München/Stuttgart - Man hört sie schon hinter der nächsten Kurve röhren und sieht sie schöne Landstraßen entlang cruisen: Mit dem Frühjahr bricht die Primetime der Motorradfans an. Die meisten Saisonkennzeichen haben ab Anfang April Gültigkeit. Wer selbst seine Maschine aus dem Winterquartier holt, sollte aber nicht ohne Vorbereitung und Sicherheitschecks losdüsen.
Noch vor der ersten Fahrt zählt eine technische Durchsicht zu den Pflichtübungen, denn lange Standzeiten können dem Material schaden. Der ADAC rät dazu, die Maschine gründlich zu säubern, um Schad- und Roststellen sichtbar zu machen. Überprüft gehören Füllstände von Motoröl, Bremsflüssigkeit und Kühlmittel sowie der Ladezustand der Batterie.
Lieber einmal mehr in die Werkstatt
Weisen die Reifen eine Profiltiefe von weniger als 1,6 Millimetern auf oder sind älter als sechs Jahre, gehören sie ausgetauscht. Bei laufendem Motor sollten Fahrerinnen und Fahrer Lichtanlage und elektronische Anlage überprüfen, so der ADAC. Der Autoclub ACE rät, bei Unsicherheit lieber einmal mehr in die Werkstatt zu fahren, als mit einer defekten Maschine die Verkehrssicherheit aufs Spiel zu setzen.
Zu den Vorkehrungen nach der Fahrpause gehört auch, dass sich Mensch und Maschine wieder aufeinander einstimmen. Es erfordere Kraft und körperliche Beweglichkeit, ein typischerweise rund 200 Kilo schweres Motorrad zu handeln.
Deshalb empfiehlt der ACE, vorab Dehn- und Streckübungen und die ersten Runden zum Eingewöhnen lieber auf dem Verkehrsübungsplatz zu drehen, statt gleich auf Mehrtagestour zu gehen. Allein nur kurz das Bremsen und Wenden zu üben, schule das Gefühl für die Maschine spürbar.
Streusalzreste und Schutzkleidung
Die Clubs raten anfangs im Straßenverkehr zu besonders vorsichtiger Fahrweise. Biker sollten jederzeit noch mit den Spuren des Winters wie Schlaglöchern und Streusalzresten rechnen und auf rasante Kurvenfahrten mit stärkeren Schräglagen eher verzichten.
Auch Autofahrer müssten sich erst einmal wieder an die Motorradfahrer als Verkehrsteilnehmer gewöhnen. Kontrastreiche Schutzkleidung in auffälligen Farben helfe, die Sichtbarkeit zu verbessern. © dpa
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