sich jemand am Auto zu schaffen macht. Solche Anlagen gibt es für niedrige dreistellige Euro-Beträge zu kaufen.
Oldtimerfahndung per GPS
Falls das Auto doch Dieben in die Hände gefallen ist, sorgen GPS-Ortungssysteme für eine Chance, das Gefährt wiederzuerlangen. Hierfür baut man einen GPS-Empfänger an versteckter Stelle in das Auto ein.
Der registriert durch GPS-Ortung seine eigene Position und sendet diese per SMS an einen oder mehrere Empfänger. Zusätzlich wird die Position oft auf dem Smartphone oder einer Webseite grafisch dargestellt. So haben die Besitzer eine gute Chance, ihren Oldtimer wiederzuerlangen.
Geschützt in der Garage
Neben der Sicherung des Autos selbst spielt die richtige Unterbringung eine wichtige Rolle. Viele Besitzer parken ihre Oldtimer auf einem Stellplatz in einer Großgarage. Die beste Idee ist das nicht: "Oldtimer werden fast ausschließlich aus Tiefgaragen entwendet", sagte ein Sprecher der Kölner Polizei gegenüber einer Tageszeitung.
Denn in öffentlichen Tiefgaragen oder Parkhäusern können Autodiebe die Fahrzeuge in aller Ruhe ausspähen, und auch in größeren Wohnanlagen fallen unbekannte Besucher kaum auf.
Sicherer sind Einzelgaragen, denn die lassen sich zusätzlich durch starke Verriegelungen und Bewegungsmelder absichern.
Wer wirklich auf Nummer sicher gehen will und das nötige Kleingeld mitbringt, stellt seinen Oldtimer auf einem gemieteten und bewachten Stellplatz in einem Oldtimerzentrum ab, etwa der "Classic Remise" in Berlin oder Düsseldorf. Dort ist sogar ein Porsche sicher. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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