Man glaubt es kaum, aber Fehlbetankungen mit dem falschen Kraftstoff kommen häufiger vor, als man denkt. Egal, ob Unwissenheit, Hektik oder der Griff zum falschen Tankstutzen - das Risiko den falschen Sprit zu erwischen, ist nicht zu unterschätzen und die Folgen können sehr teuer werden.
Wer nicht mitbekommt, dass der falsche Kraftstoff getankt wurde und den Motor startet, riskiert teure Schäden. Die wichtigsten Infos hat der ADAC zum Thema Falschbetankung zusammengefasst - lesen Sie hier, was im Notfall zu tun ist.
Benzin statt Diesel getankt
Wer versehentlich Benzin in sein Diesel-Fahrzeug getankt hat, sollte schon bei geringen Mengen den Motor nicht mehr starten. Bei älteren Dieselmodellen sind - sofern es sich nur um wenige Liter Benzin handelt - geringe Menge Benzin mit einer Restmenge Diesel nicht unbedingt schädlich. Das gilt aber nur für sogenannten Wirbel- oder Vorkammer-Diesel.
Bei Direkteinspritzer-, Common-Rail- und Pumpe-Düse-Dieseln sollten Sie den Motor auf keinen Fall anlassen. Jetzt finden Sie die wichtigsten Infos in der Betriebsanleitung des Herstellers. Bei einigen Diesel-Modellen reicht es, den falschen Tankinhalt abzupumpen. Geht das aufgrund eines zu sehr verwinkelten Tanks nicht, muss der Tank ausgebaut werden.
Haben Sie den Motor bereits gestartet - auch wenn er nur kurz gelaufen ist - muss ein Kfz-Experte das gesamte Einspritzsystem prüfen. Im schlimmsten Fall müssen Teile wie die Hochdruckpumpe, Injektoren, der Tank und Kraftstoffleitungen ausgebaut oder gegebenenfalls auch ersetzt werden. Die Kosten hierfür können bei mehreren Tausend Euro liegen.
Unabhängig davon, ob der Wagen bereits lief, muss in jedem Fall die Einspritzanlage kontrolliert werden, da bereits geringe Mengen Benzin hier den sogenannten Diesel-Schmierfilm wegwischen können - unerkannt, kann das einen Pumpenschaden nach sich ziehen.
Diesel statt Benzin getankt
Wer versehentlich Diesel anstelle von Benzin tankt, sollten ebenfalls den Motor erst gar nicht starten oder so schnell wie möglich wieder abschalten. Anschließend finden Sie wieder alle wichtigen Infos in Ihrer Betriebsanleitung. Bei geringen Mengen Diesel kann es unter Umständen reichen, den Tank auszupumpen. Einige Benziner können mit einem geringen Dieselanteil sogar vorsichtig weitergefahren werden, solange Sie regelmäßig wieder den richtigen Kraftstoff nachfüllen. Wenn der Motor aber bereits gelaufen ist, sollten Sie unbedingt Ihre Einspritzpumpe kontrollieren lassen - hier können auch bei Benzinern durch Falschbetankung Schäden auftreten.
Normalbenzin statt Super oder Super Plus getankt
Wer versehentlich die falsche Benzinsorte tankt, sollte sicherheitshalber den Motor ebenfalls nicht starten oder wieder abstellen. Bei den meisten Benzinmotoren muss der falsche Sprit nicht abgepumpt werden. Wichtig: Verlangen Sie Ihrem Motor nicht zu hohe Leistungen ab - schnelles Fahren und Beschleunigen oder beispielsweise Anfahren am Berg sollten Sie mit dem falschen Benzin im Tank vermeiden, um den Motor nicht unnötig zu belasten. In den meisten Fällen können Sie anschließend einfach wieder die richtige Spritsorte tanken - achten Sie aber auch hier auf die Hinweise in Ihrer Betriebsanleitung. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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