Die Dekra stellte 2017 bei mehr als jedem dritten Pkw Mängel und bei mehr als jedem fünften Fahrzeug sogar erhebliche Mängel fest. Besonders die Bremsen gaben häufig Grund zur Beanstandung. Probleme mit der Lichtanlage gingen dagegen etwas zurück.

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Die Dekra musste 2017 bei 21,8 Prozent der Hauptuntersuchungen (HU) das Prüfsiegel wegen erheblicher Mängel verweigern. Diese Quote ist gegenüber dem Vorjahr (21,9 Prozent) fast unverändert. Auch der Anteil von Fahrzeugen mit geringen Mängeln blieb mit 14,4 Prozent (2016: 14,5 Prozent) nahezu gleich. Insgesamt fielen somit aber 36,3 Prozent der Pkw mit Mängeln auf - ein Niveau, das dem aus 2016 gleicht (36,5 Prozent).

Häufige Mängel bei Licht und Dichtigkeit

An der Spitze der Beanstandungen stehen lichttechnische Mängel (25,7 Prozent) gefolgt von Umweltbelastung (21,3 Prozent), Bremsanlage (18,8 Prozent) sowie Achsen, Rädern und Reifen (13,2 Prozent). Vergleichsweise wenige Fehler monierten die Prüfer bei Fahrgestell und Rahmen (6,4 Prozent) und den Sichtverhältnissen (3,4 Prozent).

Bei den Einzelfehlern steht Ölverlust an Motor oder Getriebe am häufigsten auf der Mängelliste. Ein defektes oder falsch eingestelltes Abblendlicht rangiert an zweiter Position – möglicherweise hervorgerufen durch eine falsch eingestellte Leuchtweitenregulierung. Auf den nächsten Plätzen folgen ausgeschlagene Spurstangen, zu hohe Abgaswerte und Brüche an Fahrwerksfedern.

Immer wieder Probleme bei Bremsen

Mängel an der Bremsanlage bilden einen Schwerpunkt bei Fehlern, die sich auf die Verkehrssicherheit auswirken. Die Prüfer entdeckten häufig verschlissene Bremsscheiben und -trommeln, mangelhafte Bremswirkung, korrodierte Bremsleitungen, defekte Bremsschläuche sowie abgenutzte Bremsbeläge.

Probleme bei der Beleuchtung treten zwar noch oft auf, sind aber insgesamt rückläufig. Der Dekra führt das auf die modernisierte Ausrüstung der Werkstätten zurück: "Ich beobachte, nachdem moderne Scheinwerfersysteme in die Fahrzeuge Einzug gehalten haben, dass die Kfz-Betriebe in Prüfsysteme investieren und der Scheinwerfereinstellung mehr Aufmerksamkeit widmen. Das findet bei der HU offensichtlich positiven Niederschlag", so Christoph Nolte, Technischer Leiter bei Dekra in Stuttgart.

Zwei Trends bleiben bestehen

Wie in den Jahren zuvor, zeigen sich viele Autofahrer wenig beeindruckt von nahenden Prüfterminen. 30,7 Prozent rückten erst nach Ablauf der Frist ein, das sind 1,7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Weiterhin gilt: je älter, desto mehr Mängel. Von den bis zu drei Jahre alten Autos gaben bei der Hauptuntersuchung nur 8 Prozent Anlass für Beanstandungen. Bei den 9 bis 12 Jahre alten Autos stieg die Quote auf 45 Prozent. Der Anteil an erheblichen Mängeln erhöht sich dabei von 5 auf 27 Prozent. Nolte fordert deshalb die Autofahrer auf, keinesfalls an Wartung oder Reparatur zu sparen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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