Mit dem neuen TVR Griffith belebt die britische Sportwagenmanufaktur sich selbst und die Vergangenheit wieder: Mit völlig neuer Karosserie und der Beihilfe des McLaren-F1-Konstrukteurs soll der Sportler an die Gegenwart anknüpfen – trotz fehlender Automatik und keinerlei Fahrerassistenz.
TVR – ein Name, der lange Zeit für kompromisslose Sportwagen von der britischen Insel stand. Mit Gitterrohrrahmen und Kunststoffkarosserien stellten die Autos in Sachen Fahrdynamik regelmäßig deutlich stärkere Konkurrenten in den Schatten. Zur Jahrtausendwende war damit aber vorerst Schluss, auch ein Investor konnte die Firma später nicht mehr wirklich retten. Doch erlebt das Unternehmen mit einem neuen Sportwagen sein Comeback. Mit CEO Les Edgar kommt der neue Geldgeber zwar aus der Computerspiel-Branche, scheint jedoch zu verstehen, wie ein echter TVR auszusehen hat.
TVR Griffith mit 487 PS und Heckantrieb
Wie einst das Vorgängermodell, hört auch das neue Geschoss wieder auf den Namen TVR Griffith. Und angelehnt an die Tradition der Marke soll der Wagen mit extremem Leichtbau und einem starken Motor punkten können. Doch anstatt der bisher üblichen TVR-Bauweise überließ Les Edgar die Konstruktion niemandem geringeren als Gordon Murray, dem Konstrukteur des legendären McLaren F1 – und der verpasste dem neuen Auto eine Struktur aus Carbon, Stahl und Aluminium. Mit jeder Menge Flügelwerk, komplett glattem Unterboden und einem mächtigen Diffusor am Heck soll der nur 4,30 Meter lange und 1,85 Meter breite Griffith am Asphalt kleben wie ein Insekt.
Das muss er auch, denn richtig viel mechanischen Grip durch das Eigengewicht wird er nicht mitbringen: TVR gibt eine Leermasse von gerade einmal 1.250 Kilogramm an. Und das trotz mächtigem Front-Mittelmotor von Cosworth: Der 5,0-Liter-V8 leistet 487 PS und soll den Zweisitzer in weniger als vier Sekunden auf 60 Meilen (96 km/h) beschleunigen können. Um das zu erreichen, muss im Griffith jedoch von Hand gearbeitet werden: Ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe ist die einzige Option. Eine kundige Hand ist auch am Steuer gefragt – den Griffith wird es nur mit Hinterradantrieb geben. Mit 320 km/h Endgeschwindigkeit spielt das Auto aber locker in der Liga der Supersportler mit.
Limitiert auf 500 Exemplare
In Bereich Elektronik oder Fahrerassistenz darf allerdings nicht zu viel erwartet werden. Das Unternehmen verzichtet ausdrücklich auf moderne technische Helfer – ABS und ESP müssen genug sein. Dafür gibt es was auf die Ohren: Die seitlich hinter den Kotflügeln austretenden Auspuffrohre dürften für infernalische Soundteppiche sorgen. Nur 500 Exemplare wird es vom neuen TVR Griffith geben – zumindest von der ersten Edition. CEO Les Edgar plant bereits weitere, voraussichtlich günstigere Versionen des Sportwagens. Mit 90.000 Pfund, also rund 100.000 Euro, bewegt sich der Leichtbau-Bolide preislich auf Porsche 911-Niveau. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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