VW patzt bei seiner großen Rückrufaktion: Während Fahrer des Pick-ups Amarok schon in die Werkstätten gerufen wurden, verzögert sich jetzt die Umrüstung des Passat. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte über die geänderte Rückrufstrategie des VW-Konzerns.
Die Rückrufstrategie des Volkswagen-Konzerns gerät ins Stottern: Nachdem Fahrer des Pick-up-Modells Amarok das Update der Motorsoftware bereits erhalten haben, müssen Besitzer des Mittelklasse-Modells Passat noch mehrere Wochen Geduld mitbringen. Eigentlich hätte die Umrüstung der Fahrzeuge längst beginnen müssen (erste Märzwoche). Doch beim Hersteller gibt es offenbar Uneinigkeiten mit dem Kraftfahrtbundesamt (KBA): So soll das Amt laut "Spiegel Online" von VW neben den üblichen Prüfstandskontrollen auch realitätsnahe Straßentests verlangt haben.
Erhöhter Verbrauch: Rückrufstrategie könnte sich verzögern
Da es nach der Umrüstung des Amarok anscheinend vermehrt zu erhöhtem Spritverbrauch kommt, muss VW noch nachbessern, um nicht auch beim Passat einen Fehlstart hinzulegen. Wer dagegen einen Golf mit der betroffenen Software fährt, könnte nun früher zum Zug kommen: Die Wolfsburger planen erst einmal andere Modelle – darunter auch der Kompaktbestseller Golf – in die Werkstätten zu beordern.
Bei einigen Audi-Fahrzeugen hat das KBA dagegen grünes Licht gegeben: Die Modelle A4, A5, A6 und Q5 mit dem besagten 2,0-Liter-Selbstzünder könnten demnächst nachgebessert werden. Auch Fahrer des Seat Exeo sollen das Update in Kürze erhalten. Beim VW Passat hält sich der Konzern dagegen bislang bedeckt: Es gebe noch keinen konkreten Zeitkorridor.
Rückrufe nach Motoren geordnet
Die geplante Rückrufstrategie könnte demnach scheitern: Denn eigentlich möchte VW seine Rückrufe nach Motoren ordnen, um den organisatorischen Aufwand möglichst gering zu halten. Aus diesem Grund müssen Fahrer der kleineren Dieselmotoren, wie sie etwa im VW Polo oder Skoda Fabia verbaut werden, noch etwas länger warten: Die Kleinwagen sollen erst ab der zweiten Jahreshälfte eine neue Software verpasst bekommen. Bei den mittelgroßen 1,6-Liter-Motoren könnte es der Herbst werden. Diese müssen nämlich neben dem Softwareupdate auch noch eine geänderte Hardware in Form eines kleinen Plastikbauteils im Ansaugtrakt bekommen.
Jeder VW-Fahrer bekommt Post
Zwar hat der Konzern schon die meisten seiner Kunden angeschrieben, dennoch steht nach aktuellen Informationen für viele Modelle noch nicht fest, wann genau die Umrüstung stattfinden soll. Deshalb ist Geduld gefragt. Gerade bei den kleineren Modellen kann sich der Termin also noch verzögern. Angeschrieben werden im Übrigen alle Kunden: Ob Fahrer von VW-Neuwagen oder Seat- Gebrauchtwagen, wer einen der betroffenen Motoren mit der manipulierten Motorsteuerung an Bord hat, wird zum Werkstattbesuch aufgerufen. Wer sich unsicher ist und noch keine Post bekommen hat, kann sich zusätzlich bei seinem Vertragshändler nach den Terminen erkundigen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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