Jeder hat sie mal gelernt, doch vieles ist vergessen. Erste-Hilfe-Maßnahmen im Ernstfall durchführen zu können, ist in Deutschland Voraussetzung für den Erwerb des Führerscheins. Dennoch fürchten sich viele, wenn sie tatsächlich einmal in eine Situation kommen, in der es um Leben und Tod geht.

Mehr zum Thema Mobilität

Unfälle sind für Autofahrer ein Albtraum. Und nicht nur für diejenigen, die in den Unfall verwickelt sind, sondern auch für die, die Zeuge werden. Denn sie sind verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten. Doch oft liegt der Lebensretter-Kurs schon Jahre zurück. Stabile Seitenlage, Mund-zu-Mund-Beatmung, Herz-Lungen-Wiederbelebung - schon die Reihenfolge für die Erste Hilfe bereitet vielen Menschen Probleme. So verhalten Sie sich im Notfall richtig.

Ist das Opfer bei Bewusstsein?

Wer auf einen Unfall zukommt, muss zunächst einmal die Unfallstelle absichern. Anschließend stellen Sie fest, ob das Unfallopfer bei Bewusstsein ist. Sprechen Sie es an. Ist der Verunfallte bei Bewusstsein, sollten Sie seine Lage am besten nicht verändern, bis professionelle Hilfe eintrifft. Eventuell können Sie ihn beruhigen oder mit einer Decke wärmen. Reden Sie mit der Person. Möglicherweise sagt sie Ihnen, wo sie Schmerzen hat und was Sie dagegen tun können.

Kontrollieren Sie die Atmung

Ist das Unfallopfer nicht bei Bewusstsein, kontrollieren Sie, ob es beschwerdefrei atmen kann. Legen Sie seinen Kopf nach hinten und ziehen Sie das Kinn vor. Dadurch werden die Atemwege freigemacht. Sollten Sie Fremdkörper im Mund entdecken, entfernen Sie diese. Atmet das Opfer, können Sie es in die stabile Seitenlage bringen und umgehend den Notruf absetzen, falls das nicht schon jemand anderes übernommen hat.

Kein Bewusstsein, keine Atmung: Wiederbelebung einleiten

Ist die Person nicht ansprechbar und Sie können auch keine regelmäßige Atmung feststellen, müssen Sie sofort den Notruf absetzen. Es ist nicht nötig, dass Sie den Puls fühlen. Bis zum Eintreffen der professionellen Helfer sind Sie dann für die Herz-Lungen-Wiederbelebung zuständig. Drücken Sie mit Ihrem Handballen auf das Brustbein - Vorsicht: Nur auf das Brustbein drücken! Nach 30 Mal Drücken folgen zwei Atemspenden. Das Deutsche Rote Kreuz rät zu Mund-zu-Nase-Beatmung. Ist die Nase jedoch verletzt oder verstopft, können Sie auch Mund-zu-Mund-Beatmung praktizieren. Wichtig ist, dass Sie die Luft gleichmäßig und nicht hektisch in Mund oder Nase des Opfers blasen. Der Brustkorb sollte sich sichtbar anheben.

Sie sind das erste Glied der Rettungskette

Dieser Ratgeber kann lediglich eine Hilfestellung für den Notfall sein. Er kann nicht die praktische Übung ersetzen und keine Garantie für erfolgreiche Maßnahmen im Ernstfall geben. Im Notfall nervös zu werden, ist ganz normal. Versuchen Sie, einen klaren Kopf zu behalten. Sie sind in der Rettungskette das erste Glied. Wenn Sie nicht komplett unvorbereitet in eine solche Situation geraten wollen, lohnt es sich, einen Erste-Hilfe-Auffrischungskurs zu belegen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.