Seit 29. März steht er bei den Händlern. Doch was nach dem Facelift des Kia Sportage wirklich neu ist, erkennt der Laie nicht unbedingt auf den ersten Blick. Ob es sich trotzdem lohnt, das Modelljahr 2014 des VW Tiguan-Rivalen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, klärt ein Test des Kompakt-SUVs.
Kia hat dem in Deutschland übermächtigen Konkurrenten aus Wolfsburg tatsächlich etwas voraus: Der südkoreanischer Hersteller erkannte das Potenzial von Kompakt-SUVs sehr früh und nahm den Sportage bereits 1994 in sein Modellprogramm auf. Der VW Tiguan hingegen drängte erst 2007 auf den Markt, eroberte aber im Eiltempo die Spitzenposition. Die vor rund sieben Jahren erhältliche zweite Generation des Kia Sportage konnte da nicht mithalten. Spätestens seit der dritten Generation ist das Graue-Maus-Image Geschichte und das Kompakt-SUV ein gefragtes Modell. Knapp 90.000 Exemplare konnte Kia 2013 in Europa verkaufen. Das Facelift zum Modelljahr 2014 fiel dementsprechend dezent aus.
Optischer Feinschliff für den Kia Sportage
In optischer Hinsicht muss etwas Schminke am Exterieur genügen - schließlich will man den Erfolg des Modells nicht gefährden. Die Kia-typische "Tigernase" bekommt etwas Chrom verpasst und schaut nun noch freundlicher drein. Neu sind auch die LED-Rücklichter in 3D-Optik und die Haifischflosse auf dem Dach. Ansonsten behält Kia das moderne Design mit der coupéhaften Formgebung bei. Wer weitere Neuerungen entdecken will, muss schon in das Kompakt-SUV hineinsteigen.
Ausreichend Platz und neue Materialien im Innenraum
Das Platzangebot im Innenraum des Kia Sportage ist ordentlich. Zwischen 465 und 1.353 Liter schluckt der Kofferraum des Korea-Kraxlers. Das liegt - zumindest im Normalzustand ohne umgeklappte Rücksitzbank - auf einem Niveau mit dem VW Tiguan. Wenn es allerdings etwas zu bemängeln gibt, dann sind das die vergleichsweise hohe Ladekante und die recht kleine Heckklappe, die das Beladen nicht unbedingt erleichtern. Groß gewachsene Personen könnten zudem die etwas hoch geratene Sitzposition in der ersten Reihe kritisieren.
Im nach wie vor betont sachlich gehaltenen Cockpit ziehen mit dem Modelljahr 2014 ein paar neue Materialien ein, die den Kia Sportage leicht aufwerten. Etwas Klavierlack, ein modernes Kombiinstrument und das unterschäumte Armaturenbrett sind die Highlights unter den Neuerungen.
Kia Sportage 2.0 GDI im Praxistest
Neu ist auch ein Zweiliter-Benziner, der mit dem Facelift Einzug in das Motorenprogramm hält. Das Aggregat leistet bis zu 166 PS und verfügt über ein Drehmoment von 205 Nm. Aufgrund der verbesserten Geräuschdämmung präsentiert sich der Motor sehr zurückhaltend, erst bei höheren Drehzahlen dringt ein angenehm kerniges Brummen in den Innenraum vor. Leistung und Kraft sind ausreichend, sportliche Höhenflüge aber eher nicht zu erwarten. Dafür ist Kia beim Normverbrauch erfreulich ehrlich. Wer den Zweiliter-Benziner nicht allzu sehr fordert, kommt mit acht bis neun Litern Sprit auf 100 Kilometern aus (laut Hersteller: 7,8 Liter in Verbindung mit Handschaltung).
Faire Preisgestaltung
Die Stärke des Kompakt-SUVs ist die Langstrecke. Vielfahrer sollten allerdings überlegen, ob sie nicht mit einem Diesel noch sparsamer unterwegs sein können. Preislich startet der Kia Sportage bei 20.290 Euro, der neue Benziner kostet mindestens 24.090 Euro. Aber selbst, wenn man hier zur Top-Ausstattung "Spirit" greift, liegt man mit 27.690 Euro noch deutlich unter dem Preis eines vergleichbaren VW Tiguan. Der knackt locker die 30.000-Euro-Marke. Noch ein Punkt für Kia. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.